Neo-Rapid-Coach Khbauer bei Amtsantritt voller Tatendrang

Bei seinem offiziellen Amtsantritt als neuer Trainer von Rapid hat sich Dietmar Khbauer am Dienstag voller Tatendrang prsentiert. Der 47-Jhrige will die zuletzt kriselnden Htteldorfer in der Fuball-Bundesliga schnell auf Kurs bringen und wnscht sich dabei einen Schulterschluss mit den Fans. Sein Debt steigt bereits am Donnerstag mit dem Europa-League-Auswrtsmatch gegen die Glasgow Rangers.Zunchst geht es Khbauer aber darum, sich mit den Spielern vertraut zu machen. "Von ihrer persnlichen Seite, denn fuballerisch kenne ich sie", sagte der Ex-Teamspieler, der am Dienstagnachmittag im Allianz Stadion sein erstes Training mit den Grn-Weien leitete. Er wolle den Kickern die Belastung nehmen, die in den vergangenen Wochen offenbar hemmend wirkte. "Der Druck gehrt weg. Wir mchten in die Zukunft schauen und es deutlich besser machen."Wunderdinge drfe man sich allerdings nicht erwarten, betonte Khbauer. "Ich kann nicht hergehen und ein Zaubersystem erfinden." In punkto System lie sich der Burgenlnder ohnehin nicht festlegen. "Ich werde das spielen lassen, was der Mannschaft am besten liegt", meinte der Coach und sagte auerdem: "Es ntzt nichts, wenn man drei Systeme spielen kann, aber die Bereitschaft nicht da ist, das umzusetzen."Khbauer versprach ein angriffslustiges Team. "Natrlich wird die Spielanlage nicht wie bei St. Plten sein. Rapid muss im Fokus haben, offensiv zu sein." Dabei drfe man jedoch nicht auf die Stabilitt in der Defensive vergessen, ergnzte der Trainer.nderungen wird es wohl zumindest bei der Trainingsintensitt geben. "Schwitzen tut keinem weh, deswegen wird das Training mglicherweise ein bisschen angezogen", erklrte Khbauer.Vollen Einsatz im Dienst der Sache fordert Khbauer nicht nur von seinen Spielern, sondern auch von den Anhngern. "Es kann nicht sein, dass die Leute so wie gegen St. Plten nach 15 Minuten zu pfeifen beginnen. Wir brauchen ihre Untersttzung, wir brauchen jeden Fan. Das heit aber nicht, dass sie uns Staubzucker in den sogenannten .... blasen sollen."Khbauer will beim Anhang wieder Begeisterung auslsen. "Ich werde alles reinlegen, um es zu schaffen, dass die Rapidler, die im Moment nicht ins Stadion kommen und unzufrieden sind, wieder an Rapid glauben."Bei seiner Prsentation betonte Khbauer auch die Verbundenheit mit den Htteldorfern, fr die er von 1992 bis 1997 gespielt hatte. "Jeder kennt meine Geschichte, was Rapid betrifft. Ich hatte hier eine unglaubliche Zeit als Spieler und habe viele Freunde gewonnen. Dass sich jetzt der Kreis schliet, ist eine unglaubliche Geschichte."Whrend der Burgenlnder mit den Grn-Weien die Meisterschaft (1996) und den Cup (1995) holte, wartet man im Westen Wiens nun schon seit ber zehn Jahren auf einen Titel. Die Mglichkeit auf den Cup-Erfolg besteht in dieser Saison, in der Bundesliga betrgt der Rckstand des Tabellenachten auf Red Bull Salzburg allerdings schon 18 Punkte. "Im Moment steht Salzburg ber den anderen, doch Rapid hat die grte Fan-Base und gute Spieler. Ich verspreche, dass wir nher herankommen werden."Sollte das nicht gelingen, drfte es trotz seines Standings bei den Wienern schwierig fr ihn werden. "Die Rapid-Vergangenheit wird mir nicht helfen, wenn ich gemeinsam mit der Mannschaft nicht performe", sagte der Nachfolger von Goran Djuricin.Dessen Rauswurf hatte Khbauer durch den 2:0-Sieg mit St. Plten am Samstag im Allianz Stadion selbst besiegelt. Leidtragender ist jedoch nicht nur Djuricin, sondern auch der SKN, der von Khbauer sensationell auf Platz zwei gefhrt wurde. Als Trost gab es eine kolportierte Ablse von rund 400.000 Euro fr die Niedersterreicher.Er hinterlasse seinen nunmehrigen Ex-Verein in gutem Zustand, so Khbauer. "Aber wenn Rapid vor der Tr steht und Rapid dein Traumclub ist, muss man das machen. Ich werde in St. Plten definitiv keinen Freund verlieren."Der wohl nicht ganz ernst gemeinte Ratschlag von Hans Krankl auf Sky, Khbauer htte das Rapid-Angebot nicht annehmen sollen, lste beim Burgenlnder ein Schulterzucken aus. "Ich glaube, er htte es auch angenommen."Bereits zweimal war Khbauer nahe dran am Rapid-Job - vor zwei Jahren wurde ihm Damir Canadi vorgezogen, im Frhjahr 2017 entschied sich Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel fr eine Verlngerung von Djuricin und damit gegen Khbauer. Auch deshalb war der Ex-FB-Internationale nach seiner Ablse beim WAC im November 2015 und vor seinem Engagement in St. Plten im April 2018 zweieinhalb Jahre ohne Trainerjob. "Das war die wichtigste Zeit in meinem Leben. Ich hatte die Mglichkeit, mich zu hinterfragen."Seither ist Khbauer nach eigenen Angaben ruhiger geworden - allein schon im Hinblick auf seine Kinder. "Meine Tchter sind 11 und 14 Jahre alt. Wenn da der Papa wie ein Narr am Platz herumspringt, ist das nicht gut."Einen gnzlich stoischen Khbauer wird es aber wohl trotzdem nicht geben. "Wahrscheinlich wird's auch einmal kochen", prophezeite der 47-Jhrige mgliche Reaktionen auf umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen. "Ich will authentisch bleiben, aber ich wei auch, dass ich gewisse Entscheidungen nicht mehr ndern kann. Da habe ich schon eine gute Entwicklung gemacht."