12. Nov. 2018

Rapids "Murkserei" geht weiter - Leistung bei WAC "zu wenig"
Fuball-Rekordmeister Rapid kommt in der ersten Saison mit neuem Ligamodus einfach nicht in Fahrt. Auch der Trainerwechsel hat bisher nicht den gewnschten Umschwung herbeifhren knnen. Dietmar Khbauer hlt nach den ersten fnf Ligapartien bei je zwei Siegen und Niederlagen sowie einem Remis. Das verdiente 1:3 beim WAC am Sonntag war vor der Lnderspielpause ein "schwerer Nackenschlag".Die Htteldorfer rutschten nach der 14. Runde auf Rang acht ab. Vier Siegen stehen sechs Niederlagen gegenber, vier Partien endeten mit einer Punkteteilung. "Es bleibt eine Murkserei", betonte Khbauer im Sky-Interview. Die Meisterrunde-Teilnahme wird alles andere als zum Selbstlufer, acht Spiele vor Ende des ersten Saisonteils fehlen zwei Punkte auf den ebenfalls schwchelnden, sechstplatzierten Lokalrivalen Austria. Dazwischen liegt mit Sturm Graz, das wie Rapid bei 16 Zhlern hlt, ein weiteres enttuschendes Team der "Big Four"."Wir brauchen jetzt nicht die Kpfe in den Sand stecken. Wir mssen hart weiterarbeiten und dann werden wir es sicher schaffen", rechnet Auenverteidiger Marvin Potzmann mit dem Einzug ins obere Play-off. Nchster Gegner am 25. November im Allianz Stadion ist der zweitplatzierte LASK - eine ganz schwierige Aufgabe. "Ich fordere von den Burschen jetzt schon, dass sie aufstehen und Farbe bekennen", nahm Khbauer Kapitn Stefan Schwab ("Ich wei, dass er nicht der Stefan Schwab ist, der er sein kann") und Co. in die Pflicht.Gegen den WAC lieferten die Wiener eine ziemlich trostlose Vorstellung ab. "Es war von der 1. bis zur 90. Minute nicht das Spiel, das wir spielen wollten. Das war einfach zu wenig. Wir waren in allen Belangen unterlegen und nicht nur weil der Gegner so super war, sondern weil er einfach frischer und agiler war und den Sieg mehr wollte", analysierte Khbauer.Die Doppelbelastung als Hauptgrund fr die Niederlage ins Treffen zu fhren, wre zu einfach. Das wusste auch Rapids Trainer. Eine Rolle spielt sie laut dem Burgenlnder aber schon. "Ich will die Mannschaft nicht in Schutz nehmen, aber es ist einfach so, durch diese Belastung, die wir in den letzten Monaten haben, dass wir, wenn wir die Partien nicht vorher entscheiden, hinten raus, wenn es um den Sieg geht, Probleme bekommen", verlautete der 47-Jhrige.Jammern wolle man aufgrund des Engagements in der Europa League zumindest bis zur Winterpause keinesfalls. "Dadurch wird es nicht besser", sagte Khbauer, der vor allem mit dem Passspiel seiner Truppe unzufrieden war.Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel war aus einem anderen Grund ber den "schweren Nackenschlag, der unglaublich hineingeht" verrgert. "Diese Niederlage mssen wir uns selber zuschreiben, ich muss die Mannschaft in die Kritik nehmen - man kann sich die Mdigkeit auch einreden. Es geht nicht, dass man so wenig dazu beitrgt, um hier Punkte zu holen", sprach der Schweizer Klartext.Der WAC sorgte erst in der Nachspielzeit durch einen Doppelpack von Michael Liendl (93./Elfmeter, 95.), der nun bei sieben Liga-Saisontoren hlt, fr die Entscheidung. Den Elfmeter htte es nicht geben drfen, da ein Zweikampf von Potzmann mit Marcel Ritzmaier auerhalb des Strafraums stattgefunden hatte. "Klar habe ich einen Krperkontakt gesucht, wie er, aber mir ist es vorgekommen, dass er sich einfach bei mir eingehngt hat und hingefallen ist und es war sogar noch auerhalb", rgerte sich Potzmann.Die Rapid-Niederlage war trotz des laut Khbauer "wunderbaren Geschenks" des Schiedsrichters frs Heimteam vllig verdient. Die Krntner htten bei besserer Chancenverwertung schon frher den Sack zumachen knnen, trafen auch zweimal die Stange. Sie machten mit ihrem Auftritt das Aus im Cup-Achtelfinale gegen Rapid vor weniger als zwei Wochen vergessen."Es war eine Topleistung meiner Mannschaft. Wir haben uns den absolut verdienten Sieg am Ende durch das Quntchen Glck erarbeitet", resmierte WAC-Trainer Christian Ilzer. Nach dem dritten Sieg in Folge verbesserten sich die Lavanttaler auf Rang drei. "Wir finden immer besser in die Spur. Jeder Sieg gibt uns Selbstvertrauen und so wie es luft, ist alles gut", sagte der 41-Jhrige.Sogar noch besser luft es aktuell fr den TSV Hartberg, der mit dem 2:1 in Mattersburg zum fnften Mal en suite in der Liga gewann. Rang fnf ist der Lohn fr den schon fnf Punkte vor Rapid liegenden Aufsteiger. "Es ist eine schne Geschichte, sie haben einen unglaublichen Lauf, ich freue mich fr Hartberg", sagte Ilzer ber seinen Ex-Club. Markus Schopp hat scheinbar die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt. "Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen. Es ist extrem erfreulich, was in den letzen Wochen passiert, jeder im Team trgt einen Teil dazu bei", meinte der Hartberg-Trainer.