02. März 2017

Ried-Coach Chabbi hat Wort Abstieg "von Festplatte gelscht"
Lassaad Chabbi hat am Donnerstag bei seiner Vorstellung als neuer Trainer von Fuball-Bundesliga-Schlusslicht SV Ried viel Optimismus versprht. "Ich habe das Wort Abstieg von meiner Festplatte gelscht", betonte der 55-Jhrige im VIP-Club der Keine Sorgen Arena. Der gebrtige Tunesier bringt einen Co-Trainer mit, gemeinsam mit dem Deutschen Christian Benbennek musste auch Mario Posch gehen.Lassaad Chabbi hat am Donnerstag bei seiner Vorstellung als neuer Trainer von Fuball-Bundesliga-Schlusslicht SV Ried viel Optimismus versprht. "Ich habe das Wort Abstieg von meiner Festplatte gelscht", betonte der 55-Jhrige im VIP-Club der Keine Sorgen Arena. Der gebrtige Tunesier bringt einen Co-Trainer mit, gemeinsam mit dem Deutschen Christian Benbennek musste auch Mario Posch gehen.Wer Chabbi zur Seite stehen wird, ist aber noch offen. "Chabbi hat einen Wunschkandidaten, die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss", gab Manager Franz Schiemer Einblick, ohne einen Namen zu nennen. Der zweite Co-Trainer Thomas Weissenbck bleibt fr die Amateure verantwortlich, Hubert Auer wird weiterhin als Tormanntrainer fungieren.Der mit einem auch fr die Erste Liga und bis Ende Mai 2019 gltigen Vertrag ausgestattete Chabbi leitete am Donnerstagnachmittag zum ersten Mal ein Training bei den Innviertlern. Bereits am Samstag (18.30 Uhr) folgt mit dem Heimspiel gegen den Dritten Austria Wien die erste Bewhrungsprobe. "Man kann auch nach einem Monat Vorbereitung verlieren, aber genauso nach 48 Stunden Vorbereitung gewinnen", erklrte Rieds Neo-Coach.Auf Letzteres hofft der Vater von Sturm-Graz-Strmer Seifedin Chabbi natrlich, es wre ein Befreiungsschlag nach fnf Niederlagen in Folge. "Ich bin berzeugt, dass wir am Samstag ein gutes Spiel sehen. Ich kenne die Mannschaft, habe mir die letzten Spiele auch auf Video angesehen, sie hat Qualitt", sagte der gebrtige Tunesier mit sterreichischem Pass. Grtes Problem sei aktuell das fehlende Selbstvertrauen. "Das Problem liegt nicht in den Fen, sondern sehr viel im Kopf", meinte Chabbi.Der Familienvater sollte wissen, wie man dieses lst. Im Mrz 2015 hatte er den abstiegsbedrohten Erste-Liga-Club Austria Lustenau bernommen, als Liga-Achter nur zwei Punkte vom Tabellenende entfernt. Bei seinem Trainerdebt gab es einen 3:1-Sieg gegen den damaligen Leader Mattersburg, am Ende schaute Rang sieben heraus. 2016 folgte Saisonrang fnf und diese Saison sind die Vorarlberger als Dritter nach 21 Runden noch im Aufstiegsrennen."Ich habe mich schon als Trainer in Liefering mit Lustenau beschftigt. Chabbis Mannschaft war immer gut eingestellt, es war eine klare Handschrift zu erkennen. Als er im Mrz 2015 in Lustenau anfing, hatten sie dort eine hnliche Situation, wie wir jetzt. Und er hat aus Austria Lustenau einen Aufstiegsaspiranten gemacht", sagte Schiemer. Fr ihn kam nur ein Coach mit Erfahrungen im Kampf gegen den Klassenerhalt infrage. "Es gibt nicht viele Trainerkandidaten, die fr uns in der jetzigen Situation geeignet sind", schilderte Schiemer.Chabbi coacht erstmals einen Club im Oberhaus. Zuvor hatte er als Co-Trainer in seiner Heimat Tunesien (2005/06) sowie in Katar (2014) Erfahrungen gesammelt. In sterreich war er vor seinem Lustenau-Engagement fr den FC Bludenz (2006/07) sowie lange Jahre in der Vorarlberger Akademie (2007-2014) ttig. "Ich kenne den sterreichischen Fuball sehr gut, denn ich bin ja nicht neu hier, sondern ein typischer Vorarlberger", meinte Chabbi.Selbst bezeichnet er sich als Teamtrainer. "Ich bin kein Alleinherrscher, mit einer Hand kann man nicht klatschen, sondern nur Watschen geben", erklrte Chabbi, der sich noch am Donnerstag mit dem Mannschaftsrat austauschen wollte. Die Kicker werden dabei auch eine Sache vermittelt bekommen: "Ich sage den Spielern immer, dass Fuball nicht nur ein Spiel, sondern auch ein Beruf ist. Fuball ist Arbeit, es geht auch um Arbeitspltze."Der Abgang von Benbennek war schon nach der 0:1-Niederlage bei Admira Wacker Mdling am Samstag quasi fixiert, er leitete aber noch bis Mittwoch die Trainings, um einen geregelten bergang zu ermglichen. "Der Abgang ist intern super abgelaufen, er war loyal bis zum Schluss", dankte Schiemer dem Ex-Coach. "Wir haben die Zeit bentigt, um vernnftig zu berlegen. Und Hubert Nagel (Anm.: Lustenau-Prsident) ist seit 20 Jahren im Geschft, der wollte natrlich auch verhandeln", sagte Geschftsfhrer Roland Daxl. Es ist daher davon auszugehen, dass die Rieder eine Ablsesumme zahlen mussten.Nicht mehr lange zahlen werden die Innviertler wohl den mit einem Vertrag bis Sommer 2018 ausgestatteten Benbennek mssen. Beide Seiten sind scheinbar an einer einvernehmlichen Trennung interessiert. "Wir haben trotzdem ein sehr gutes Verhltnis", sagte Daxl, der am Montag nach eigenen Angaben ber drei Stunden mit dem Deutschen geredet hatte.Sich erst jetzt vom Deutschen zu trennen, sei im Nachhinein gesehen nicht das Beste gewesen. "Wenn ich vorher gewusst htte, dass wir keine Punkte machen, wre es gescheiter gewesen, den Trainer schon vor Weihnachten zu wechseln", ist sich Daxl bewusst. Nun hat Chabbi nur 13 Partien Zeit, um die Innviertler von der "Roten Laterne" zu befreien. Die Rieder liegen punktgleich hinter dem SV Mattersburg am Tabellenende.