17. Aug. 2017

Salzburg spielt bei Explosion auf Transfermarkt nicht mit
Im Fuball-Transfermarkt steckt so viel Geld wie noch nie. sterreichs Meister Red Bull Salzburg bekommt die Folgen des 222-Millionen-Wechsels von Neymar zu Paris Saint-Germain zwar nur indirekt zu spren. Mit der Einhaltung des Financial Fairplay haben die Salzburger - im Gegensatz zu einigen europischen Groclubs - aber keine Probleme."Unser klares Ziel ist es, dass wir Transferberschsse generieren", erklrte Salzburgs kaufmnnischer Geschftsfhrer Stephan Reiter im Gesprch mit der APA. "Wir wollen ganz klar mehr einnehmen, als wir ausgeben", ergnzte Sportdirektor Christoph Freund. Fr junge Talente werde aber weiterhin Geld in die Hand genommen - um diese dann "zu ganz anderen Preisen" wieder zu verkaufen.Alleine in den vergangenen drei Jahren haben die Salzburger mehr nur als 100 Millionen Euro aus Spielerverkufen lukriert. Der FC Barcelona hat fr diese Summe aber bereits Probleme, auch einen einzigen geeigneten Ersatz fr Neymar zu finden. "Dass der Markt berhitzt ist, ist klar", meinte Reiter. "Wie schnell sich das wieder reguliert, ist schwer abzuschtzen."Auch Freund sieht eine "grenzwertige Entwicklung. Es ist im Moment sehr viel Geld im Markt drinnen durch Investoren und TV-Gelder, die astronomisch hoch sind." Eine Selbstregulierung wrde nicht zwangslufig bedeuten, dass sich die Ablsen wieder nach unten entwickeln. "So lange es Leute gibt, die so viel Geld in den Markt geben, wird das Geld auch in Umlauf gehen. Die Spieler werden es immer nehmen, die Berater spielen auch immer mit."Den Salzburgern sind die Marktwert-Entwicklungen ihrer Ex-Spieler Sadio Mane (Liverpool) oder Naby Keita (RB Leipzig) nicht entgangen. "Das kann unsere Fans auch stolz machen", meinte Reiter. Durch Weiterverkufe knnte der FB-Meister selbst vom boomenden Markt profitieren. Die Budgetplanung beinhaltet nicht erst seit der Reduktion des Red-Bull-Engagements auf einen Hauptsponsorvertrag Transferberschsse.Das Financial Fairplay der UEFA besagt im Wesentlichen, dass Vereine bei relevanten Einnahmen - neben Transfersalden sind darin auch Ticketing oder Merchandising enthalten - im Zeitraum von 2016 bis 2018 nicht mehr als 30 Millionen Euro Minus schreiben drfen. Dazu prft der europische Verband, wenn ein einziger Geldgeber mehr als 30 Prozent der relevanten Einnahmen eines Clubs trgt, das Sponsoring auf dessen Marktblichkeit. Das war auch bei Salzburg der Fall.Den Megadeal fr Neymar haben die PSG-Eigentmer aus Katar mglich gemacht. Die Verpflichtung des Brasilianers knnten die Pariser aber auch mit einem gesteigerten Werbewert rechtfertigen. Ein Urteil ber den Rekordtransfer wollten die Salzburger mangels Detailkenntnis nicht abgeben. "Es wirft natrlich gewisse Fragen auf, aber sie werden ihre Lsungen gefunden haben", sagte Freund.Die haben die Salzburger auch fr sich gefunden. Das Wichtigste in der Transferstrategie seien nach wie vor Scouting und frhe Talenterkennung, meinte der Sportchef. Nur dann knne man vor anderen Clubs auf interessante Spieler zugehen. "Sobald man zu langsam ist oder zu lange wartet, hat man keine Chance, so groe Talente nach sterreich zu bekommen. Die Geschwindigkeit ist ganz, ganz wichtig."Mit Romano Schmid etwa steht ein 17-Jhriger von Sturm Graz ante portas, der bisher 66 Pflichtspiel-Minuten fr die erste Mannschaft der Grazer absolviert hat. Der Offensivmann gilt als eines der grten Talente sterreichs. Handlungsbedarf sieht Freund ansonsten bis Transferschluss am 31. August nur noch bedingt. "Ich glaube, dass wir ganz gut aufgestellt sind, auch von den Positionen her."Der Kader ist allerdings kein kleiner. Im Mittelfeld etwa ist der Meister trotz der Abgnge von Konrad Laimer und Valentino Lazaro immer noch sehr dicht besetzt. Umso wichtiger wren Gruppenspiele in der Europa League. Unmittelbare Auswirkungen auf die Kaderplanung htte der Ausgang des Play-offs gegen Viitorul Constanta laut Freund zwar keine. "Aber auch fr die Entwicklung der Spieler wre es sehr wichtig, diese Spiele zu haben im Herbst."