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19. Feb. 2016

Rapid ging bei Valencia in Europa League mit 0:6 unter

Fuball-Rekordmeister Rapid Wien hat bei der Europa-League-Auswrtsreise zum spanischen Spitzenclub Valencia eklatant seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Die Wiener schlitterten am Donnerstagabend im Sechzehntelfinal-Hinspiel im Estadio Mestalla in ein 0:6-Debakel - fr Rapid die hchste Europacup-Niederlage. Die Chancen auf das Weiterkommen in dem Bewerb tendieren gegen Null.

In jenem Stadion, in dem am 27. Mrz 1999 auch die sterreichische Nationalmannschaft beim 0:9-Debakel gegen Spanien ihr Waterloo erlebt hatte, legte Rapid einen katastrophalen Start hin und war schon zur Halbzeit mit fnf Toren im Hintertreffen. Das entsprach dem Halbzeitstand bei jenem denkwrdigen Spiel in der Qualifikation zur EM 2000, nach dem Herbert Prohaska als FB-Teamchef seinen Hut nahm.

Santi Mina verwertete schon in der vierten Minute eine kurze Hereingabe von Andre Gomes, in der 10. Minute war es Daniel Parejo, der nach einem Lochpass von Mina seelenruhig einschob. In der 25. Minute vollendete wieder Mina hchstselbst, als er eine Piatti-Flanke von links zum 3:0 ntzte. Mittelstrmer Negredo (29.) legte ein weiteres Tor nach. Als Vorlagengeber trat ebenso wie beim 5:0 durch Gomes (35.) der 20-jhrige Rechtsauen Mina in Erscheinung, der somit an allen Toren beteiligt war.

Auffllig war, dass die Treffer - vom 2:0 durch Parejo abgesehen - nach dem selben Strickmuster fielen. Immer wanderte der Ball auf die Seite und wurde blitzschnell zentral ins Rapid-Abwehrzentrum gespielt, wo stets ein Grn-Weier die Aktion verschlief und zu weit von seinem Gegenspieler entfernt stand.

Valencia agierte im Vergleich zu vielen Liga-Auftritten in dieser Saison wie ausgewechselt. Die Spanier begannen berfallsartig und lieen Rapid berhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Allerdings agierten die Gste aus sterreich tendenziell auch zu passiv, lie Aggressivitt und Zweikampfbereitschaft vermissen. Dass die erste Gelbe Karte gegen einen Rapidler erst in der 57. Minute Stefan Schwab traf, knnte man als symptomatisch bezeichnen.

Nach dem Seitenwechsel schaltete Valencia mindestens einen Gang zurck, und die Wiener spielten einigermaen mit. In der 71. Minute probierte es Thanos Petsos mit einem frechen Freisto von der linken Seite, Matej Jelic (82.) scheiterte mit einem Kopfball aus aussichtsreicher Position am australischen Teamgoalie Mathew Ryan.

Kurz vor Schluss traf noch Rodrigo aus krzester Distanz zum 6:0. Valencia gewann damit auch das fnfte Europacup-Heimspiel gegen einen sterreichischen Club, fr Rapid gab es auch beim siebenten Gastspiel in Spanien nichts zu erben. Mit sechs Toren Unterschied hat Rapid in einem europischen Wettbewerb aber auch noch nie verloren.

Ein auergewhnliches Prsent war das 6:0 fr Valencia-Trainer Gary Neville, der lange Zeit in der Kritik gestanden war. Das womglich einzig Positive an diesem grn-weien Horrorabend knnte die Hoffnung sein, dass die Spanier das Rckspiel am 25. Februar im Ernst-Happel-Stadion auf die leichte Schulter nehmen. Das knnte die Chancen auf einen Rapid-Sieg erhhen - und ein solcher wre fr die UEFA-Fnfjahreswertung Gold wert, da sterreich noch einen vollen Erfolg braucht, um ab 2017/18 wieder fnf Clubs in die europischen Wettbewerbe schicken zu knnen.

- APA -