23. Sept. 2017

Salzburg, Austria forcieren Jugend - "Weil es unser Weg ist"
Die 9. Runde der Bundesliga-Saison 2017/18 steht unter dem Motto "Tag der Jugend". Damit will die Liga auf die Nachwuchsarbeit der sterreichischen Fuballvereine aufmerksam machen, die ganz besonders bei Serienmeister Red Bull Salzburg gro geschrieben wird. Doch auch die Wiener Austria macht - teils zielgerichtet, teils aus der Not geboren - aus der Jugend zunehmend eine Tugend.20,8 Jahre - das war das Durchschnittsalter der "Bullen"-Elf, die am Donnerstag im FB-Cup beim 3:1-Sieg gegen Ostligist Bruck/Leitha in der Schlussphase am Rasen stand. Das ist zwar nicht reprsentativ fr die ganze Saison, da einige Stammkrfte fehlten, aber dennoch ein guter Gradmesser fr den Jugendstil, der bei Salzburg seit einiger Zeit Plan ist und sich in den vergangenen Monaten noch strker manifestiert hat."Wir sind in der glcklichen Situation, viele gute junge Talente hier im Verein zu haben, und es ist ein Stck weit auch die neue Idee des Vereins, junge gute Spieler auszubilden, um dann trotzdem erfolgreich zu sein in allen Wettbewerben in sterreich. Das ist das, was wir immer gesagt haben", stellte Trainer Marco Rose klar.Das klare Bekenntnis zur Jugend ist ein wesentlicher Bestandteil der Salzburger Philosophie, wenn nicht mittlerweile sogar ihr eigentlicher Kern. An Spielern wie Stefan Ilsanker, Martin Hinteregger, Valentino Lazaro oder Konrad Laimer lsst sich das Erfolgsmodell festmachen. Alle vier beschritten den Weg vom eigenen Nachwuchs in die Kampfmannschaft, haben es ins FB-Nationalteam und den Sprung ins Ausland geschafft.Im aktuellen Kader tragen Hannes Wolf, Xaver Schlager und Stefan Lainer die Fackel weiter. Das Trio kommt ebenfalls ber die eigene Akademie, hat sich in der Mannschaft bereits etabliert und das Nationalteam im Blickfeld. Lainer hat bereits zwei Lnderspiele absolviert.Dazu gesellt sich ein effektives und nicht billiges Scouting-System, das hufig genug hochgradig veranlagte Spieler aus dem Ausland an die Salzach verschlgt. Amadou Haidara, Igor, Gideon Mensah, Patson Daka - mit ihnen gewann Rose im vergangenen April die UEFA Youth League. Jetzt drfen die Rohdiamanten immer fter ins A-Team hineinschnuppern. Einerseits ist das freilich den zahlreichen Verletzungen von arrivierten Spielern geschuldet, andererseits aber eben auch Prinzip."Wir haben einfach richtig gute Talente, die wir nach und nach integrieren wollen, erklrte Rose. "Weil es unser Weg ist, weil ich es auch total spannend finde, und weil ich auch finde, dass es viel interessanter ist, sich selber seine Mannschaft und seine Spieler auszubilden und trotzdem erfolgreich zu sein." Momentan sehe die Zukunft rosig aus. "Ich bin insgesamt zufrieden mit der Entwicklung der Jungs, die noch lange nicht am Ende ist."Allerdings komme es auf die richtige Mischung zwischen Alt und Jung an. "Mir ist es schon wichtig, das gesamte Team zu sehen, und wir haben natrlich ganz, ganz wichtige erfahrene Spieler", betonte der Deutsche. Alexander Walke, Andreas Ulmer und Christoph Leitgeb wren solche Eckpfeiler, die Orientierung geben.Auch die Austria lebt das Credo des Ausbildungsvereins. Beim Cup-Rendezvous der Wiener mit Union Vcklamarkt betrug die Startelf durchschnittlich 23,3 Jahre - und wre der 33-jhrige David de Paula ob seiner Vielseitigkeit nicht so wertvoll fr Trainer Thorsten Fink, wre der Schnitt noch deutlich darunter gelegen.Verletzungen haben auch bei den Violetten routinierte Spieler wie Robert Almer, Alexander Grnwald und zuletzt Heiko Westermann zur knstlerischen Pause gezwungen. Mit dem Resultat, dass in der Vorwoche mit Ausnahme von De Paula, Florian Klein (30) und Thomas Salamon (28) niemand im Kader stand, der seinen 25. Geburtstag schon erlebt hat. Wie bei Salzburg mussten Junge in die Bresche springen - was klarerweise nicht frei von Risiko ist."Wir hatten viele Vernderungen im Kader, dementsprechend fehlen da und dort noch etwas die Automatismen", sagte Fink. Sichtbar wurde das vor allem bei der 1:5-Schmach gegen AC Milan in der Europa League. National funktioniert das Spielsystem der Austria jedoch. Mohammed Kadiri, Dominik Prokop ("Ich habe lange darauf hingearbeitet, in der ersten Mannschaft zu spielen") und Lee Jin-hyun haben ihren steigenden Wert als Zukunftsaktien in den vergangenen Wochen bereits untermauert.Anlsslich des "Tags der Jugend" werden vor dem Schlagerspiel Salzburg gegen Austria am Sonntag die erfolgreichen Nachwuchsmannschaften der "Bullen" durch den FB geehrt. U10, U11 sowie die drei Akademie-Mannschaften U15, U16 und U18 haben auf ihrer jeweiligen Ebene die Meisterschaft gewonnen. U11-Spieler Sebastian Mller wird in der Red Bull Arena den Ehrenankick vornehmen.