04. März 2017

Rapid legte einstige Spielphilosophie ad acta
Rapid trifft am Sonntag auf einen Gegner, der fr eine klare Spielphilosophie steht. Extremes Pressing oder schnelles Spiel in die Spitze sind nicht nur das Markenzeichen Salzburgs, sondern smtlicher Mannschaften aus Red Bulls Fuball-Imperium. Auch die Htteldorfer verordneten sich einst eine Grundidee fr alle ihre Teams - und sind mittlerweile zumindest bei den Profis wieder davon abgekommen.Rapid trifft am Sonntag auf einen Gegner, der fr eine klare Spielphilosophie steht. Extremes Pressing oder schnelles Spiel in die Spitze sind nicht nur das Markenzeichen Salzburgs, sondern smtlicher Mannschaften aus Red Bulls Fuball-Imperium. Auch die Htteldorfer verordneten sich einst eine Grundidee fr alle ihre Teams - und sind mittlerweile zumindest bei den Profis wieder davon abgekommen.Unter Trainer Zoran Barisic und Sportdirektor Helmut Schulte sowie dessen Nachfolger Andreas Mller wurde ein Konzept festgelegt, das auf geordnete Spielerffnung und viel Ballbesitz in einem 4-2-3-1 abzielte. Der Aufbau sollte ber spielstarke defensive zentrale Mittelfeldspieler ausgerichtet sein. Durch den Amtsantritt von Trainer Damir Canadi im November nderte sich das System aber grundlegend. Rapid spielt jetzt etwa mit drei Innenverteidigern.Der Abschied der Kampfmannschaft von der frheren Spielweise ist fr Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel jedoch kein groes Problem. "Es ist nicht mehr so, dass die ursprngliche Philosophie zuoberst steht. Mir ist es wichtiger, wie mit den Spielern umgegangen wird, nicht, in welchem System sie gro geworden sind."Die Kicker und nicht das System sollten im Mittelpunkt stehen, forderte der Schweizer gegenber der APA. Es knne kontraproduktiv sein, wenn ein Spieler schon zu Beginn seiner Karriere auf ein einziges taktisches Konzept festgelegt sei. "sterreich ist so wie die Schweiz eine Ausbildungsliga. Wir leben davon, dass wir Talente rausbringen und dadurch das Vereinsbudget aufrechterhalten knnen. Deshalb passt es weniger, wenn wir Spieler in ein bestimmtes System pressen", erklrte der Schweizer. Unabhngig von der Spielphilosophie ist es laut Bickel nach wie vor das Ziel, ein bis drei Eigenbau-Kicker pro Jahr zu den Profis zu bringenIm Moment fehlt der Kampfmannschaft allerdings etwas die Flexibilitt. Der Kader wurde noch nach der alten Barisic-Schulte-Mller-Idee zusammengestellt, wodurch man etwa schnelle Strmer, wie sie Canadi bevorzugt, vergeblich sucht.Der aktuelle Rapid-Betreuer legt Wert darauf, mit wenigen Ballkontakten so rasch wie mglich in die Gefahrenzone des Gegners zu kommen - ein Paradigmenwechsel, der bisher noch nicht den gewnschten Erfolg brachte. Unter Canadi gab es in elf Pflichtspielen zwei Siege, vier Unentschieden und fnf Niederlagen.Nach dem Rauswurf von Coach Mike Bskens und Sport-Geschftsfhrer Andreas Mller wurde der 46-jhrige Trainer Wochen vor dem neuen Sport-Geschftsfhrer Bickel verpflichtet, und zwar von einem Gremium, dem unter anderen Prsident Michael Krammer und Wirschafts-Geschftsfhrer Christoph Peschek angehrten. Wie Krammer der APA mitteilte, war man sich damals sehr wohl bewusst, dass mit Canadi eine Abkehr von der bisherigen Spielweise einhergehe - mit allen Konsequenzen."Zoran Barisic hat den Verein und die Spielphilosophie in der Tat sehr geprgt und ber weite Strecken auch eine hervorragende Arbeit geliefert. Nichtsdestotrotz war zu erkennen, dass wir immer leichter ausrechenbar wurden, da wir eben immer gleich bzw. sehr hnlich mit dem 4-2-3-1 aufgetreten sind. Damir Canadi hat in seiner Laufbahn und auch schon bei Rapid gezeigt, dass er immer fr berraschungen gut ist, und wir wollen nicht nur bei den Profis, sondern auch im Nachwuchs Variabilitt", sagte Krammer.Auerdem meinte der Clubchef: "Klar ist, dass wir als Rapid offensiv und dominant auftreten wollen, wann immer das mglich ist, und selbstverstndlich haben wir im Vorfeld mit Damir Canadi auch abgeklrt, dass er mit dem derzeit vorhandenen Kader seine Vorstellungen verwirklichen kann."Noch besser verwirklichen lieen sich die Vorstellungen des Trainers aber mit neuen Spielern. "Dass es im Laufe der nchsten Monate auch Vernderungen im Kader geben wird, ist nicht unwahrscheinlich, allerdings auch nicht ungewhnlich", erklrte Krammer.Obwohl Zugnge eingeplant sind, strebt man bei Rapid auch eine deutliche Kaderreduktion an. Das drfte kein einfaches Unterfangen werden, schlielich laufen im Sommer gerade einmal vier Vertrge aus. Nach derzeitigem Stand sind nur die zuletzt zu Stammspielern aufgestiegenen Tobias Knoflach und Andreas Kuen sowie der zu den Amateuren abgeschobene Tomi und Kapitn Steffen Hofmann ohne Kontrakt fr die kommende Saison.