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21. Nov. 2018

Neo-Trainer Mhlich will bei Sturm "nicht alles umkrempeln"

Roman Mhlich hat seine Vorstellungsrunde beim SK Sturm abgeschlossen. Beim hinter den Erwartungen spielenden Bundesliga-Vizemeister will der neue Chefcoach vorerst "nicht alles umkrempeln", er zeigt sich von der Qualitt im Kader berzeugt. Die Grazer Spielidee soll gezielt auf den Gegner abgestimmt werden, Sturm msse ein Allesknner sein.Mhlich musste sich in den vergangenen Tagen viele Namen zu vielen neuen Gesichtern merken. "Das Kennenlernen stand im Vordergrund." Der 47-Jhrige machte sich vertraut mit einem "Riesenapparat, der nicht dem zu vergleichen ist, was ich als aktiver Spieler vorgefunden habe." Die Trainingspltze seien jetzt schner, die Kabinen grer und das Sportgewand besser. "Das Umfeld ist ein anderes, aber die Farben sind die gleichen. Die Zuschauer kommen noch immer ins Stadion, um ihr Sturm Graz zu sehen. Das hat sich in all den Jahren nicht gendert."Ihn sahen die Fans ganz besonders gern. Als es einmal schlechter lief, stand in der Fankurve auf einem Transparent: "Elf Mhlichs msst ihr sein." Es bezog sich auf den Siegeswillen und die Einsatzbereitschaft, die Mhlich als Mittelfeldspieler whrend seiner ber 250 Partien fr die Steirer zwischen 1995 und 2003 vorexerziert hatte. Bei seiner Vorstellung als Chefcoach am 12. November, 15 Jahre spter, bezeichnete ihn Prsident Christian Jauk als "Kampfschwein" und "fleiige Biene".Mhlich hlt nun nicht mehr dem "magischen Dreieck" Haas-Vastic-Reinmayr, sondern einer unter Druck geratenen Sturm-Mannschaft den Rcken frei. Es sei zuletzt nicht alles nach Wunsch verlaufen, merkte er an. "Sonst wre ich nicht hier." Monierte Vorgnger Heiko Vogel noch fehlende Qualitt im Kader, so bekrftigte Mhlich gegenber der APA: "Ich bin von der Qualitt der Mannschaft berzeugt und sehr optimistisch, dass wir das hinkriegen." Spter sagt er: "Ich werde vorneweg marschieren." So wie frher.Peter Zulj konnte sich schon vor seiner Abreise zum FB-Team ein Bild vom neuen Coach machen. "Das Kmpfen steht bei ihm an erster Stelle", erzhlte der Grazer Regisseur whrend seiner Nationalteam-Zeit. Fr Mhlich sind Leidenschaft und defensive Kompaktheit "die Basics", wie er sagt. Diese wren im Fuball "hchstwahrscheinlich" genauso wichtig wie System und Spielanlage. "Ob es dann bei uns an erster Stelle steht, da lassen wir uns einfach mal berraschen. Fr mich ist das nichts Auergewhnliches."Der Niedersterreicher betonte neuerlich den Neustart, nicht nur fr ihn, sondern fr alle Kaderspieler. "Es werden mglicherweise Spieler zum Einsatz kommen, die es in den letzten Wochen schwer hatten hineinzurutschen." Der Start sei fr eine Hausikone wie ihn mglicherweise etwas leichter. "Fakt ist aber auch: Das einzige, was zhlt, ist, dass Sturm Graz Spiele gewinnt."Wie das gelingen soll, was unter Vogel in 14 Bundesliga-Versuchen heuer nur dreimal klappte, wird sich bald zeigen. Auf eine fixe Spielidee will sich Mhlich - zumindest ffentlich - nicht festlegen. "Wir sind in einer Situation, wo wir unsere eigene Idee auch ein bisserl darauf abstimmen mssen, wie der Gegner auftritt. Ich glaube, dass ich das ganz gut kann."Sein Vorgnger forcierte das Positionsspiel, legte viel Wert auf Ballbesitz. Unter dem Neuen drfte es schnrkelloser nach vorne gehen. Mhlich: "Das knnte sein." Es gelte aber erst ein Gespr dafr zu entwickeln, "was fr die Mannschaft das Beste" sei. "Ich kann, gerade in einer Lnderspielpause, wo viele Spieler gefehlt haben, nicht alles umkrempeln. Komplett anders spielen zu lassen als zuletzt, wird garantiert nicht funktionieren."Entscheidend scheint fr ihn, variabel zu sein, auch das gilt es in den kommenden Wochen einzuben. Sturm msse im Grunde "alles knnen". Soll heien: Ballbesitzfuball gegen tief stehende Gegner und schnelles Umschalten gegen Teams, "die schon tabellarisch eine andere Ausgangsposition haben und sehr dominant auftreten."Will Sturm nach Ende des Grunddurchgangs in der Meistergruppe der Top sechs mitmischen, sind in den verbleibenden acht Runden dringend Punkte notwendig. Auf die Austria fehlen zwei, auf Hartberg bereits fnf. Das Mhlich-Debt steigt am Sonntag in Altach (14.30 Uhr). Er verspre, so Mhlich, keinen Druck: "Ich fhle mich gerstet.""Elf Mhlichs msst ihr sein", das hat ihm damals gut gefallen. Ob die derzeitige Truppe ebenfalls ein geeigneter Adressat sein knne? "Ich wei nicht so recht", sagte Mhlich zgerlich. "Kopfballtore werden wir dann wohl keine schieen."