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07. Apr. 2019

Massive Fan-Proteste gegen Austria-Vorstand Kraetschmer

Austria-Fans haben whrend des Bundesliga-Spiels am Sonntag gegen Sturm Graz lautstark gegen Club-Vorstand Markus Kraetschmer protestiert. Whrend der ersten Hlfte skandierte der harte Kern des Anhangs in Zehn-Minuten-Abstnden "Kraetschmer raus". Auerdem war auf der Osttribne ein Transparent mit der Aufschrift "Zulange lieen wir uns blenden. Besser wr's deine Amtszeit zu beenden!" zu lesen.Bereits vor wenigen Tagen war ein Spruchband an einer Brcke ber der Sdosttangente bei der Generali-Arena mit Beleidigungen gegen Kraetschmer angebracht worden. Der rger ber den Vereins-Vorstand entzndete sich zuletzt an der Tatsache, dass Rapid und Red Bull Salzburg das Cupfinale in der Austria-Heimsttte absolvieren sollen. Diesbezglich kam es am Samstag im Stadion zu Protestaktionen - so wurden etwa der Spielertunnel und der Zugang zur Osttribne versperrt sowie Warnschilder gegen die Austragung dieser Partie in Wien-Favoriten angebracht. Auch beim Spiel am Sonntag forderten die Austria-Anhnger wiederholt eine Verlegung des Final-Spielortes.Kraetschmer ist seit Jnner 2008 Vorstandsvorsitzender der Austria und war bis vor wenigen Monaten Mitglied im Bundesliga-Aufsichtsrat und im FB-Prsidium. Der 47-jhrige Wiener zhlt seit Jahren zu den einflussreichsten Personen im sterreichischen Fuball.Kraetschmer verfolgte die Diskussionen um den Austragungsort des FB-Cup-Finales und um seine Person "etwas verwundert". "Dass die Austria-Fans jetzt mich als Sndenbock auserkoren haben, habe ich zu akzeptieren", sagte Kraetschmer nach dem Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Sturm Graz (0:1). Die Diskussion um eine Verlegung des Finales sei eine populistische.Kraetschmer erinnerte an Beschlsse der Austria-Gremien. "Es ist ganz klar, dass ich hier und in der Gewinnung anderer Spiele so gehandelt habe, wie wir das von Beginn an klar definiert haben." Sein Handeln fue auf einer wirtschaftlichen Vorgabe. "Denn die Austria hat immer gesagt: Wir knnen dieses Stadion nur bauen, wenn es uns gelingt, fr die Refinanzierung auch andere Spiele herzuholen."Diese Strategie funktioniere auch gut. "Wir hatten schon das Lnderspiel, wir werden nchstes Jahr das Champions-League-Finale der Frauen hier hosten knnen und wir haben eben auch das Cupfinale fr die nchsten vier Jahre gewonnen." Diesem "Gewinn" sei ein langer Prozess mit dem FB, den Sponsoren und verschiedenen Vertretern zuvorgegangen. "Wo man klar gesagt hat: Man mchte das Cupfinale aufwerten, die Marke FB-Cup strken - mit einem Finale, wo es mglicherweise auch eine Ticketverknappung gibt, damit man auch entsprechend schne Bilder hat."Erst mit der Final-Qualifikation von Rapid sei "eine komplett neue Diskussion entbrannt", die nicht "fair, sondern populistisch" gefhrt werde. "Wenn die Austria das berhmte Finale 'Dahoam' erreicht htte, dann wrde man mich jetzt wahrscheinlich belobigen. Wenn das Finale Salzburg - LASK wre, htte man es wahrscheinlich auch akzeptiert", sagte Kraetschmer.Die Austria bleibe trotz aller Kritik vertragstreu. "Wir haben einen klaren Vertrag mit dem FB, den wir von unserer Seite erfllen wollen und werden." Auch der FB wolle, so sein Informationsstand, den Vertrag erfllen. Spielentscheidend knnten nun die Entscheidungen der Behrden in punkto Sicherheit werden. Am Montagvormittag ist laut Kraetschmer eine solche Konferenz mit allen Vertretern angesetzt. "Anschlieend mssen wir sicher auch die Diskussion mit unseren Fan-Vertretern fhren. Und uns die Frage stellen, was das fr knftige Spiele in der Generali-Arena bedeutet."Er selbst erlebe in seinem 22. Jahr bei der Austria angesichts von in der Stadt kursierenden "Seelenverkufer"-Stickern "nicht die angenehmste Situation, wobei ich persnlich damit gut umgehen kann. Mehr Sorgen mache ich mir ehrlich gesagt um meine Familie und meine Freunde. Ich bekomme aber irrsinnig viel Zuspruch in diesen Tagen."Eines mache ihn nicht zuletzt traurig. "Wir sprechen beim sterreichische Cup-Finale - wir htten sogar das 100-jhrige Jubilum und mit Salzburg-Rapid sicher ein attraktives Finale - nur darber, was denn passieren und zerstrt werden knnte. Wir reden aber nicht darber, dass man hier ein Finale abwickeln kann, wenn ich in ein Stadion gehe und mich so verhalte, wie es der gesunde Menschenverstand eigentlich jedem sagen wrde."