18. Juli 2017

Rapid bt sich nach Saison des Schreckens in Demut
Vor gut einem Jahr war der SK Rapid Wien mit einer Kampfansage an Bundesliga-Abomeister Salzburg aufgefallen. Was folgte, waren zehn Monate voller Pech und Missverstndnisse, in den zwei Trainer und ein Sportchef gehen mussten. Mit dieser Erfahrung gibt man sich in Htteldorf heuer weitaus bescheidener. "Jetzt mssen wir Stabilitt reinbringen in die Mannschaft", sagte Trainer Goran Djuricin.Ziele fr die kommende Saison sind offiziell die Rckkehr unter die Top drei der Bundesliga-Tabelle und die Qualifikation fr das internationale Geschft. Obwohl der Kader im Vergleich zur Vorsaison nicht substanziell verndert wurde, hlt man sich mit grospurigen Ansagen zurck. "Das wre ja vermessen, wenn wir den Meistertitel ausrufen nach der Saison", erklrte Djuricin, der allerhand Verbesserungspotenzial sieht. "Ich glaube, wir mssen konkurrenzfhiger werden. Wir mssen hart an uns arbeiten, unsere Hausaufgaben machen."Der 42-Jhrige war im April angetreten, um gewissermaen das Tafelsilber zu retten. Unter seinem Vorgnger und direkten Vorgesetzten Damir Canadi waren die Wiener in eine Krise geschlittert, in der sogar der erstmalige Abstieg aus dem Fuball-Oberhaus mglich schien. Djuricin und sein Team schafften aber noch den fnften Platz in der Abschlusstabelle, im Cupfinale gegen Red Bull Salzburg verpasste Rapid nur knapp die berraschung.Zudem gelang es dem ehemaligen Ebreichsdorf-Trainer, die unter Canadi verschttete Spielfreude wieder zu wecken. "Wir haben mehr Tore geschossen, wir sind offensiver, haben wesentlich mehr Torchancen herausgespielt", erluterte Djuricin, der genau dort anknpfen will. "Was wir noch besser machen mssen, ist, das Restfeld abzusichern. Gegen die Austria (0:2-Niederlage im 321. Wiener Derby; Anm.) ist das sehr in die Hose gegangen. Aber ich denke, dass ein Aufwrtstrend zu sehen war, und dort wollen wir weitermachen."Auf dem Transfermarkt hat sich Rapid bisher eher zurckgehalten. Mit Boli Bolingoli kam ein Linksverteidiger von Brgge, den Club verlassen haben Jan Novota (VSC Debrecen), Arnor Ingvi Traustason (AEK Athen/zunchst auf Leihbasis), Christoph Schwendter (Union Berlin) und Tomi (Ziel unbekannt).Der eine oder andere Neuzugang fr die Offensive hngt nun davon ab, wer den Verein noch verlsst. Matej Jelic und der vom WAC zurckgekehrte Philipp Prosenik wren Kandidaten, in trockenen Tchern ist aber noch nichts. Optimal wre "wenn jetzt noch ein schneller Spieler kommen wrde, der in die Tiefe geht", sagte Djuricin, der sich prinzipiell einen kleineren Kader wnscht. "Wenn zu viele Spieler im Kader sind und jede Woche drei, vier Spieler auf der Tribne sitzen mssen oder mehr, ist das fr die Stimmung auch nicht besonders gut."Im Tor ist vorerst eine Entscheidung fr Richard Strebinger als Nummer eins gefallen. "Es waren wirklich nur Kleinigkeiten. Das Gesamtpaket hat die letzten Wochen einfach fr ihn gesprochen, aber es war wirklich sehr knapp. Der Knofi (Tobias Knoflach; Anm.) ist so knapp hinter ihm", meinte Djuricin, der in Strebinger auch den etwas erfahreneren Goalie sieht.Die Verletztenliste ist im Vergleich zu einigen Phasen in der Vorsaison vor dem Auftakt gegen den SV Mattersburg am Samstag (16.00 Uhr) berschaubar. Ivan Mocinic, Giorgi Kvilitaia, Christopher Dibon und Philipp Schobesberger sind noch nicht fit, beim seit langem am Knie verletzten Schobesberger machte Djuricin aber Mut: "Er hat jetzt teilweise schon mittrainiert, ihm geht es relativ gut. Aber man muss ihm jetzt natrlich mehr Pausen geben, weil man schauen muss, wie die Reaktion vom Knie ist."Mit seiner ersten Vorbereitung als Bundesliga-Cheftrainer ist Djuricin zufrieden. Zwicken, um sicherzugehen, nicht im Mrchenland zu sein, msse er sich mittlerweile nicht mehr. "Zwei Drittel sind Coolness oder Professionalitt, man gewhnt sich schnell an das Ganze. Aber es ist noch immer so, dass ich sehr, sehr froh bin, da zu sein und Rapid-Trainer sein zu drfen", sagte der Wiener.Die Frchte der Arbeit werde man aber erst spter sehen. "Ich sehe das eher mittelfristig. In zwei, drei Monaten sollten wir dort sein, wo ich es mir vorgestellt habe. Jetzt machen wir einmal das Beste daraus nach den vier Wochen und schauen, dass wir drei Punkte mitnehmen am Samstag." Das Spiel gegen Mattersburg im Allianz Stadion ist zugleich das Erffnungsspiel der Bundesligasaison 2017/18.