16. Nov. 2021

Okafor, Grll, Stankovic & Co.: So schlagen sich die WM-Fighter der Liga
Österreich (6 Spieler)
Im Zusammenspiel mit ihren Kollegen, die im Ausland engagiert sind, trugen sechs Spieler aus der ADMIRAL Bundesliga ihren Teil dazu bei, dass in Gruppe F am Ende immerhin 16 Punkte geholt wurden. Salzburgs Andi Ulmer gehört ohnehin zum Inventar des Teams, zuletzt feierten aber auch seine Klubkollegen Nicolas Seiwald (insgesamt zwei Spiele) und Junior Adamu (wenn auch nur für wenige Minuten) gegen Israel ihre Debüts. Rapid schickte die Offensivkräfte Marco Grüll (drei Einsätze) und Ercan Kara (sieben) ins Rennen. Und auch LASK-Goalie Alexander Schlager wurde in dieser Kampagne eingesetzt, auch wenn er an die Spiele gegen Schottland (2:2), Färöer (3:1) und Dänemark (0:4) insgesamt nicht die besten Erinnerungen haben dürfte. Ein Tor für Österreich gelang allerdings keinem Spieler der Bundesliga.
Slowenien (3)
Vier Niederlagen waren zu viel, das Team von Matjaz Kek verpasste als Vierter die WM-Qualifikation hinter Kroatien und Russland klar. Insgesamt wurden drei Spieler aus der Bundesliga eingesetzt. Sturm-Quarterback Jon Gorenc Stankovic kommt auf vier Einsätze (mit insgesamt 124 Minuten), Salzburgs Top-Youngster Benjamin Sesko sogar auf fünf, ihm gelang dabei ein Tor beim 4:0-Sieg auf Malta. Zan Rogelj wurde im Herbst zweimal eingewechselt, der erst 21-jährige Außenbahnspieler von der WSG Tirol kam dabei immerhin auf acht Minuten.
Georgien (2)
Zum Leidwesen von Sturm Graz ist Otar Kiteishvili derzeit verletzt, weswegen er nicht nur Christian Ilzer, sondern auch Willy Sagnol (der Ex-Bayern-Star coacht seit Anfang des Jahres die georgische Nationalmannschaft) abgeht. Vier WM-Quali-Einsätze hat er dennoch zu verzeichnen, beim 1:2 gegen Spanien gab er den Assist zum Ehrentreffer. Gegen diesen Gegner stand auch Luka Lochoshvili vom WAC 90 Minuten auf dem Platz, es blieb allerdings sein einziger Einsatz. Die Georgier schlossen die Gruppe B trotz eines 2:0-Sieges über Schweden auf dem enttäuschenden vorletzten Platz ab.

Polen (1)
Mit einem Knöchelbruch fällt derzeit Salzburg-Verteidiger Kamil Piatkowski aus, weswegen er auch dem polnischen Nationalteam nicht zur Verfügung steht. Bis zu seiner Verletzung wurde er von Teamchef Paulo Sousa zweimal eingesetzt, gegen die Zwergstaaten San Marino und Andorra spielte er durch. Als Zweiter der Gruppe I hinter England müssen Lewandowski & Co. im Frühjahr ins Play-off.
Griechenland (1)
Vom Play-off kann der Europameister von 2004 nur träumen, mehr als Rang drei war in Gruppe B hinter Schweden und Spanien nicht drin. Beim enttäuschenden 1:1 im Kosovo im September kam auch Rapids Taxiarchis Fountas für zehn Minuten zum Einsatz, als er für Vangelis Pavlidis eingetauscht wurde.
Schweiz (1)
Was für ein Schweizer Kracher! Noah Okafor konnte seine Top-Form aus der Liga auch in der Nati fortführen. Bei seinem ersten Einsatz seit Juni 2019 gelang ihm zunächst der Assist beim wichtigen 1:1 gegen Italien am vergangenen Freitag. Drei Tage später trug er sich gegen Bulgarien selbst in die Torschützenliste ein. Mit dem 4:0 schafften die Eidgenossen die Sensation, sich vor Italien den Gruppensieg und das direkte Ticket für die WM zu sichern. Ein echtes Husarenstück!
Deutschland (1)
Okafors Salzburger Sturm-Kollege Karim Adeyemi schaffte das Kunststück, als erster Spieler seit dem Zweiten Weltkrieg aus der österreichischen Liga für das deutsche Nationalteam einberufen zu werden. Zum Quali-Abschluss machte ihm zwar das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung, bis dahin wurde er von Teamchef Hansi Flick in drei Spielen eingesetzt. Gegen Armenien erzielte er bei seinem Debüt gleich ein Tor, gegen Nordmazedonien verzeichnete er einen Assist für das Team, das sich als Gruppensieger souverän für die WM in Katar qualifizierte.
Dänemark (1)
Neben Deutschland, Schweiz und Kroatien der vierte Gruppensieger, der einen Einberufungsbefehl nach Österreich schickte. Salzburgs Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen wurde zunächst nur eine Halbzeit lang eingesetzt – beim knappen 1:0-Sieg auf den Färöer Anfang September. Es war gleichzeitig das A-Länderspiel-Debüt des 24-Jährigen. Beim abschließenden 0:2 in Schottland stand Kristensen in der Startelf und wurde nach 81 Minuten ausgewechselt.
Luxemburg (1)
Der Kleinstaat gehört zu den positiven Überraschungen der Qualifikations-Kampagne. Der Weltranglisten-94. feierte in Gruppe A drei Siege, was am Ende Rang vier bedeutete –punktgleich mit dem drittplatzierten Irland. Mit dabei: Marvin Martins, der im Sommer zu Austria Wien wechselte (bewerbsübergreifend drei Spiele für die Violetten) und der gegen Irland (1:0) und Portugal (1:3) zum Einsatz kam.
Kroatien (1)
Auch der amtierende Vize-Weltmeister setzt auf Power auf Österreich – wenn auch in überschaubarem Ausmaß. Immerhin kam Salzburgs Mittelfeld-Youngster Luka Sucic auf einen Fünf-Minuten-Einsatz beim 2:2 gegen die Slowakei. Da die Kroaten das abschließende Top-Duell gegen Russland am vergangenen Sonntag mit 1:0 gewannen, sind sie als Gruppensieger fix für das Turnier in Katar qualifiziert.
Außerhalb Europas (3)
Auch außerhalb unseres Kontinents war der eine oder andere Liga-Crack in der WM-Qualifikation gefragt. Salzburg-Bluechip Brenden Aaronson gehört beim US-Team mittlerweile zum Stammpersonal und war auch beim wichtigen 2:0-Sieg über Mexiko am vergangenen Wochenende 69 Minuten lang dabei, der das Team von Gregg Berhalter an die Tabellenspitze der Achtergruppe (die ersten Drei sind direkt qualifiziert, sieben Runden stehen noch aus) katapultierte. Insgesamt hat Aaronson zwei Tore in sieben Quali-Spielen zu verzeichnen. Sein Salzburger Klub-Kollege Mohamed Camara wurde zweimal für die Nationalmannschaft Malis eingesetzt, die sich in Afrika in Runde zwei (von drei) als Tabellenerster gegen Uganda, Kenia und Ruanda durchsetzte. Und LASK-Haudegen James Holland, aktuell an der Wade verletzt, wurde vom australischen Teamchef Graham Arnold in den Quali-Spielen gegen Kuwait (3:0) und Jordanien (1:0) ins Rennen geschickt. In Gruppe 2 der letzten Runde der Asien-Qualifikation sind die „Aussies“ Zweiter, drei Punkte hinter Leader Saudi-Arabien. Der Erste und Zweite sind direkt qualifiziert, der Dritte muss ins Play-off gehen.
Hinweis: Es werden nur Spieler erwähnt, die mindestens einmal in einem Spiel der WM-Qualifikation eingesetzt wurden. Stand: 16. November 2021.