20. Nov. 2017

Salzburg ntzte Sturms Unglck zur Machtdemonstration
Mit einer Machtdemonstration holte Meister Red Bull Salzburg am Sonntag Sturm Graz von der Spitze der Fuball-Bundesliga. Beim 0:5 schlitterten die Steirer in die hchste Liga-Niederlage seit 2. November 2003 und bekamen "so richtig eine auf die Pappn", wie Mittelfeldmann Stefan Hierlnder meinte. Aufgrund des unglcklichen Spielverlaufs hielt sich der Schrecken bei den "Blackys" aber in Grenzen.Schlielich mussten die Gste ab der 37. Minute und einer Roten Karte fr Verteidiger Christian Schulz mit einem Mann weniger auskommen und lagen nach folgendem Elfer noch dazu mit 0:2 hinten. "Das war der Genickbruch", sagte Hierlnder. Auenverteidiger Fabian Koch meinte trocken: "In Unterzahl hat man gegen Salzburg fast keine Chance." hnlich sah es Coach Franco Foda. "Bis zur Roten Karte war es ein offenes Spiel mit viel Tempo", befand der Deutsche.Salzburg-Coach Marco Rose, der nun auch einen der drei "groen" Gegner (Sturm, Austria, Rapid) mit den "Bullen" besiegt hat, wollte da nicht widersprechen. "Es war am Anfang ein richtiges Spitzenspiel, beide Mannschaften haben auf Augenhhe agiert", erklrte Fodas Landsmann. Er war allerdings berzeugt, dass man durch Fredrik Gulbrandsens Kpfler "verdient" in Fhrung gegangen sei. Die Grazer waren zumindest ber das Zustandekommen "not amused". Denn Gulbrandsen schob den springenden Schulz von hinten leicht, aber mglicherweise entscheidend an. "Da htte man pfeifen mssen", stellte Foda klar.Die Attacke von Schulz an Gulbrandsen, die zu Rot fhrte, erregte hingegen nicht die Gemter. "Absolut in Ordnung", sagte Foda. "Danach war die Sache erledigt." Auch Rose war klar, dass ab diesem Zeitpunkt alles fr seine Mannschaft sprach: "Ohne Rot wre es vielleicht eine offene Partie geblieben, weil Sturm ganz einfach eine sehr starke Mannschaft ist."Mit diesem Selbstbewusstsein will Foda die nunmehr zwei Punkte hinter Salzburg liegenden Grazer auch in den kommenden Spielen sehen. "Meine Mannschaft hat einen guten Charakter und eine gute Mentalitt. Und sie ist krperlich bereit, bis zum Ende der Herbstsaison ein hohes Tempo zu gehen. Erst nach 36 Runden wird abgerechnet", gab der FB-Neo-Teamchef zu Protokoll. "Wir haben die Mentalitt, wieder aufzustehen", besttigte Hierlnder, Goalie Jrg Siebenhandl bekrftigte: "Wir werden uns trotzdem keinen Stress machen, denn dafr haben wir auch keinen Grund."Dass die Messen noch nicht gelesen sind, ist auch Rose bewusst: "Sturm ist nach wie vor ein Titelkandidat." Das mag durchaus sein. Klar ist aber auch, dass derzeit viel fr den Titelverteidiger spricht. 15 Partien in Folge ungeschlagen, 8 Siege und 2 Remis in den jngsten 10 Pflichtspielen, dabei ein Torverhltnis von 22:4. Noch nie in dieser Saison hat man mehr als ein Gegentor erhalten."Die Punkteserie ist berragend. Das 5:0 ist ein klares Ausrufezeichen", freute sich auch Sportdirektor Christoph Freund. Rose gab einmal mehr den Mahner: "Das gibt uns auf jeden Fall Grund, selbstbewusst aufzutreten. Aber die Spieler drfen nie vergessen, dass die Dinge auch anders laufen knnen. Deshalb ist es wichtig, dass sie hungrig bleiben."Die Spieler waren nach dem Spiel jedenfalls in Feierlaune. "Wir waren die klar bessere Mannschaft. Es war eine Machtdemonstration", sagte Auenverteidiger Stefan Lainer. Eine, die Sturm in dieser hhe zuletzt vor gut 14 Jahren hinnehmen musste. Auch 2003 war es ein Gastspiel in Salzburg, das damals allerdings mit dem Zusatz "Austria" firmierte. "Wir stehen zurecht oben", betonte Lainer. "Wir mssen aber hochkonzentriert bleiben. Bis Ende der Herbstsaison wird es auf alle Flle ein Dreikampf."