30. Nov. 2017

Rose fordert "Arschbacken zusammen" - Austria teils desolat
Red Bull Salzburg ist in der Fuball-Bundesliga so gut unterwegs wie noch nie in der Red-Bull-ra. Der hart erkmpfte 12. Saisonsieg, ein 2:0 gegen Mattersburg, brachte dem Tabellenfhrer am Mittwoch 40 Punkte und damit einen neuen Spitzenwert in einer so weit fortgeschrittenen Phase der Meisterschaft. Die Austria bescherte St. Plten den ersten Saisonsieg (1:0) und zeigte sich desolat.Seitdem die Red Bull GmbH im Jahr 2005 de facto das Kommando bernommen hat, hat eine Salzburger Mannschaft nach 17 Runden noch nie so viele Punkte gehabt wie die aktuelle Truppe, die vom Ex-Nachwuchstrainer Rose angefhrt wird. In der vergangenen Saison hielt der Serienmeister zum selben Zeitpunkt bei 31 Punkten, 2013 unter Roger Schmidt und 2008 unter Co Adriaanse waren es 37 Zhler."Es war ein zhes Spiel", urteile Rose nach dem Spiel gegen kompakt stehende Mattersburger. Bis zur 87. Minute dauerte es, ehe Goalgetter Munas Dabbur das erlsende 1:0 gelang. "Mattersburg hat defensiv fast keinen Fehler gemacht und sehr gut gearbeitet, deshalb war es fr uns nicht einfach", meinte der Israeli, der gegen Rapid am Sonntag von Rose eine ungewollte Pause bekommen hatte. "Ich habe auf dieses Spiel heute gewartet und war hei darauf", sagte der Mann aus Nazareth.Die Herbstmeisterschaft wollen sich die Salzburger am Sonntag gegen die angeschlagene Wiener Austria holen. In der kommenden Woche geht es gegen Olympique Marseille um einen gelungenen Gruppenphasen-Abschluss in der Europa League. Danach warten in der Liga noch der WAC und der LASK."Da gibt es nichts zu jammern, denn das ist, was wir wollten", stellte Rose klar, dass er auch vor der Winterpause kein Runtergehen vom Gas dulde. "Es sind fr uns wichtige Spiele, da heit es die Arschbacken zusammenzukneifen, gut zu regenerieren und vielleicht gelingt es uns auch, Samassekou fit zu bekommen."Auch die Austria steckt mitten in einer intensiven Phase mit zwei englischen Wochen, geht es doch fr die Wiener noch um den Weiterverbleib in der Europa League. Im Gegensatz zu den Salzburgern knnen die Violetten mit den Strapazen auch wegen der dnnen Personaldecke aber nicht wirklich gut umgehen. Gegen den abgeschlagenen Letzten St. Plten brachten sie im gesamten Spiel nicht einen Schuss aufs gegnerische Gehuse zustande.Dass dem Elfmeter-Treffer von Dominik Hofbauer (60.) ein Fehler in der Abwehr vorausging, passte zum Bild, das die Austria abgibt. Der wieder ins Tor zurckgekehrte Osman Hadzikic agierte bei seinem Elfer-Foul nicht unbedingt geschickt. Die wenigen im Herbst nicht verletzten Akteure wirken nach der Doppelbelastung in Liga und Europa League darber hinaus berspielt.Weniger Zhler als die derzeitigen 22 hatte die Austria nach 17 Runden zuletzt im November 2006 zu Buche stehen. Damals lagen die Violetten (17 Punkte) am Tabellenende. Trainer Thorsten Fink steht nun nicht zur Diskussion, er muss seine Elf praktisch jede Runde gezwungenermaen verndern. "Man sieht, dass wir die Automatismen in der Mannschaft nicht haben. Wenn viele Spieler fehlen, fehlt uns doch die Qualitt. Wir mssen immer umbauen", sagte Fink nach der durchwegs schwachen Vorstellung seines Teams in der NV Arena.Der Austria knnte bis zur Winterpause noch Schlimmes blhen. Nach den Spielen gegen Salzburg und AEK Athen geht es in der Meisterschaft noch in Altach und daheim gegen Sturm Graz zur Sache. Schon jetzt steht zu Buche, dass die Austria das zweite Meisterschaftsviertel bestenfalls mit zehn Zhlern abschlieen wird. Vor dem Salzburg-Spiel stehen erst sieben zu Buche. Fnf Niederlagen setzte es in den vergangenen sieben Runden. Auf die Frage, wie er eine Vorstellung wie jene in St. Plten mit seiner Mannschaft bespreche, wollte Fink den Mittelweg finden. "Der eine braucht einen Arschtritt, der andere Streicheleinheiten, damit wir sie wieder aufbauen fr das nchste Spiel", erklrte der Deutsche.Bei den St. Pltnern war der Jubel ber die Zhler fnf bis sieben gro. Sieben fehlen den "Wlfen" aber weiter noch auf den rettenden neunten Platz. Am Samstag knnte bei der Admira der nchste Schritt dorthin gelingen. Der von Oliver Lederer erhoffte "Schlsselmoment" soll genutzt werden. "Das soll keine Eintagsfliege blieben, sondern wir wollen versuchen, uns in den letzten Spielen in den Windschatten zu saugen", sagte Lederer nach seinem ersten Sieg im zehnten Spiel als SKN-Chefcoach. Er fhrte auch an, den Erfolg gegen eine im Moment verletzungsgeplagte Austria nicht zu hoch bewerten zu wollen. "Man muss bei aller Freude die richtigen Schlsse ziehen."