01. Juni 2019

Rapid droht nach Heim-1:2 gegen Sturm Saison ohne Europacup
Rapid steht unmittelbar davor, den passenden Schlusspunkt hinter eine verkorkste Fuball-Bundesliga-Saison zu setzen. Die Htteldorfer verloren am Donnerstag vor eigenem Publikum das Play-off-Hinspiel gegen Sturm Graz mit 1:2 und bentigen nun im Retourmatch am Sonntag in der Steiermark einen Kraftakt, um doch noch einen Platz in der Europa-League-Qualifikation zu holen.Allerdings drfte es um die Kraftreserven vor dem vierten Match binnen neun Tagen nicht allzu gut bestellt sein. "Wenn der Tank leer ist, ist er leer", sagte Dietmar Khbauer. Die Hoffnung auf einen Aufstieg hat der Rapid-Trainer trotzdem noch nicht aufgegeben, zumal es fr seine Mannschaft diesmal drei und nicht wie vor dem Hinspiel zwei Tage Pause gibt. "Wir werden alles versuchen, um noch in den Europacup zu kommen, aber leichter ist es definitiv nicht geworden", vermutete Khbauer.Auch Thomas Murg hat das internationale Ticket noch nicht abgeschrieben. "Ich traue uns durchaus zu, dass wir in Graz gewinnen knnen", meinte der Flgelspieler. An der krperlichen Verfassung sollte eine mgliche Wende laut Murg nicht scheitern - der Ex-GAK-Akteur sah Rapid schon am Donnerstag physisch strker als Sturm. "An der Kraft ist es nicht gelegen, mir ist es sogar so vorgekommen, dass wir mehr Kraft als Sturm hatten."Das nderte jedoch nichts daran, dass die Htteldorfer schon seit acht Bewerbspartien auf einen Sieg gegen die Grazer warten. "Aber die Niederlage heute hatte nichts mit Sturm zu tun, das war ganz allein unsere Schuld", erklrte Murg.Eine Hauptrolle bei beiden Gegentoren spielte Innenverteidiger Leo Greiml. Der fr den verletzten Mario Sonnleitner eingewechselte 17-jhrige Debtant verursachte den Elfmeter zum 1:1 und bugsierte den Ball zum 1:2 ins eigene Tor. "Beim Elfer war es nicht nur sein Fehler, auch ich und vielleicht (Mert) Mldr sind schlecht gestanden. Und am Eigentor hatte er berhaupt keine Schuld", betonte Murg. Zudem sei Torhter Richard Strebinger vor dem Eigentor von Juan Dominguez gefoult worden, beteuerte Murg ebenso wie Khbauer.Auch der Coach verteidigte Greiml. "Ich htte ihn nicht auf die Bank genommen, wenn ich nicht an ihn glauben wrde. Ich mache mir um ihn keine Sorgen, er wird seinen Weg gehen." Am Sonntag wird Khbauer aber in Abwesenheit des an einer Adduktorenverletzung laborierenden Sonnleitner im Abwehrzentrum auf Maximilian Hofmann setzen, der am Donnerstag noch wegen einer leichten Blessur gefehlt hatte.Die vorangegangenen Misserfolge fhrten dazu, dass die Sturm-Fans im Allianz Stadion auf organisierten Support verzichteten. Nach dem Schlusspfiff wurde die Mannschaft jedoch mit groem Applaus verabschiedet. "Wir sind heute wieder einen Schritt aufeinander zugegangen", sagte Kapitn Stefan Hierlnder. "Jetzt hoffen wir, dass uns die Fans am Sonntag wieder untersttzen." Allerdings hatte der Anhang vor wenigen Tagen einen Stimmungsboykott fr beide Play-off-Partien angekndigt.Auch bei Sturm fllt in der Retourpartie zumindest ein Innenverteidiger aus. Anastasios Avlonitis heiratet am Wochenende in Athen und steht daher am Sonntag nicht zur Verfgung. Dem Griechen war offenbar nicht mitgeteilt worden, dass die Bundesliga-Saison fr Sturm durch den neuen Modus in die Verlngerung gehen knnte. Avlonitis wre der Ersatzmann fr Dario Maresic gewesen, der in Wien mit Magen-Darm-Problemen vom Platz musste und fr Sonntag fraglich ist.Wohl auch aufgrund der Personalsituation warnte Sturm-Betreuer Roman Mhlich vor bertriebener Zuversicht: "Wir wissen, dass am Sonntag noch ein schweres Spiel auf uns wartet." Ein Erfolg im Play-off wrde die enttuschenden vergangenen Monate nicht aufwiegen, gab der Wiener zu. "Auch bei einem Aufstieg in den Europacup wre die Saison nicht okay. Wir wissen, dass wir hinter den Erwartungen geblieben sind."Die Fixierung eines Europacup-Startplatzes wre laut dem Wiener zumindest ein schwacher Trost fr die misslungene Saison. "Wir haben am Sonntag die Chance, etwas geradezurichten. Wenn wir die Qualifikation schaffen, wird die Enttuschung eine geringere sein", erklrte Mhlich.Allerdings knnte auch ein Erfolg ber die Htteldorfer die Missstnde der vergangenen Spielzeit nicht bertnchen. "Fakt ist, wir knnen besser Fuball spielen, als wir es in dieser Saison gezeigt haben. Wir sind Sturm Graz, ein Topclub in sterreich, da gibt es eine hohe Erwartungshaltung", sagte Mhlich.Die Erwartungen wurden vor allem im eigenen Stadion nicht erfllt - so setzte es etwa zuletzt fnf Heimniederlagen in Folge. "Aber die Meisterschaft ist abgeschlossen, das gilt auch fr unsere Heimbilanz. Wir befinden uns in einem neuen Bewerb", beteuerte Mhlich und appellierte an die Einsatzbereitschaft seiner Spieler: "Leidenschaft ist angesagt, doch allzu viele Kampfschweine haben wir nicht."Der Coach bangt noch um den Einsatz des an Magen-Darm-Problemen laborierenden Dario Maresic. Dessen etatmiger Ersatzmann Anastasios Avlonitis steht nicht zur Verfgung, weil er an diesem Wochenende in Athen heiratet. Mhlich erfuhr nach eigenen Angaben vor zehn Tagen vom Hochzeitstermin des Innenverteidigers und war darber nicht wirklich erfreut. "Es ist die Aufgabe eines Spielers, sich ber die wesentlichen Termine zu erkundigen. Ich konzentriere mich jetzt auf die Spieler, die nicht heiraten."