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21. Sept. 2018

Salzburg ist wieder eine "coole Geschichte" passiert

Salzburgs 3:2-Sieg im brisanten "Stallduell" bei RB Leipzig ist nur drei Wochen nach dem Selbstfaller gegen Belgrad Balsam auf die Champions-League-Wunden. Ein gutes halbes Jahr nach dem sensationellen 2:1 in Dortmund stellte man erneut einen deutschen Topclub auswrts kalt, selbst Trainer Marco Rose wollte seine Freude nicht verhehlen: "Eine sehr coole Geschichte, ein spezieller Sieg fr uns."In der Bundesliga makellos, nun der prestigereiche Auftakterfolg in der Fuball-Europa-League - blendet man die verpatzte CL-Quali aus, kann Salzburg hchst zufrieden sein. "Die Jungs drfen das genieen, weil es ein besonderer Sieg fr uns ist", erklrte Rose nach dem als "Stallduell" oder auch "El Dosico" titulierten Match. Dass der Deutsche just in seiner Heimatstadt und gegen den als Favoriten geltenden "groen Bruder" ressierte, tat wohl zustzlich gut.Zu verdanken war das vor allem einer hchst engagierten Vorstellung in der ersten Hlfte. "Wir haben hoch gepresst und Fehler erzwungen", erklrte Rose, der auf seine strkste Elf setzte. "Wir wollten intensiver spielen als sie, und das haben die Jungs gut umgesetzt." So gut, dass nach Toren von Munas Dabbur (20.) und Amadou Haidara (22.) innerhalb dreier Minuten Leipzig regelrecht blogestellt war. "Wir waren das Stck aufmerksamer, das Quntchen handlungsschneller", zeigte sich Rose zufrieden. "Es war klar, dass der gewinnen wird, der aggressiver ist. Wir haben gerade in der ersten Hlfte sehr gut gegen den Ball gearbeitet, sehr gut umgeschaltet", erklrte auch Offensivmann Hannes Wolf.Leipzig-Coach Ralf Rangnick sprach bei seiner Mannschaft mit fnf Ex-Salzburgern in der Startelf von einem "Totalausfall auf zu vielen Positionen" vor der Pause. Auch er musste aber den Gegner loben. "Da kann man eigentlich nur den Hut ziehen. Man kann gar nicht glauben, dass sie nicht in der Champions League spielen und gegen Roter Stern ausgeschieden sind", befand der Trainer, der zugleich als Sportdirektor fungiert. Dass Salzburgs ehemaliger Mastermind der zahlreichen Spielerwechsel Richtung Leipzig wegen bei den Fans seines Ex-Clubs nicht gut angeschrieben ist, war am Donnerstag deutlich zu hren. Schmhrufe gegen den 60-Jhrigen hallten da durch die Arena. Vonseiten der Leipzig-Fans wurde das mit "Ihr seid unser Ausbildungsverein"-Rufen noch angeheizt. Die ironische Replik: "Ohne Salzburg wr' hier gar nichts los."Aufseiten Leipzigs war erst nach der "Wechselorgie" zur Pause etwas mehr los. Und als Salzburgs ansonsten starker Auenverteidiger Andreas Ulmer mit einem Schnitzer seinen ehemaligen Teamkollegen Konrad Laimer zum Anschlusstreffer einlud (70.), schpfte Leipzig nochmals neue Hoffnung und kam durch Yussuf Poulsen (82.) noch zum 2:2. "Das mssen wir auf jeden Fall vermeiden. Das ist auch gegen Roter Stern passiert", meinte Innenverteidiger Andre Ramalho ber die aus der Hand gegebene Fhrung. "Wir mssen die Fhrung ntzen, die Ruhe bewahren und clever spielen", merkte der Brasilianer an, bescheinigte seinem Team generell aber ein "berragendes Spiel". Fr Rose zeigte die Schlussphase freilich auch, dass man eine Lektion gelernt habe. "Wir haben uns vorgenommen, eine andere Krpersprache zu zeigen, wenn Rckschlge kommen."Und so war "Joker" Fredrik Gulbrandsen im Finish (89.) noch der Siegtreffer vergnnt. "Ein besseres Comeback nach einer Verletzung kannst du nicht haben. Das freut mich sehr fr Fredi", meinte Wolf ber den 26-jhrigen Norweger. Dieser hatte am vergangenen Wochenende beim 3:1 in St. Plten sein Comeback nach ber eineinhalbmonatiger Verletzungspause gegeben - und auch da seinen Kurzeinsatz mit einem Treffer gekrnt. "Es waren sieben harte Wochen fr mich. Gut, so zurckzukommen", sagte Gulbrandsen.Der Auftakt in die EL war also - zum ersten Mal seit 2013 - wieder von einem Sieg gekrnt. Es schaut gut aus, dass man in Gruppe B, in der Celtic Glasgow sein Spiel gegen Rosenborg Trondheim mit 1:0 gewann, zum sechsten Mal den Aufstieg ins Sechzehntelfinale schafft. "Heute sind wir glcklich, aber es ist nicht viel passiert. Wenn wir jetzt keine Punkte mehr holen, wird es schwer", meinte Rose mit einem Augenzwinkern. Er wei, dass kaum Zeit zum Durchschnaufen bleibt. "Am Sonntag wirst du schon wieder abgefragt und musst wieder deine Leistung abrufen. Nicht mit 80, sondern mit 100 Prozent gegen Rapid Wien."