04. Okt. 2018

Rapid-Funktionr Landthaler tftelt an Europacup-Reform mit
Wenn es in den kommenden Wochen bei der Reform des Fuball-Europacups ans Eingemachte geht, nimmt ein sterreicher eine wichtige Rolle ein. Raphael Landthaler, Leiter der Abteilung "Finanzen und Organisationsentwicklung" bei Rapid, gehrt jener Taskforce der European Club Association (ECA) an, die sich mit den anstehenden nderungen der internationalen Bewerbe beschftigt.Dabei zeichnen sich Adaptierungen ab, die vor allem fr Vereine wie Rapid von groem Interesse sein knnten. Die Tendenz von ECA und UEFA geht in Richtung eines dritten Bewerbs hinter Champions League und Europa League, dafr soll die Anzahl der Teilnehmer an der Europa-League-Gruppenphase reduziert werden. In den beiden Ligen unterhalb der Champions League sollen knftig 17 bis 20 nationale Meister engagiert sein. Eine Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees wird fr Dezember erwartet, die Premiere des neuen Bewerbs ist fr die Saison 2021/22 geplant.Landthaler und seine Taskforce-Kollegen arbeiten schon seit zehn Monaten an dem Projekt. Zur Diskussion steht zwar auch noch eine Ausweitung der Europa-League-Gruppenphase auf 64 Clubs, "aber ich persnlich glaube nicht daran, dass dieses Modell den Zuschlag erhlt, weil die Evaluierung fr einen dritten Bewerb mit 32 Vereinen besser ausgefallen ist. Das wrde auch eine Aufwertung der Europa League bedeuten", sagte Landthaler der APA.Derzeit bestreiten 32 Teams die Champions-League- und 48 Mannschaften die Europa-League-Gruppenphase. Ein 32+32+32-Modell wrde 16 weiteren Clubs Europacup-Spiele bis Dezember und damit mehr Einnahmen bescheren. Viele dieser zustzlichen Pltze drften an Lnder der Grenordnung sterreichs gehen. Sofern die heimische Liga in der Fnfjahreswertung nicht weit zurckfllt, zeichnen sich zumindest zwei Gruppenphasen-Tickets fr sterreich ab.Ebenfalls noch nicht geklrt sind die UEFA-Prmien fr die derzeit namenlose dritte Europacup-Etage. Fix ist nur, dass es den ganz groen Geldregen weiterhin in der Champions League geben wird. Die Europa League knnte aufdotiert werden, "und der dritte Bewerb wre vom Startgeld her nicht viel schlechter als derzeit die Europa League", erklrte Landthaler.Das klingt gerade fr sterreichische Vereine verlockend, zumal sich die Anzahl der internationalen Starter pro Nation und daher die Konkurrenz laut Landthaler nicht erhht. "Es gibt nicht mehr Clubs im Europacup, es gibt nur mehr Pltze in der Gruppenphase", stellte der Niedersterreicher klar.Landthaler machte kein Hehl daraus, dass er den neuen Europacup-Event fr durchaus sinnvoll erachtet. "Das wre vor allem fr Lnder wie sterreich eine sehr gute Sache. Es kann eine gewisse Aufwertung bedeuten, und aus kommerzieller Sicht ist eine Teilnahme an einer Gruppenphase sicher interessant."Dies gelte im Speziellen auch fr die Htteldorfer. "Aus Rapid-Sicht wre das absolut zu begren", meinte Landthaler. "Man muss immer das Ganze sehen - die Fans wren stolz, Sponsoren wren zufrieden, man sammelt internationale Erfahrung, hat mehr Heimspiele und die Transferwerte der Spieler erhhen sich."Sollten Clubs wie Rapid, Austria, Sturm Graz oder LASK Gruppenphasen-Stammgste werden - Red Bull Salzburg nimmt ohnehin eine Sonderstellung ein -, knnte sich das wirtschaftliche Ungleichgewicht innerhalb der Bundesliga weiter verstrken. Landthaler sieht darin allerdings keinen Grund zur Besorgnis."Wenn wir gar nicht international spielen, verliert die Liga an Bedeutung und interessiert die Leute weniger. Und das Geld, das die sterreichischen Clubs verdienen, geben sie auch in sterreich wieder aus, das hebt den Stellenwert des Fuballs und der Liga an sich. Wenn niemand in Europacup-Gruppenphasen mitspielt, htten wir vielleicht eine ausgeglichenere Liga, aber es interessiert keinen, wenn wir die Nummer 30 Europas sind", betonte der 43-Jhrige.Nach Landthalers Meinung werden die Europacup-Prmien von mancher Seite zu Unrecht verteufelt, der Vorwurf einer Umverteilung nach oben greife zu kurz. "Bei Real Madrid machen die Champions-League-Einnahmen zehn Prozent des Budgets aus, bei uns die Europa-League-Einnahmen 25 Prozent." Das Problem seien vielmehr die Unterschiede in den nationalen TV-Vertrgen. "Wenn der Letzte in England mehr TV-Gelder als die Bayern bekommt, ist das nicht die Schuld der Champions League. Eigentlich sind die Europacup-Bewerbe durch die gemeinsame UEFA-Vermarktung eine gute Umverteilung", erklrte Landthaler.