12. Nov. 2018

Salzburg bewies bei Austria Geduld und Ausdauer
Auch die Wiener Austria konnte Salzburg nicht stoppen. Zwar rgerten die Wiener den Bundesliga-Dominator beim 0:2 vor heimischen Publikum lange Zeit, letztlich fuhr der Favorit aber einen verdienten zwlften Sieg im 14. Spiel ein. Die Austria freute sich nach der fnften sieglosen Partie in Folge, eine "europische Spitzenmannschaft" kontrolliert zu haben, blieb aber offensiv vieles schuldig.85 Minuten lang schaffte es die Austria erstaunlich oft, die Lauf- und Passwege der Salzburger rund um den Strafraum zu verbauen und kam auch selbst zur einen oder anderen Konterchance. Dann aber stand Xaver Schlager zum Abstauber goldrichtig. "Der Ball htte auch ganz woanders hinhpfen knnen, dann geht es vielleicht 0:0 aus", sagte der Torschtze zum 1:0 im Anschluss und sprach von "Kleinigkeiten", die ein Spiel entscheiden wrden. "Aber die muss man sich erarbeiten. Wir haben uns das erarbeitet."Zlatko Junuzovic strich ebenfalls das mentale Durchhaltevermgen drei Tage nach dem Europacup-Ausflug nach Trondheim (5:2) hervor. "Die Austria hat es uns schwer gemacht, in die gefhrlichen Bereiche zu kommen, aber wir haben uns durchgeboxt", sagte der nach ber sechs Jahren an seinen alten Arbeitsplatz Zurckgekehrte. "Wir glauben immer an das Tor."Trainer Marco Rose sparte nicht mit Lob fr "seine Jungs", die immer "draufgeblieben" wren. "Das ist fr mich ein Zeichen, dass meine Jungs einfach eine Topmentalitt haben und auch krperlich in einer richtig starken Verfassung sind, weil sie hinten raus noch zulegen konnten." Einmal mehr wurde der Erfolgstrainer fr seine Rotation spt belohnt. Elf ihrer 34 Tore erzielten die Salzburger nach der 80. Minute, darunter gleich sieben in der Nachspielzeit.Fr die Austria reichte es auch im fnften Liga-Antreten en suite nicht zum Sieg. "Aber die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, die macht mich zufrieden und stolz", sagte Trainer Thomas Letsch. Er sah Aggressivitt und defensive Kompaktheit - "die Basis" - sehr gut erfllt. Tatschlich fhrte die bewusste Rckzugstaktik mit dem Versuch blitzschneller Konter ber Christoph Monschein beinahe zu einem Punktgewinn. Insgesamt blieb die Austria offensiv aber harmlos. "Im fuballerischen Bereich und im Spiel nach vorne haben wir sicher noch Luft nach oben", formulierte es Letsch.Ralf Muhr strich den braven Abwehrkampf positiv hervor. "Wir haben viel in die Schlacht geworfen", sagte der Sportdirektor. Man habe beinahe gegen einen vermeintlich "bermchtigen Gegner" bestanden. "Leider hat es am Ende nicht gereicht." "Letsch-Raus"-Rufe blieben diesmal aus, anders als noch nach dem 2:3 gegen den WAC. Geht es nach Muhr ("Ich bin vom eingeschlagenen Weg berzeugt") und den Wortfhrern in der Mannschaft, sitzt der Coach weiter fest im Sattel. "Fr uns Spieler steht das nicht zur Diskussion", sagte Florian Klein knapp und betonte wie sein Trainer den personellen Aderlass.Die Ausflle von Kapitn Alexander Grnwald, der Strmer Alon Turgeman und Kevin Friesenbichler sowie Abwehrchef Michael Madl wrden nicht nur zulasten der spielerischen Attraktivitt gehen. Sie seien irgendwie auch mitentscheidend fr den spten K.o. gegen Salzburg gewesen. "Salzburg hat dann Minamino und Gulbrandsen eingewechselt, wir haben Niels Hahn gebracht", unterstrich Letsch.Die Austria, immerhin der bisher letzte Meister, der nicht Salzburg hie (2012/13), liegt in der Tabelle nach der 14. Runde abgeschlagen 20 Punkte hinter dem Serienchampion zurck. "Fr uns ist es nicht wichtig, uns an Salzburg zu orientieren", sagte Letsch, der die Rose-Truppe als "europische Spitzenmannschaft" adelte. "Sondern fr uns ist wichtig, dass wir den Abstand zum siebenten Platz vergrern und gleichzeitig vorne rankommen."Der Abstand zum ominsen Trennstrich zur Meistergruppe, der heuer scheinbar ber Erfolg oder Misserfolg entscheidet, betrgt fr die Veilchen derzeit zwei Zhler. Nach der Lnderspielpause stehen bis zum Derby (15. Dezember) mit Admira (a), St. Plten (h) und Mattersburg (a) laut Letsch Spiele an, "wo wir nicht nur gut spielen, sondern auch punkten mssen".