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16. Feb. 2018

Salzburg muss gegen "Brocken" Real "fighten ohne Ende"

Das Last-Minute-2:2 bei Real Sociedad lsst Red Bull Salzburg eine realistische Chance auf den Aufstieg ins Achtelfinale der Fuball-Europa-League. Nach Teil eins am Donnerstagabend gaben sich die "Bullen" durchaus hoffnungsfroh, wenngleich die Klasse des Gegners Warnung war. "Wir haben gesehen, was fr ein Brocken im Weg steht", sagte Trainer Marco Rose.Das Motto vor dem Rckspiel am Donnerstag kommender Woche ist klar: "Fighten ohne Ende", formulierte Tormann Alexander Walke die Formel fr das zweite Duell mit der "spielerisch extrem starken" Truppe. Das tat Salzburg im Auswrtsspiel in der Tat, lie sich auch von 19.790 Fans im Estadio Anoeta nicht aus der Ruhe bringen und wurde schlielich in der 94. Minute mit einer Kraftaktion von Auenverteidiger Stefan Lainer belohnt, dessen Assist das Jokertor von Takumi Minamino brachte.Davor war ber weite Strecken aber auch zu sehen, welche Klasse die in der spanischen Liga derzeit etwas ins Hintertreffen geratenen Basken haben. Etwa - wie von Rose vor der Partie erwartet - gleich nach Anpfiff. "In den ersten zehn Minuten hatten wir nicht genug Mut, um den Gegner so zu verteidigen, wie wir uns das vorgenommen haben", analysierte der Deutsche die erste Phase, in der die technisch starken Gastgeber fast nach Belieben schalten und walten konnten."Da sind wir nachgelaufen und haben geschaut, wo wir berhaupt sind", gestand auch Xaver Schlager, der im zentralen offensiven Mittelfeld agierte. Dabei sollte es freilich nicht bleiben, mit Fortdauer "akklimatisierte" (Schlager) sich Salzburg und war wesentlich prsenter. "Wir waren dann in den Duellen strker, haben gut gegen den Ball gearbeitet und auch in Ballbesitz gute Phasen gehabt", meinte Auenverteidiger Andreas Ulmer.Dass sich die Spanier in der 27. Minute auch noch ein denkbar ungeschicktes Eigentor schossen, spielte Salzburg zustzlich in die Karten. Zumal Real in "La Liga" auf Formsuche ist und in einer hitzigen Partie mit elf Gelben Karten zwar selbstsicher, aber auch verwundbar agierte. "Das Tor hat uns Selbstvertrauen gegeben. Die Pause ist ein bisschen unglcklich gekommen, weil wir da richtig gut drinnen waren", meinte Schlager."Phasenweise waren wir wirklich gut unterwegs", betonte auch Ulmer. In der Offensive war es vor allem Hwang Hee-chan, der in den ersten 45 Minuten Gefahr ausstrahlte, in der Halbzeit nach Gelb aber aus "Sicherheitsgrnden" ausgewechselt wurde. Klar war fr Ulmer aber auch: "Die Intensitt mssen wir lnger auf hohem Niveau halten knnen. Dann haben wir gute Chancen." Rose, der im Mittelfeld ohne den verletzten Dauerbrenner Valon Berisha auskommen musste, ergnzte: "Wir htten die Ballgewinne da auch besser ausspielen mssen."Nach dem Seitenwechsel zeigten die Hausherren neuerlich Qualitt und Willen. Nicht zuletzt der eingewechselte Adnan Januzaj, mit dem Ruf eines Megatalents einst bei Manchester United gescheitert, sorgte fr viel Wirbel. Und der 23-jhrige Belgier brachte sein Team mit einem durch die Mauer verwandelten Freisto gegen Ende auch auf die vermeintliche Siegerstrae. Dass Duje Caleta-Car und Marin Pongracic dabei keine gute Figur machten, blieb auch Rose nicht verborgen: "Das zweite Tor darf so nicht passieren.""Bei jedem Gegentor passieren Fehler, Dinge die man besser machen kann", stellte Ulmer angesichts jenes Loches in der Mauer fest, dass die beiden Innenverteidiger bei Januzajs Freisto ffneten. Besser htte man es wohl auch beim Durchmarsch von Alvaro Odriozola nach einem Ballverlust im Mittelfeld machen knnen. Walke trocken ber das zwischenzeitliche 1:2 (57.): "Dass du gegen dieses Mannschaft nichts zulsst, ist schon sehr, sehr schwer."Das wird sich wohl auch in Salzburg - wo man das zweite EL-Achtelfinale der Club-Historie ansteuert - nicht vermeiden lassen. Auch das bekannte Salzburger Pressing wird dann einmal mehr vor besondere Herausforderungen gestellt werden. Zeigten die Spanier doch immer wieder, dass sie in der Lage sind, sich dank ihrer technischen Fhigkeiten souvern aus solchen Drucksituationen zu befreien. Erneut wird eine starke Teamleistung gefragt sein.Rose wei, woran gearbeitet werden muss. "Wenn der Gegner schnell und direkt spielt, haben wir nicht die Mglichkeit, so ins Pressing zu kommen. Wenn wir es nicht gemeinschaftlich gut gemacht haben, dann haben wir schon Probleme bekommen", sagte der Deutsche, dem die zweite Pflichtspielniederlage seiner Amtszeit erspart blieb. Das groe Plus war einmal mehr die Moral. Rose: "Meine Mannschaft hat wieder einmal an sich geglaubt."Die erfreuliche Tatsache, dass man nunmehr 16 Europacuppartien ungeschlagen ist, kann man jedenfalls einschtzen. "Keiner liegt sich in den Armen, jeder wei, dass erst Halbzeit ist. Fr mich ist der Ausgang sehr offen, ich sehe fr uns Mglichkeiten", gab Rose zu Protokoll. Schlager ("Auf so einem hohen Niveau zu spielen, ist einfach ein cooles Gefhl") gab sich zurckhaltend: "Sie brauchen nur ein Tor zu schieen und sind weiter. Ich wei nicht, ob das so eine gute Ausgangsposition ist."