04. Dez. 2017

Salzburg feierte Herbsttitel nach vergebenem Sieg verhalten
Hngende Kpfe beim Herbstmeister sind in der Fuball-Bundesliga nicht allzu oft gesehen. Die Kicker von Red Bull Salzburg schlichen am Sonntag nach einem 1:1 bei der Austria dennoch alles andere als euphorisch vom Rasen. Whrend die vor der Partie schwer angeschlagenen Wiener den Ausgleich in letzter Sekunde wie einen Sieg feierten, gelobte der Meister Besserung und richtete den Blick nach vorne."Es ist rgerlich, aber das Leben geht weiter. Wir nehmen den Herbstmeistertitel mit, aber das Endziel kommt erst im Sommer", sagte Salzburgs Reinhold Yabo. Sein Teamkollege Stefan Lainer ergnzte: "Vom Herbstmeistertitel kann man sich nichts kaufen. Wir mssen Sturm im Auge behalten." Salzburg geht nun punktegleich mit dem Verfolger aus Graz in die abschlieenden zwei Ligarunden in diesem Jahr.Die zwei Zhler mehr htte Salzburg im Happel-Stadion locker mitnehmen knnen. Allein Strmer Hwang Hee-chan lie Chancen fr zumindest zwei Tore liegen, wobei auch der Salzburger Patrick Pentz im Austria-Tor wie beim 0:0 im ersten Saisonduell einen Glanztag hatte. Einzig Andreas Ulmer (79.) bezwang ihn aus spitzem Winkel. "Der Gegner liegt mir offenbar einigermaen", scherzte der 20-Jhrige, der Osman Hadzikic als Nummer eins der Violetten wieder abgelst hat.Pentz wird auch Donnerstagabend (19.00 Uhr) in Wien gegen AEK Athen spielen, wenn es fr die Austria um den Sprung ins Sechzehntelfinale der Europa League geht. Dafr ist ein Sieg ber Griechenlands Spitzenreiter vonnten. "Der Ausgleich war fr den Kopf wichtig fr das Spiel gegen Athen. Es ist wie ein Sieg, genauso wie beim Spiel in Salzburg", erklrte Pentz. Nach der Nullnummer Ende September hatte die Austria ein 2:2 in Athen geholt.Christoph Monschein strich ebenfalls die positive Wirkung auf die bevorstehende Aufgabe hervor. "Was zhlt ist, dass wir mit Herz aufgetreten sind", sagte der Angreifer, der den Ball in der vierten Minute der Nachspielzeit "mit letzter Kraft" unter die Latte drosch. Nach dem ob der lethargischen Vorstellung blamablen 0:1 in St. Plten am vergangenen Mittwoch hatte Trainer Thorsten Fink seine Mannschaft in die Pflicht genommen. "Es ist etwas zurckgekommen, was der Trainer Woche fr Woche sagt. Dass der Teamgeist aufrecht bleibt. Dafr sind wir belohnt worden", meinte Monschein.Fink muss weiter auf das erste Erfolgserlebnis als Austria-Coach gegen Salzburg warten. Immerhin darf sich der Deutsche freuen, dass seine in der Tabelle nun fnftplatzierte Elf das einzige Bundesliga-Team ist, das Salzburg in dieser Saison noch nicht bezwingen konnte. "Das 1:1 kann uns tragen fr das Spiel gegen AEK. Vielleicht gelingt die berraschung und wir kommen weiter", gab Fink den Optimisten und teilte Lob fr die Mannschaft aus: "Sie ist nicht so schlecht wie in St. Plten."Nach nur zwei Trainingseinheiten hatte der Austria-Coach seine Schtzlinge gegen Salzburg mit einem neuen, defensiver angelegten System aufs Feld geschickt. Normalerweise richte er sich nicht gerne nach dem Gegner, betonte Fink. "Aber jetzt ging das nicht anders", sagte er mit Blick auf die lange Verletzungsliste der "Veilchen". Gegen AEK wird es Fink wieder mit der Stammtaktik versuchen.Die Salzburger konnten ihre Siegesserie in der Meisterschaft nicht auf sechs Partien ausbauen. Fr den von Fink in hchsten Tnen gelobten Marco Rose fhlte sich dies "nicht so gut an. Aber das sollte kein Beinbruch sein". Darauf angesprochen, dass seine Elf viele Mglichkeiten liegen gelassen habe, wiegelte Rose ab: "Chancen zu haben ist auch wichtig." Dass Ulmer als Auenverteidiger drei Tore in den jngsten vier Pflichtspielen erzielt hat, sei ein Indiz dafr, dass Salzburg auf vielen Positionen torgefhrliche Akteure habe.Fr die Mozartstdter geht es am Donnerstag (21.05 Uhr) ebenfalls in der Europa League in Sdfrankreich weiter. Salzburg reist dabei als bereits fix im Sechzehntelfinale stehende Mannschaft nach Marseille. sterreichs in der Gruppenphase noch ungeschlagener Meister will dennoch den vierten Sieg im sechsten Spiel. "Marseille ist noch wichtig. Vor einer groen Kulisse wird es zur Sache gehen, aber wir wollen die Party platzen lassen. Ergeben werden wir uns nicht", kndigte Lainer an.