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05. Feb. 2018

Rapid-Prsident Krammer sieht "rote Linie berschritten"

Am Tag nach den Randalen im 325. Wiener Fuball-Derby hat bei Rapid die Aufarbeitung der Geschehnisse im Allianz Stadion begonnen. Wie Prsident Michael Krammer am Montag berichtete, wurden bei einer ersten Sichtung der Videoaufzeichnungen vorerst elf beltter ausgemacht, die Gegenstnde auf das Spielfeld geworfen hatten. Weil "die rote Linie" berschritten wurde, will man ein Exempel statuieren.Die Identitt der elf Personen soll in den nchsten Tagen festgestellt werden. Bei den beiden "Flitzern" ist dies bereits gelungen - auf sie warten ebenso wie auf die Werfer zwei Jahre Stadionverbot sowie Regressforderungen von Rapid aufgrund der zu erwartenden saftigen Strafe seitens der Bundesliga. In punkto Regressforderungen, die erstmalig in der Vereinsgeschichte zur Anwendung kommen, will sich Krammer ein Beispiel am 1. FC Kln, Hansa Rostock oder Fortuna Dsseldorf nehmen. "Dort hat das funktioniert", sagte der Niedersterreicher.Der Clubchef zeigte sich von der Notwendigkeit berzeugt, Exempel zu statuieren. "Die rote Linie wurde berschritten. Wir werden alles dafr tun, um Stadionverbote und Regress durchzufhren."Parallel dazu werden weitere Bereiche auf den Prfstand gestellt. "Wir fragen uns auch, ob wir in der Fan-Arbeit alles richtig gemacht haben. Vieles spricht dafr, dass die Dinge gut gelaufen sind", erklrte Krammer und verwies auf steigende Zuschauer- und Mitglieder-Zahlen sowie die "einzigartige Stimmung" im Allianz Stadion.Dennoch solle ein neues Fanprojekt aufgesetzt werden, "mit internationaler Beratung von Vereinen, die mit solchen Situationen umgehen knnen", meinte Krammer und nannte in diesem Zusammenhang den FC Basel und Schalke 04. Damit solle ermglicht werden, dass man "Emotionen und gute Stimmung ausleben, aber Dinge wie gestern mglichst hintanhalten" knne, erzhlte der Rapid-Boss.Selbst wenn diese Vorhaben greifen sollten, seien Vorkommnisse wie am Sonntag nie zu 100 Prozent auszuschlieen. "Dieser Illusion gebe ich mich nicht hin", sagte Krammer. Auf echten Konfrontationskurs mit der aktiven Fanszene wird die Clubfhrung weiterhin nicht gehen. "Die beiden Dinge - Sanktionierung und Fortsetzung des Dialogs - sind alternativlos", betonte Krammer.Gerade im Zusammenhang mit der zuletzt gewachsenen Zahl an organisierten Fans steht Rapid vor groen Herausforderungen. "Da gibt es neue Gruppierungen, die offensichtlich mit dem Einhalten der Regeln ihre Probleme haben", gestand Krammer, ergnzte aber, er sehe die Verursacher der Sonntag-Randale weder bei der aktiven Fanszene noch bei Personen aus dem Ausland, die am Sonntag im "Block West" zu Gast waren.Auerdem bat Krammer, von Pauschalverurteilungen der Rapid-Anhnger abzusehen. "99 Prozent unserer Fans sind daran interessiert, dass Rapid erfolgreich Fuball spielt und wir eine einzigartige Stimmung im Stadion haben."Der Rapid-Prsident warb gegenber den anwesenden Journalisten auch um Verstndnis fr unpassende Aussagen von Rapid-Seite unmittelbar nach dem Derby-Schlusspfiff. "Ich bitte Sie instndig, wenn Spieler und Trainer nach so einem Spiel vollgepumpt mit Adrenalin und Emotionen nicht unbedingt die hochwertigsten moralischen Antworten geben, darber hinwegzusehen."Weniger Nachsicht lie Krammer mit den Sicherheitskrften erkennen, die zulieen, dass zwei Mnner im Finish auf den Platz strmten und einen vielversprechenden Austria-Angriff verhinderten. Dass die beiden nicht von Securitys verfolgt wurden, sei ein Fehler der Sicherheitsfirma gewesen, so Krammer.Bereits am Montag bezog die Bundesliga zu den Vorgngen in Htteldorf Stellung. "Die gestrigen Vorkommnisse im Allianz-Stadion sind leider nicht als Einzelfall abzutun", hie es seitens der Liga. "Wenn in dieser Form Einfluss auf das Spiel genommen wird und Spieler Angst um ihre Gesundheit haben mssen, ist es allerhchste Zeit, dass man zur Besinnung kommt. Die Spieler sind Menschen, die ihrem Beruf nachgehen, und keine Zielscheiben fr gewaltbereite Unruhestifter, die eine Verletzung der Spieler bewusst in Kauf nehmen", hie es weiter.Von einer Geldstrafe von bis zu 150.000 Euro bis zu einer Platzsperre oder Spielen unter Ausschluss der ffentlichkeit sei nun in Sachen Bestrafung alles mglich. "Einerseits wird der Senat 1 Konsequenzen ziehen. Unabhngig von deren Art und Hhe werden wir andererseits auch bei einem gemeinsamen Termin mit dem SK Rapid ber die clubinternen Konsequenzen und Lsungsanstze des Clubs sprechen", so die Liga.Bei Rapid rechnet man mit harten Strafen. "Das wird teuer", sagte Club-Prsident Michael Krammer dem "Kurier" und kndigte Regressforderungen gegenber den Randalierern an, die durch die Videoauswertung identifiziert werden sollen. Im Gegensatz zu den Vorfllen im vergangenen Sommer werde es diesmal auch Stadionverbote geben. "Dafr garantiere ich", erklrte Krammer.