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26. Aug. 2022

Salzburg, Sturm & Austria: Ein Trio als sterreichs Euro-Fighter

Champions League, Europa League, Conference League – in jedem der drei europäischen Bewerbe ist ein Team aus der ADMIRAL Bundesliga in der Gruppenphase vertreten. Auch wenn vor dem „schwarzen Donnerstag“ mit dem Ausscheiden von Rapid und dem WAC und dem „Abstieg“ der Austria in die Conference League die Hoffnungen auf eine Rekord-Teilnahme groß waren (und enttäuscht wurden), so verspricht die Auslosung doch einen illustren Europacup-Herbst aus rot-weiß-roter Sicht. Wir beleuchten die Situation des FC Red Bull Salzburg, Puntigamer Sturm Graz und des FK Austria Wien zum Abschluss der Qualifikationsphase.

 

FC Red Bull Salzburg

Der Weg: Im Gegensatz zur vergangenen Saison, als man die Quali-Hürde Bröndby Kopenhagen nehmen musste, stand diesmal von Vornherein fest, dass die Mozartstädter in der Gruppenphase der Champions League geigen würden. Eine Folge der herausragenden österreichischen Ergebnisse der vergangenen Jahre, die die ADMIRAL Bundesliga bis auf Platz 8 der UEFA-Fünfjahreswertung spülte. „Zu wissen, dass man mit der Gruppenphase planen kann, war in der Vorbereitung ein unschätzbarer Vorteil“, sagt Trainer Matthias Jaissle über die Premiere.

Die Gruppe: Die Auslosung in Istanbul bescherte dem Serienmeister eine attraktive und sportlich herausfordernde Gruppe. Die Meister aus Italien (AC Milan) und Kroatien (Dinamo Zagreb, fünfter Titel in Folge) sowie Chelsea FC (als Dritter der Premier League) matchen sich mit Andi Ulmer, Nici Seiwald & Co. „Ich bin mit der Auslosung sehr zufrieden, weil es zwar eine schwere Gruppe, aber mit Top-Gegnern und großen Namen ist. Ich habe die strahlenden Gesichter unserer Jungs gleich nach der Auslosung gesehen, wir freuen uns auf diese Spiele und sind bereit“, frohlockte Jaissle. Das Ziel ist dabei klar gesteckt, wie Abwehr-Ass Maxi Wöber formuliert: „Wir wollen wieder europäisch überwintern.“ Bedeutet, mindestens Platz drei zu ergattern. Zuzutrauen ist es der Mannschaft bei ihrer vierten Teilnahme nacheinander allemal.

 

SK Puntigamer Sturm Graz

Der Weg: In dieser Saison hätte auch der Vizemeister die Chance bekommen, sich für die Königsklasse zu qualifizieren. In der dritten (von vier) Qualifikationsrunde verlangte man Dynamo Kiew aus der Ukraine alles ab und scheiterte erst in der Verlängerung. 0:1 und 1:2 lauteten am Ende die Ergebnisse. „Es tut verdammt weh. Wir waren wirklich nah dran. Ich denke, wir haben trotz allem bewiesen, dass wir bereit sind für solche Gegner“, meinte Mittelfeld-Youngster Alex Prass enttäuscht. Das Trostpflaster: Ohne weitere Quali-Runde waren die Steirer automatisch für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert.

Die Gruppe: Wie schon im vergangenen Jahr haben die Grazer auch diesmal eine namhafte Gruppe erwischt, in der alle Gegner bereits Erfahrungen in der Champions League gesammelt haben. Lazio Rom, Feyenoord Rotterdam und der FC Midtjylland heißen diesmal die Kontrahenten. „Zwei Klubs mit riesiger Tradition und ein aufstrebender Verein, den man keinesfalls unterschätzen darf“, sagt Kapitän Stefan Hierländer. „Vielleicht nicht ganz so strahlend wie letzte Saison, aber es geht in eine ähnliche Richtung.“ Um fix in die K.o.-Runde aufzusteigen, müsste man die Gruppe gewinnen, als Zweitplatzierter winkt ein Ausscheidungsmatch gegen einen CL-Umsteiger, der Drittplatzierte macht in der Conference League weiter.

 

FK Austria Wien

Der Weg: Auch die Violetten hätten die Möglichkeit gehabt, eine Etage höher (in dem Fall in der Europa League) zu spielen. Doch Fenerbahce Istanbul, aktuell Tabellenführer in der Türkei, erwies sich im Play-off als zu harte Nuss. 0:2 (daheim) und 1:4 hieß es jeweils nach den beiden Spielen, wobei man sich für die gezeigten Leistungen gegen einen mit Erfahrung gespickten Top-Klub nicht genieren muss. „Am Ende war es zu wenig. Gesamt gesehen ist es verdient, dass ‚Fener‘ weiter ist“, beurteilte Coach Manfred Schmid die Lage realistisch. Auch bei den Wienern gibt es einen doppelten Boden, denn man spielt nun in der Gruppenphase der Conference League weiter, in der der LASK vergangene Saison für Furore sorgte.

Die Gruppe: Die „Losfeen“ Volkan Demirel und Vladimir Smicer bescherten der Austria eine sehr attraktive Gruppe. Aus Spanien wurde das Champions-League-gestählte Villarreal zugelost, aus Polen Lewandowski-Klub Lech Posen. Aus Topf 2 bekommen es die Veilchen mit dem israelischen Pokalsieger Hapoel Be’er Scheva zu tun – sportlich durchaus komplizierte, aber auch nicht unlösbare Aufgaben. Es ist heuer die zweite Auflage des noch jungen Bewerbs, den die AS Roma mit Startrainer Jose Mourinho bei der Premiere gewann.

 

Die Ausgeschiedenen

Bitter verlief die (Conference-League-)Qualifikation für Rapid und den RZ Pellets WAC. Während der WAC mit einem Gesamtscore von 1:4 immerhin am aktuellen norwegischen Tabellenführer scheiterte, fällt das Out der Hütteldorfer gegen den FC Vaduz in die Kategorie Blamage. „Fakt ist, dass wir Fehler gemacht haben, für die sind wir sehr, sehr hart bestraft worden sind“, meinte ein sichtlich angeschlagener Trainer Ferdinand Feldhofer.

Das Aus der beiden Klubs hat nicht nur für sie selbst (finanzielle wie sportliche) Nachteile, sondern für die gesamte Liga. Denn die Punkte, die jetzt nur noch von drei Mannschaften gesammelt werden, werden für die Fünfjahreswertung trotzdem durch fünf geteilt. Es wäre also eine Überraschung, wenn die drei verbliebenen Euro-Fighter den Punkterekord aus der Vorsaison (10,4 Zähler) heuer noch einmal toppen könnten. Andererseits: Für Überraschungen waren österreichische Klubs in den vergangenen Jahren immer wieder gut.