03. Sept. 2018

Rapid und Sturm im Gleichschritt hinter den Erwartungen
Nur zwei Siege und neun Punkte in sechs Runden: Fr Fuball-Rekordmeister Rapid und Cupsieger Sturm ist der Liga-Saisonstart nicht wunschgem verlaufen. Mit dem 1:1-Remis in der Merkur Arena am Sonntag konnten trotzdem sowohl der Fnfte aus Wien als auch die sechstplatzierten Steirer gut leben. Die Fans der Rapidler nicht, sie forderten erneut den Rauswurf von Coach Goran Djuricin.Nach Spielschluss taten die Anhnger lautstark sowie mittels "Gogo Raus"-Plakat ihren Unmut kund. "Wir leben in einer Demokratie, jeder kann denken und sagen, was er will", blieb Djuricin gelassen. Mit Kritik von Fanseite will er sich sowieso nicht befassen. "Kritik muss von der richtigen Seite kommen und auf fachlicher Ebene", betonte der 43-Jhrige. Sprich von den Vereinsverantwortlichen. Die durften am Donnerstag ber den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase jubeln. Dass in der Lnderspielpause tatschlich ber den Trainerposten diskutiert wird, ist also eher nicht zu erwarten.Die Mannschaft stellte sich jedenfalls hinter ihren Coach. "Wir knnen mit dem Trainer gut zusammenarbeiten", verlautete Kapitn Stefan Schwab. Die Mannschaft lasse sich von Sprechchren nicht beeinflussen und versuche Ruhe zu bewahren. Nach der Lnderspielpause gibt es fr Schwab und Co. eine groe Chance, das Standing ihres Coaches zu verbessern, wartet doch am 16. September das Heimderby gegen die Austria, die einen Punkt davor Vierter ist.Die Punkteteilung in Graz war leistungsgerecht. Da waren sich alle Beteiligten einig. Sturm hatte vor der Pause mehr vom Spiel, Rapid danach. Zudem gab es durch Schwab (7./Latte) bzw. Philipp Huspek (41./Stange) jeweils einen Aluminiumtreffer sowie durch Lukas Spendlhofer (86.) bzw. Thomas Murg (92.) jeweils eine Topchance im Finish auf den Siegtreffer. Hinzu kam quasi eine ausgleichende Gerechtigkeit bei Schiedsrichterfehlern.Manuel Schttengruber ahndete ein rdes Einsteigen von Schwab gegen Lukas Grozurek (25.) nur mit Gelb. "Bei Schiedsrichterschulungen fr Spieler werden uns solche Szenen als Paradebeispiel fr Rote Karten gezeigt", rgerte sich Sturms Kapitn Stefan Hierlnder. Nach Studium der TV-Bilder gestand der Referee seinen Fehler ein: "Schwab tritt gegen das Sprunggelenk, das war Rot." Schon zur Pause hatte er, auch gegenber Rapid, einen Fehler eingestanden. Nach einem Foul von Maximilian Hofmann an Huspek htte es Freisto und nicht Elfmeter, den Peter Zulj ins Kreuzeck verwertete (37.), geben mssen. "Der Elfmeterpfiff war falsch, es war 30 Zentimeter auerhalb des Strafraums", gab Schttengruber zu. Er hatte sich auf Assistent Stefan Khr verlassen.Der Ex-Rapidler Huspek rechtfertigte seine Aufstellung mit einer Topleistung. "So wie er gespielt hat, da wird er auch die nchsten Spiele spielen", kamen von Coach Heiko Vogel lobende Worte. Der Deutsche war aber nicht nur mit dem Offensivspieler zufrieden: "Seit der zweiten Halbzeit gegen den WAC geht es aufwrts, es war ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft." Dieser Meinung war auch Hierlnder: "Wir haben einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht."Aufseiten der Gste war mit dem Ex-Grazer Deni Alar (78.) ausgerechnet jener Mann erfolgreich, der von den Sturm-Fans lautstark kritisiert wurde. "Deni hat mit dem Tor die beste Antwort gegeben", sagte Djuricin. Alar selbst wollte sich zu den Sturm-Fans nicht uern. "Es war schon ein besonderes Spiel fr mich und ich bin froh, dass ich getroffen habe", erzhlte der 28-Jhrige, der von den Sturm-Kickern noch mit Zulj viel Kontakt hat.Fr Rapid war es bereits das achte Pflichtspiel binnen 25 Tagen. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, wie sie nach dem Donnerstagspiel aufgetreten ist", sagte Djuricin. Fr seine Kicker war vor allem die zweite Hlfte zufriedenstellend. "Da haben wir auch den inneren Schweinehund berwunden, waren gut im Saft", resmierte Schwab. Und Goalie Richard Strebinger ergnzte: "Trotz des Donnerstagsspiels waren wir laufstrker. Die Partie hat gezeigt, dass wir gut fr die weiteren englischen Wochen gerstet sind."Wie Salzburg haben die Htteldorfer noch bis Weihnachten sechs Spiele mehr als die Konkurrenz. Im Vergleich zu den noch makellosen "Bullen" ist die Doppelbelastung fr Rapid schwerer zu verkraften gewesen. "Wir haben deshalb in der Liga Tribut gezollt. In Graz bei Sturm kann man unentschieden spielen, weh tun die verlorenen Punkte gegen Altach (1:1) und den WAC (0:0)", analysierte Schwab. Auch sein Chef ist mit der bisherigen Ausbeute nicht zufrieden. "In der Liga hinken wir hinten nach, das ist nicht unser Anspruch", wei Djuricin.