09. Dez. 2016

Naive Austria bezahlte in Pilsen hohes Lehrgeld
Eine violette Sternstunde vor Augen hat die Austria in der Europa League einen nicht fr mglich gehaltenen Tiefschlag kassiert. Im entscheidenden Auftritt in Pilsen verspielten die Wiener mit einem Mann mehr einen 2:0-Vorsprung, gingen noch als Verlierer vom Feld und verpassten damit den zum Greifen nahen Aufstieg. Den Favoritnern entgingen durch das 2:3 Prmien in Millionenhhe.Eine violette Sternstunde vor Augen hat die Austria in der Europa League einen nicht fr mglich gehaltenen Tiefschlag kassiert. Im entscheidenden Auftritt in Pilsen verspielten die Wiener mit einem Mann mehr einen 2:0-Vorsprung, gingen noch als Verlierer vom Feld und verpassten damit den zum Greifen nahen Aufstieg. Den Favoritnern entgingen durch das 2:3 Prmien in Millionenhhe.Raphael Holzhauser wirkte unmittelbar nach Schlusspfiff bedient. "Es ist einfach dumm", sagte der Ersatz-Kapitn ber die Vorstellung seiner Mannschaft. "Wenn man solche Fehler macht, kann man nicht weiterkommen." Niedergeschlagen war Lukas Rotpuller. Er traf wie im Heimspiel gegen Astra Giurgiu, schlich danach jedoch erneut mit hngendem Kopf vom Feld. "Wenn man den Aufstieg zweimal so vergibt, muss man sich hinterfragen", meinte der Verteidiger.Donnerstag um 19.41 Uhr war in der Doosan Arena von Pilsen die Stimmungslage bei der Austria noch blendend, Rotpuller soeben berbordend jubelnd abgedreht. Tschechiens ohnehin ersatzgeschwchter Meister lag nach seinem Kopfballtor 0:2 zurck und hatte Verteidiger Lukas Hejda mit Rot verloren. Die auf drei Punkte angewiesene Austria hatte den Sieg praktisch in der Tasche. Doch dann lief alles schief.Pilsen gelang nach einem Eckball noch vor der Pause der nicht unverdiente Anschlusstreffer und schpfte neue Hoffnung. Nach Seitenwechsel drehte der eingewechselte Michal Duris (72., 84.) die Partie. Von der Austria kam sptestens nach dem Ausgleich nichts mehr. Schon davor hatten sich die Wiener viel zu passiv prsentiert. Thorsten Fink sprach von "Lehrgeld", den seine junge Mannschaft bezahlt habe."Wir haben uns am Ende selbst geschlagen, in Momenten, wo wir nicht so groe Erfahrung hatten", meinte Austrias Trainer auch im Rckblick auf das 1:2 gegen Giurgiu in Wien. Gegen die Rumnen war der Sprung ins Sechzehntelfinale nach 1:0-Zwischenstand zum Greifen nahe. Auch vor zwei Wochen liefen die Wiener danach in eine vermeidbare Niederlage. Am Donnerstag stieg nun Giurgiu nach einem 0:0 gegen AS Roma als Gruppenzweiter auf, die Austria rutschte mit ihren fnf Zhlern noch ans Tabellenende ab.1,16 Millionen Euro htte ein Erfolg der Austria alleine aus Sieges- und Aufstiegsprmien gebracht. Dazugekommen wren noch die Einnahmen im Sechzehntelfinale. Das Weihnachtsgeld der UEFA blieb nun aber aus, die Vereinskasse der Austria unbefllt. Dabei war fr die Austrianer nach drei Spieltagen bzw. dem berschwenglich gefeierten 3:3 in Rom noch alles mglich.Die Heimniederlage gegen die Rmer (2:4) konnte man noch getrost abhaken, was danach folgte, waren jedoch Selbstfaller, die nicht nur auf die Jugend der Mannschaft zurckzufhren sind. 14 Gegentore in sechs Spielen zeigen auf, dass die Probleme der Austria vor allem im Defensivverhalten liegen. Unkonzentriertheiten, die in der Bundesliga noch groteils ausgebgelt werden knnen, wurden gegen die europische Konkurrenz zum Verhngnis."International werden die Momente, in denen man nicht wach ist, einfach bestraft", sagte Rotpuller. Auch Pilsen profitierte von den Nachlssigkeiten der Gste. Beim Ausgleich agierten beispielsweise Mittelfeld und Abwehr viel zu zgerlich. Coach Fink stellte fest, dass seine Elf in der zweiten Spielhlfte auch "Angst hatte, nach vorne zu spielen". Dennoch wollte der sichtlich enttuschte Deutsche nicht alles negativ sehen."Trotzdem hat meine Mannschaft in der Europa League nicht enttuscht, wir haben vom spielerischen her Respekt errungen", meinte Fink. Er msse sein Team nun aufrichten. "Solche Momente gehren zum Fuball. Nur dann kann man strker werden", betonte Fink nach dem seiner Meinung nach bittersten Moment als Trainer der Austria. Als Spieler habe er dies selbst auch erlebt, erinnerte der Ex-Bayern-Profi an die legendre 1:2-Niederlage der Mnchner im Champions-League-Finale 1999 gegen Manchester United: "Man muss immer einmal mehr aufstehen als hinfallen."