25. Sept. 2017

Salzburg betrauerte 0:0 gegen Austria
Viel Aufwand, wenig Ertrag: Red Bull Salzburg hat nach einem gespielten Meisterschaftsviertel nicht nur den Sprung an die Tabellenspitze verpasst, der Meister hat auch mit Ladehemmung zu kmpfen. "Wir haben genug Chancen kreiert, htten die Tore machen mssen. Austria war ja nur beschftigt, sich zu verteidigen", monierte Salzburgs Valon Berisha nach dem 0:0 am Sonntag gegen Austria Wien.Der sonst so auskunftsfreudige Flgelspieler sprach deshalb von einem "verlorenen Spiel". "Wir waren heute klar die bessere Mannschaft", sagte Berisha knapp, bevor er sich verrgert in Richtung Kabine verabschiedete. "Wir mssen wohl oder bel mit dem Punkt leben. rgerlich, wenn man bei so vielen Mglichkeiten das Tor nicht macht", meinte Kapitn Alexander Walke.Der Torhter wollte die Situation ob der intensiven englischen Wochen und 120 Minuten im Cup zuletzt aber nicht gnzlich negativ sehen. "Wir mssen genau so weitermachen. Schlimm wre es, wenn wir nicht zu Chancen kommen wrden." Trainer Marco Rose sah eine "sehr, sehr ordentliche Leistung meiner Mannschaft, die leider nicht belohnt worden ist."Nur 8.109 Zuschauer waren zum angekndigten Spitzenspiel gekommen. Rose zeigte dafr Verstndnis: "Die Leistungen zuletzt waren nicht zwingend dazu angetan, himmelhochjauchzend zu sein. Aber wir nehmen es, wie es ist. Die Leute, die heute da waren, haben uns hundertprozentig und bis zuletzt untersttzt", sagte Rose und versprach, das als launisch geltende Salzburger Publikum "mit Begeisterung und Leistung" zurckzuholen.Dass es diesmal wieder kein Spiel zum Zungenschnalzen wurde, lag auch am tief stehenden Gegner. Thorsten Fink schickte seine Mannschaft nach zuletzt sechs verlorenen Duellen in Folge mit einer Defensivtaktik aufs Feld. "Wir wollten unbedingt diesen einen Punkt haben, so haben wir auch gespielt", gab Fink zu. Dabei entsprche eine solch destruktive Ausrichtung nicht seiner Philosophie. "Es ist mir richtig schwer gefallen, die Mannschaft so einzustellen", meinte der Deutsche.Letztlich heiligte der Erfolg die Mittel. "Salzburg ist eine sehr spielstarke Mannschaft, deshalb mussten wir unser eigenes Spiel umstellen", sagte Rckkehrer Florian Klein. Der Ex-Teamspieler betonte: "Wir mussten clever spielen. Es war von uns pure Leidenschaft ber 90 Minuten."Bis zuletzt biss sich der Meister am Abwehrriegel rund um die improvisierte Innenverteidigung Serbest/Kadiri und Tormann Patrick Pentz die Zhne aus. Pentz war fr den wegen einer Fusohlen-Verletzung ausgefallenen Osman Hadzikic eingesprungen und prsentierte sich bei seinem erst zweiten Bundesligaspiel als starker Rckhalt."Wir hatten einen hervorragenden Torhter im Kasten. Er hat ein Riesenspiel gemacht und war heute ein Glcksfall fr uns", lobte Austria-Trainer Thorsten Fink den 20-Jhrigen. "Wir hatten einen berragenden Torhter, fr mich ist er der 'Man of the Match'", meinte auch Rckkehrer Florian Klein.Pentz selbst war natrlich mit seiner Leistung zufrieden. "Ich will es aber nicht zu hoch bewerten. Es wre sicher schn, wenn ich noch mehr spielen knnte." Bei seinen 71 Ballkontakten zeigte Pentz, der bis 2013 in der Red-Bull-Akademie ausgebildet wurde, auch seine fuballerischen Fhigkeiten. "Fuballballspielen lernt man bei Red Bull Salzburg auch als Tormann", sagte Pentz. Fr seine Vorderleute hatte der Sohn von FB-Tormanntrainer Werner Pentz lobende Worte parat. "Es war eine hoch konzentrierte Defensivleistung. Das war auch notwendig, weil Salzburg fast aus allen Situationen ein Tor machen kann."Ganz nebenbei lieferten die Veilchen eine fr sie gelungene Generalprobe fr das Europa-League-Auswrtsspiel beim griechischen Tabellenfhrer AEK Athen am Donnerstag ab. "Es war hinsichtlich Athen fr mich wichtig zu sehen, dass wir gegen eine Klassemannschaft zu null spielen knnen", resmierte Fink. In Athen knnte wieder Pentz das Tor hten. "Ich freue mich schon auf Donnerstag, da geht es weiter", meinte dieser.