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26. Okt. 2018

Rapid sank bei Villarreal auf neuen Tiefpunkt

Die Krise von Rapid nimmt immer gewaltigere Ausmae an. Beim 0:5 am Donnerstag in der Fuball-Europa-League bei Villarreal legten die Htteldorfer einen beschmenden bis bemitleidenswerten Auftritt hin, der fr die kommenden Wochen nichts Gutes verheit und die mageblichen Akteure um Erklrungen ringen lie.In Dietmar Khbauer etwa brodelte es ganz offensichtlich. Der Coach hatte nach dem Schlusspfiff Mhe, die Contenance zu wahren. "Ich mache es kurz: Wir haben verdient verloren, aber jedes Wort, das ich jetzt sage, wre nicht gut. Wenn ich mich in Rage reden wrde, wre das nicht gut", lautete die erste Stellungnahme des 47-Jhrigen nach der dritten Niederlage im vierten Spiel seiner Amtszeit.Khbauer hatte Anfang Oktober die Nachfolge von Goran Djuricin angetreten, es folgten zumindest halbwegs passable Leistungen bei den Glasgow Rangers (1:3) und daheim gegen Mattersburg (1:0). Dann aber kamen nach der Lnderspielpause die Blamagen gegen Hartberg (0:3) und Villarreal. Diesen Rckfall "habe ich definitiv nicht so erwartet. Ich ziehe meine Schlsse daraus", sagte Khbauer.Eine Erkenntnis war, dass die Abfuhr auf mangelnden Mut und viele Eigenfehler, aber nicht auf die - zur Pause wieder revidierte - Umstellung auf eine Fnferkette zurckzufhren war. "Wenn man nicht als Team auftritt, ist es egal, ob wir eine Fahrradkette, Vierer- oder Fnferkette haben", erklrte Khbauer.Der Plan, das Zentrum zu schlieen und den Spielraum von Villarreal-Spielmacher Pablo Fornals einzuschrnken, wurde nicht umgesetzt. "Viele Dinge, die wir besprochen haben, sind nicht eingehalten worden", meinte Khbauer. Trotzdem verzichtete der Burgenlnder auf eine ffentliche Abrechnung. "Es wre schlimm, jetzt auf die Spieler draufzuhauen, die am Boden sind. Ich muss Worte finden, die die Mannschaft verstehen wird."Fr Villarreal war Rapid ein dankbarer Aufbaugegner. Der keineswegs berragende und nach einer Viertelstunde von den eigenen Fans ausgepfiffene 16. der spanischen Liga hatte seit Anfang Mai auf einen Heimsieg gewartet. In den fnf Liga-Partien dieser Saison vor eigenem Publikum waren gerade einmal zwei Tore gelungen. "Wir haben ihnen geholfen, dass sie wieder in den Fluss gekommen sind", erklrte Khbauer.Sein Club sollte in Zukunft lieber einen groen Bogen um Spanien machen. Die jngsten fnf Auftritte im Land des Weltmeisters von 2010 endeten ohne Torerfolg, als negativer Hhepunkt blieb das 0:6 gegen Valencia im Februar 2016 haften - zumindest bis Donnerstag.Die Darbietung gegen Villarreal war mglicherweise noch erschreckender als jene im Mestalla und hinterlie einen ratlosen Kapitn. "Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen. Fr mich ist es unverstndlich, wie man nach dem 0:1 so einknicken kann", sagte Stefan Schwab.Das Muster des Einbruchs nach einem Rckstand wiederholte sich bei Rapid zuletzt sehr oft. "Ich kann mich fast nicht erinnern, wann wir es zum letzten Mal geschafft haben, ein Spiel zu drehen. Bei uns ist es leider oft der Fall, dass wir bei einem Gegentor kopflos werden und wegbrechen. Wenn wir dann so einen Gegner wie heute erwischen, wird das noch hrter bestraft", rgerte sich Schwab. "Dann muss man so verteidigen, dass man kein Debakel kriegt, aber nicht einmal dazu sind wir imstande."Dennoch verzichtete der Mittelfeldspieler so wie Khbauer auf namentliche Schuldzuweisungen. "Jedes Wort, das ich jetzt sage, bringt eh nichts. Die ffentlichkeit nimmt es eh so, wie sie es nehmen will, und uns hilft es auch nichts, kreuz und quer herumzuschieen. Wir wissen, dass es zuhauf Probleme gibt, die wir intern lsen mssen. Es bringt nichts, irgendwen an den Pranger zu stellen."Die Leistung im Estadio de la Ceramica empfand Schwab als Schmach. "Das Spiel in Hartberg war schon ein Tiefpunkt, jetzt ist noch ein grerer." Sollte der Sinkflug nicht gestoppt werden, droht schon bald noch greres Ungemach: Am Sonntag geht es fr den Tabellenneunten daheim gegen das nur drei Punkte entfernte Schlusslicht Admira, danach warten binnen fnf Tagen die traditionell ungeliebten Auswrtsmatches gegen den WAC (Cup) und Altach (Bundesliga).