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03. Nov. 2017

"Perfekte" Austria lie ihre Oktober-Depression hinter sich

Die Austria ist ihrem Ruf als wankelmtige Diva wieder gerecht geworden. Nach einem von Tiefschlgen gespickten Oktober berraschten die Wiener am Donnerstag im Europa-League-Spiel in Rijeka mit einer unerwarteten Leistungssteigerung. Dank des 4:1-Erfolgs bei Kroatiens Doublesieger drfen die "Veilchen" vom Aufstieg trumen - und wollen den mitgenommenen Elan auch in der Liga nutzen.Austrias Dominik Prokop wurde fr seine starke Leistung in Rijeka mit einer Einberufung ins "Team der Woche" der UEFA belohnt. In der Abstimmung zum Spieler der Woche landete der 20-Jhrige mit zehn Prozent hinter dem Rumnen Constantin Budescu (Steaua Bukarest/57 Prozent) und Selim Ay von Salzburg-Gegner Konyaspor (19) auf dem dritten Platz."Wir haben uns endlich fr unseren Aufwand belohnt", sagte Austrias zweifacher Torschtze Prokop nach einem Spiel, das die Beteiligten als "perfekt" einstuften. Trainer Thorsten Fink sah die "beste Saisonleistung", Sportdirektor Franz Wohlfahrt eine Mannschaft, die sich von den jngsten Rckschlgen nicht beirren lie. "In der Krise zeigt sich der wahre Charakter", betonte der Ex-Teamtorhter. Beim Heimflug knapp vor Mitternacht sprach dann Prsident Wolfgang Katzian den Gedanken vieler mitgereister Fans aus: "Freuen wir uns, dass dieser beschissene Oktober vorbei ist."Mit fnf sieglosen Partien in Serie waren die Austrianer an die Adriakste gereist. Rijeka hatte das Hinspiel-Duell beim 3:1 im Happel-Stadion vor zwei Wochen klar bestimmt. Dass die Austria dank Toren von Prokop (41., 62.), Tarkan Serbest (73.) und Christoph Monschein (83.) bei Punktegleichstand im direkten Vergleich nun vor den Kroaten liegt, hatte kaum einer erhofft. Auch wenn Rijekas Trainer Matjaz Kek von einer "Krise" bei seinem Team sprach, war der Auftritt wie Balsam auf der geschundenen violetten Seele.Auf die Austria wartet nun in drei Wochen das Auswrtsspiel bei Tabellenfhrer Milan, die noch ungeschlagenen Italiener (8 Punkte) kamen in beiden Spielen gegen AEK Athen nur zu einem 0:0. Gelingt den Griechen (6) in ihrem Heimspiel gegen Rijeka kein voller Erfolg, ist die nun drittplatzierte Austria (4) auf alle Flle weiter im Aufstiegsrennen. Ihr abschlieendes Gruppenspiel am 7. Dezember in Wien gegen AEK wrde dann zu einem echten Finale mutieren."In Mailand ist normal nichts zu holen. Wenn es irgendwie mglich ist, ein Endspiel gegen Athen zu haben, wre es optimal", sagte Raphael Holzhauser. Fr den Spielgestalter waren die Berichte ber eine Krise ohnehin berzogen. "Es war in den letzten Wochen nicht alles schlecht, was wir gemacht haben. Nur gegen Sturm war es richtig schlecht. Wir glauben an uns und lassen uns von auen nichts einreden", sagte der Mittelfeldmann, der vor knapp 8.000 Zuschauern im stimmungsvollen Kleinstadion Rijekas nicht als einziger berzeugte.Heiko Westermann schleppte sich mit einer offensichtlich noch nicht ganz auskurierten Sprunggelenksverletzung ber den Rasen, war in der Abwehr dennoch der gesuchte Organisator. Torhter Patrick Pentz bewahrte seine Elf mit einer Parade gegen Ex-Austrianer Alexander Gorgon nach knapp 20 Minuten vor dem Rckstand. Auch Rechtsverteidiger Petar Gluhakovic zeigte in seinem ersten Europacup-Einsatz von Beginn an keine Nervositt. Der 21-Jhrige lieferte auerdem den Assist zum wichtigen 2:1 unmittelbar nach Rijekas Ausgleich.Prokop trug sich dabei zum zweiten Mal in die Torschtzenliste ein. Treffer Nummer eins kurz vor der Pause hatte der 1,71 Meter groe Mittelfeldspieler nach einem sehenswerten Dribbling erzielt, in dem er Rijekas Defensive stehen lie. ber die Bezeichnung "Alpen-Messi" konnte Prokop nach der Partie nur schmunzeln. "Es war ein schnes Tor, Gott sei Dank ist es aufgegangen", sagte das 20-jhrige Eigengewchs. Man wolle nun "den Schwung in die Liga mitnehmen". Dort wartet am Sonntag zu Hause der SV Mattersburg.Trainer Fink bescheinigte Prokop, der auch die etwas harte Rote Karte fr Rijekas Josip Misic (72.) herausholte, ein "wunderbares Spiel". Zufrieden und auch ein wenig erleichtert durfte der Deutsche das Ende eines einmonatigen Durchhngers verknden. "Die Mannschaft stand arg unter Druck, aber das war die richtige Antwort", wusste Fink. Er hatte seine Schtzlinge auch beim Stand von 1:0 zur Pause in die Offensive beordert. "Wir haben gesagt, wir mssen das 2:0 machen, den Gegner weiter beeindrucken. Das ist gelungen."