Zur Navigation springenZur Suche springenZum Hauptinhalt springenZum Footer springen

20. Mai 2017

Rapid und Sturm Graz auf der Suche nach "Talente-Manager"

So gro die Rivalitt zwischen Rapid und Sturm Graz in der Fuball-Bundesliga auch sein mag - im Nachwuchs setzen beide Vereine knftig auf eine hnliche Strategie. Die Wiener und die Steirer stehen kurz vor der Schaffung eines neuen Postens, dessen Bezeichnung wahlweise "Talente-Manager" oder "Personal Coach" lautet.So gro die Rivalitt zwischen Rapid und Sturm Graz in der Fuball-Bundesliga auch sein mag - im Nachwuchs setzen beide Vereine knftig auf eine hnliche Strategie. Die Wiener und die Steirer stehen kurz vor der Schaffung eines neuen Postens, dessen Bezeichnung wahlweise "Talente-Manager" oder "Personal Coach" lautet.Dabei geht es vor allem um eine optimale Betreuung jener clubeigenen Nachwuchsspieler, die den Sprung in die Kampfmannschaft unmittelbar im Visier haben. "Ich mchte einen Anwalt fr unsere grten Talente", kndigte Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel gegenber der APA an und ergnzte, er habe bereits mit "zwei, drei Kandidaten" gesprochen. Das Prsidium sei ber dieses Vorhaben informiert. Eine offizielle Absegnung des Projekts ist noch nicht erfolgt, sollte aber nur Formsache sein.Die Stellenbeschreibung sieht vor, dass sich der neue Clubmitarbeiter um die Entwicklung der jungen Hoffnungstrger kmmert, sowohl im sportlichen als auch im persnlichen Bereich. "Ich habe schon bei Young Boys Bern einen 'Talente-Manager' eingefhrt, mittlerweile ist dieser Posten in die Schweizer Lizenzierungsbestimmungen aufgenommen worden", erzhlte Bickel.Im "Nachwuchsfrderungskonzept des Schweizerischen Fuballverbandes" heit es ber den Talente-Manager, dass "dessen Aufgabe die Koordination der verschiedenen Manahmen rund um das Talent am bergang von Nachwuchs- zum Profibereich ist". Der knftige Rapid-Verantwortliche fr diesen Bereich wird also den persnlichen Kontakt zu den betreffenden Spielern suchen und mit ihnen auch individuelle Trainingseinheiten abhalten. In diesem Zusammenhang wird er in engem Kontakt mit den Betreuern der Kampfmannschaft beziehungsweise der Amateure und der Nachwuchs-Teams stehen.Ein hnliches Anforderungsprofil fr diesen Posten gibt es auch bei Sturm Graz, wie Sport-Geschftsfhrer Gnter Kreissl der APA besttigte. "Er soll 'Personal Coach' auch auerhalb des Platzes, etwa in Ernhrungsfragen, sein, ein Entwicklungscoach im sportlichen Bereich und auch ein Assistent der Geschftsfhrung Sport", sagte der 43-Jhrige.Sein Wunschkandidat ist Ex-Sturm-Profi Gnter Neukirchner, dessen neuer Aufgabenbereich soll laut Kreissl in ein bis zwei Wochen endgltig fixiert sein. Bisher arbeitete der Ex-Teamspieler als Co-Trainer von Markus Schopp bei den Sturm Amateuren. Schopp verlsst den Verein allerdings mit Saisonende, weil es Auffassungsunterschiede mit Kreissl bezglich der knftigen Ausrichtung der zweiten "Blackys"-Mannschaft gibt.Schopp wollte die besten Sturm-Nachwuchskicker in seinem Team haben, das vier Runden vor Schluss in der Regionalliga Mitte an elfter Stelle liegt. Kreissl hingegen plant, jene Spieler, die kurz vor dem Platz in der Kampfmannschaft stehen, an Vereine in der hchsten oder zweithchsten Spielklasse zu verleihen. "Damit sie viel Spielpraxis auf einem hohen Level erhalten", erklrte der Sport-Geschftsfhrer.Dass damit die Amateur-Mannschaft geschwcht wird, nimmt Kreissl bewusst in Kauf - die Entwicklung des einzelnen Spielers sei wichtiger als ein mglicher Aufstieg von der Regionalliga in die ab 2018/19 geschaffene 2. Liga. "Es geht nur darum, wie ich talentierten Spielern zwischen 17 und 21 Jahren zu einem gewissen Zeitpunkt ihrer Karriere wertvolle Spielpraxis geben kann", meinte der frhere Wiener-Neustadt-Manager.Trotz Herabsetzung der Lizenzkriterien kostet eine Saison in der knftigen zweithchsten Liga wohl um die 1,2 Millionen Euro. "Natrlich wre es am besten, wenn unsere Amateure in der 2. Liga wren, aber die Frage ist, was wir dafr investieren mssten. Wir nehmen es gerne mit, wenn wir aufsteigen, doch wir werden deswegen nicht woanders hunderttausende Euro einsparen", betonte Kreissl und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich das Budget von Sturm deutlich unter jenem von Rapid bewegt.Die Steirer gaben in den Lizenzunterlagen fr 2017/18 einen Etat von 13 Millionen Euro an, Rapid kalkuliert fr die kommende Saison mit rund 30 Millionen Euro - jeweils ohne mgliche Europacup-Einnahmen. Trotz dieser wirtschaftlichen berlegenheit ist auch Bickel nicht gewillt, Unsummen fr einen Aufstieg der Rapid Amateure in die 2. Liga auszugeben. "Wir werden nicht blind ins Verderben rennen, es gibt gewisse finanzielle Grenzen", meinte der Schweizer.Die zweite Mannschaft der Htteldorfer liegt zwei Runden vor Schluss in der Ostliga an zehnter Stelle, fr den Sprung in die 2. Liga msste man im kommenden Jahr so wie der Sturm-Nachwuchs unter die Top-3 kommen. Das ist mglicherweise nur mit dem Kauf von arrivierten Kickern machbar. "Wir wollen in die 2. Liga, aber nicht auf Teufel komm' raus. Es muss nicht im ersten Jahr klappen. Wir sind nicht bereit, drei, vier Spieler zu holen und sie dann den Talenten vor die Nase zu setzen", erklrte Bickel. Mit Andreas Dober bleibt in der nchsten Saison zumindest ein Routinier im Kader, der im Moment ebenfalls fr Rapid II spielende Tomi wird den Club hingegen im Sommer verlassen.So wie Kreissl hlt auch Bickel nichts davon, Spieler an der Schwelle zu regelmigen Profi-Einstzen bei Bedarf zu den Amateuren abzuschieben. In diesem Fall werde auch Rapid Leihvarianten mit Clubs auf hherem Level bevorzugen. "Da rckt das eigene Amateur-Team in den Hintergrund. An erster Stelle steht die Entwicklung des Spielers", sagte der 52-Jhrige. Generell sei es das Ziel, pro Saison ein bis drei Eigenbau-Kicker an die Kampfmannschaft heranzufhren.