20. Okt. 2017

Rapid-Hoch vor Derby-Doppel - Austria "trotz allem positiv"
Der SK Rapid geht mit breiter Brust ins 323. Wiener Derby. Die Htteldorfer sind in der Fuball-Bundesliga seit sechs Spielen ungeschlagen, landeten zuletzt drei Siege. Mit einem weiteren am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF eins und Sky) im Ernst-Happel-Stadion gegen die Austria knnten sich die Grn-Weien bereits um vier Punkte vom von Personalsorgen geplagten Stadtrivalen absetzen.Bereits am Mittwochabend steht im Cup-Achtelfinale ein weiteres Derby auf dem Programm. "Ich denke, dass wir ein so hohes Niveau spielen und so viel Selbstvertrauen haben, dass wir beide Spiele gewinnen knnten", meinte Rapid-Trainer Goran Djuricin. Als Ziele vor Saisonbeginn habe er die Top drei der Liga und den Nummer-eins-Status in Wien ausgegeben. "Das sind wir derzeit, und das wollen wir auch nach dem Spiel so beibehalten."Allerdings hat Rapid unter Djuricin noch kein Derby gewonnen. Seit ber einem Jahr (4:1 im August 2016) warten die Grn-Weien vergeblich auf einen vollen Erfolg gegen den Erzrivalen. Das jngste 2:2 im August fhlte sich durch eine spte Aufholjagd der Austria wie eine Niederlage an - eine mit Folgen, zumal Rapid auch die nchsten beiden Ligapartien verlor.Der Austria dagegen glckte nach verpatztem Saisonstart mit dem Derby-Remis so etwas wie die zwischenzeitliche Wende. "Das wollen wir kein zweites Mal zulassen", sagte Djuricin. Zumal sich die Violetten nach der Lnderspielpause und zwei klaren Niederlagen bei Sturm Graz (0:3) und in der Europa League gegen HNK Rijeka (1:3) erneut in keiner angenehmen Situation befinden.Der Rapid-Coach relativierte: "Man wollte uns vor Wochen, als wir den einen oder anderen Sieg nicht eingefahren haben, die Krise einreden. Jetzt haben sie halt die Krise. Das Selbstvertrauen ist bei der Austria nicht so da, das ist klar. Die Verunsicherung sieht man bei jedem zweiten Pass. Das ist halt so, das gehrt dazu. Aber wir mssen auf uns schauen. Wir wissen, dass sie leicht angeschlagen sind. Da mssen wir aufpassen."Whrend die Ausfallliste bei der Austria immer lnger wird - zum gesperrten Felipe Pires gesellte sich zuletzt auch noch David de Paula - kann Djuricin praktisch aus dem Vollen schpfen. "Ich glaube, dass wir krperlich da sind, dass wir uns mental und geistig sehr gut vorbereiten haben", meinte Rapid-Kapitn Stefan Schwab. "Davon, dass die Austria vielleicht Probleme hat, drfen wir uns nicht ablenken lassen."Die Mannschaft zog diese Woche als Teambuilding-Aktivitt nicht nur LKW durch Gro-Enzersdorf. Zwlf Spieler waren am freien vergangenen Sonntag auch gemeinsam beim Derby Inter-Milan (3:2) in Mailand. Das Gefge stimmt. Auch Sportdirektor Fredy Bickel ist zufrieden: "Ich denke schon, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben bei den Zuzgen." Wobei der Schweizer betonte, dass die gelungenen Sommertransfer auf Teamarbeit beruhen.Bei der Austria entspannte sich die Kadersituation nicht, sie wurde nach dem Europa-League-Auftritt gegen Rijeka sogar noch prekrer. De Paula fehlt zumindest zwei Wochen aufgrund muskulrer Probleme im Oberschenkel. Trainer Thorsten Fink sind die Optionen in Abwehr und an den Flgeln inzwischen ausgegangen. "Wir gehen trotz allem positiv ins Derby", hielt der Deutsche fest.Ein Erfolgserlebnis gegen Rapid, es wre der 100. Austria-Sieg in einem Meisterschaftsduell, soll das jngst Erlebte vergessen machen. "Es geht Schlag auf Schlag. Wir freuen uns, dass wir schnell die Mglichkeit haben, ein Spiel zu gewinnen", meinte Fink. Das Remis vor zweieinhalb Monaten war immerhin der Startschuss in eine Serie von acht Ligaspielen ohne Niederlage.Den Blick nach in der Tabelle oben zu richten, ist laut Fink in der aktuellen Situation vorerst nicht wirklich mglich. "Momentan sind wir nicht in der Verfassung, oben anzugreifen", gab der Coach mit Blick auf die vielen Verletzten zu. Dies werde sich aber ndern: "Man sollte jetzt versuchen, uns zu schlagen. In der Rckrunde wird es nicht mehr so leicht."Richten soll es am Sonntag auch Dominik Prokop, der im jngsten Derby die Wende zugunsten der Violetten einleitete. Seinen ersten Derby-Einsatz wird Torhter Patrick Pentz absolvieren. "Wir sind nach der Lnderspielpause noch nicht in den Trab gekommen. Ich denke, das wird sich Sonntag ndern", meinte der 20-Jhrige. Die Austria hat gegen Rapid im Prater seit fast zwei Jahre (25. Oktober 2015, 2:1) nicht gewonnen. Damals waren die Htteldorfer noch Hausherr im Prater-Oval.