16. Okt. 2017

Rijekas Gorgon trifft erstmals auf "seine" Austria
Fr Alexander Gorgon wird es ein nicht alltgliches Gefhl sein. Luft der 28-Jhrige am Donnerstagabend (21.05 Uhr) im Ernst-Happel-Stadion ein, wird dies erstmals gegen "seine" Austria sein. Mit dem HNK Rijeka peilt der Wiener ebenso wie sein Ex-Club den ersten Sieg in der Europa-League-Gruppenphase an. Gorgon schaffte rechtzeitig vor der Partie das Comeback.Eine Verletzung des Wadenbeinkpfchens setzte den Mittelfeldmann wochenlang auer Gefecht. Befrchtet wurde bereits eine lngere Pause. Beim unerwarteten 0:1 im Istrien-Derby gegen Nachzgler NK Istra stand Gorgon am Wochenende aber wieder auf dem Platz. Rijeka liegt als regierender Meister in der kroatischen Liga aktuell auf Rang zwei, auf den voran liegenden Rivalen Dinamo Zagreb fehlen nun fnf Zhler.Gorgon verlie die Austria im Sommer des Vorjahres im Hoch. 19 Mal traf er fr die Austria, seinen Vertrag verlngerte der Erz-Violette aber nicht. Der seit 1995 - erst im Nachwuchs, dann fr die Profis - bei den Violetten ttige Offensivmann wollte "einmal etwas Neues sehen". Auf der Suche nach einer Herausforderung im Ausland tat sich wochenlang wenig. Als Gorgon, wie er selbst zugab, "aus der Not geboren" fr Rijeka unterschrieb, gab es auch kritische Stimmen.Nun kehrt Gorgon als Meister zurck. Und will seine Entwicklung auch zur Schau stellen. "Ich mchte in diesem Spiel zeigen - und das will wohl jeder, wenn es gegen den Ex-Club geht - dass ich mich verbessert habe", sagte er gegenber "laola1". "Es wird sehr interessant sein, einmal gegen die Austria zu spielen. Dieses Gefhl kenne ich ja nicht." Sollte er im Prater-Oval treffen, wrde der Torjubel freilich aus Respekt ausbleiben.Insgesamt erwartet sich Gorgon ein warmes Wiedersehen. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich berrascht wre, wenn es Pfiffe geben wrde." Fr die Austria gab das Eigengewchs schlielich viel. Als Nachwuchskicker war Gorgon Absolvent der Frank-Stronach-Akademie, danach bremste ihn eine zweijhrige Verletzungspause komplett aus. Im Oktober 2010 gab er mit fast 22 Jahren schlielich sein Bundesliga-Debt und war danach fester Bestandteil der Mannschaft. Die Krnung war der Meistertitel der Favoritner 2013.Die Austria hat Gorgon weiter im Blickfeld. So war auch nach der Auslosung die Freude dementsprechend. Mit vielen ehemaligen Mitspielern steht Gorgon noch in Kontakt. Am Donnerstag im Ernst-Happel-Stadion und zwei Wochen spter im Rckspiel in Rijeka wird die Freundschaft aber ruhend gestellt. Mit zwei Siegen htte das derzeit noch punktelose Rijeka wieder Chancen auf den Aufstieg. Das gilt auch fr die bei einem Zhler haltende Austria. Gorgon sprach von "Finalspielen".Rijeka traf in dieser Europacup-Saison bereits einmal auf einen sterreichischen Vertreter. Salzburg biss sich in der Qualifikation zur Champions League die Zhne aus. Nach einem 1:1 in Salzburg und dem 0:0 an der Kvarner-Bucht schied sterreichs Meister aus. Rijeka scheiterte im Play-off zur Teilnahme an der Knigsklasse dann an Olympiakos Pirus (1:2, 0:1).Unterschtzen wird die Austria den Gegner nicht. Schon NK Osijek forderte die Wiener im Play-off voll, Rijekas nationaler Konkurrent steht in der Prva Liga derzeit auf Rang vier. Die "Bijeli" von der Adria haben auerdem auch Milan am zweiten Spieltag der Gruppe D fast ein Remis abgerungen. Beim 2:3 in Mailand, Gorgon fehlte verletzt, setzte es das entscheidende Gegentor erst in der 94. Minute.Erfolgsfaktor bei Rijeka ist Trainer Matjaz Kek. Der Slowene mit langjhriger sterreich-Vergangenheit (Spittal/Drau, GAK) bernahm den Club im Februar 2013 und entwickelte die Mannschaft konstant weiter. Nach Vizemeistertiteln 2014 bis 2016 folgte heuer mit dem Doublegewinn der groe Coup. Rijeka durchbrach damit die jahrelange Dominanz von Dinamo Zagreb. "Spielerisch betont, aber geradelinig" lsst Kek agieren, berichtete Gorgon schon vor dem Duell mit Salzburg.Kek hat sich durch seinen Erfolg inzwischen interessant gemacht. Wie die Austria mit Thorsten Fink beschftigt auch Rijeka diese Tage der Verbleib des Trainers. Wie der 55-Jhrige am Wochenende besttigte, sei Sloweniens Verbandschef an ihn herangetreten. Sein Heimatland ist aktuell auf der Suche nach einem neuen Teamchef. "Das Nationalteam ist etwas Spezielles fr mich. Aber derzeit denke ich nur an Rijeka", sagte Kek. Gleichzeitig besttigte der ehemalige Libero, dass in seinem Vertrag Klauseln fr einen vorzeitigen Ausstieg vorhanden seien.