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31. Okt. 2022

Salzburg, Sturm, Austria: Sky-Experte Marko Stankovic analysiert den Europacup-Showdown

Salzburg, Sturm, Austria: Sky-Experte Marko Stankovic analysiert den Europacup-Showdown

Mit der Wiener Austria spielte Marko Stankovic in der Champions League, seit seinem Karriereende sorgt er auf „Sky“ nicht nur für meinungsstarke Analysen der Königsklasse, sondern nimmt in seiner Sendung „Alles Taktik“ jeden Montag auch die Bundesliga unter die Lupe. Für bundesliga.at wirft er einen Blick auf die Europacup-„Finalspiele“ von Red Bull Salzburg und Sturm Graz, sowie Austria Wiens „Abschiedsspiel“ in der Europa Conference League.

 

Champions League: AC Milan – Red Bull Salzburg (Mittwoch, 2. 11., 21.00 Uhr, live auf Sky)

Die Ausgangslage: Chelsea hat mit dem 2:1-Sieg in Salzburg den Aufstieg fixiert, dem AC Milan würde dafür ein Punkt gegen die Bullen reichen. Ulmer & Co. können ihrerseits mit einem Sieg im Meazza-Stadion noch auf Platz 2 vorrücken, mit einem Punkt würden sie auf jeden Fall Dinamo Zagreb hinter sich halten und in die Europa League umsteigen.

Sky-Experte Marko Stankovic über…

… die Vorzeichen: „Wir werden definitiv ein anderes Milan sehen als beim 1:1 im ersten Spiel. Die Mailänder haben gesehen, wie schwierig es ist, gegen die Salzburger zu spielen und werden von ihrer extrem ekligen Spielweise gegen den Ball nicht mehr so überrascht sein. Sie werden besser vorbereitet sein. Wenn die Salzburger aber ihre Tugenden auf den Platz bringen, sehe ich trotzdem gute Chancen, weil Milan diese Spielweise aus der eigenen Liga einfach nicht gewöhnt ist.“

… die Bilanz österreichischer Klubs, die in zwölf Spielen im San Siro erst zwei Remis geholt haben: „Diese Bilanz überrascht mich gar nicht. Man darf nicht vergessen, dass wir im Vergleich zu Italien immer noch ein kleines Fußball-Land sind. Wir haben erst in den letzten Jahren – vor allem dank Salzburg – so weit aufgeschlossen. Und ich traue den Salzburgern zu, dass sie die Bilanz im San Siro ein bisschen aufpolieren.“

… die Erwartungshaltung: „Wir sind so verwöhnt von dem, was uns Red Bull Salzburg in den letzten Jahren geboten hat, dass man ihnen von Haus aus in dieser schweren Gruppe nicht mehr nur Platz 3, sondern, sogar Platz 1 oder 2 zugetraut hat. Wenn sie es wirklich in die Top zwei schaffen, muss man jeden Hut ziehen, den es gibt auf der Welt. Ich sage, wenn sie nach diesem Spiel Dritter sind, ist das immer noch ein phantastischer Erfolg.“

… die Vorzeige-Bullen in den bisherigen CL-Spielen: „Noah Okafor hat sicher eine unglaubliche Champions-League-Saison gespielt, weil seine drei Tore einfach hängen bleiben. Aber Salzburg war auch defensiv richtig gut. Da war nicht nur Philipp Köhn gegen Chelsea herausragend, ich würde auch Nici Seiwald herausstreichen, der ständig zwischen der Sechs und der Acht switched, was nicht einfach ist. Aber er spielt beides so gut, dass ich mir gar nicht mehr sicher bin, welche jetzt seine beste Position ist.“

 

Europa League: FC Midtjylland – SK Sturm Graz (Donnerstag, 3. 11., 18.45 Uhr, live auf Sky)

Die vier Szenarien: 1) Sturm steigt bei Sieg oder Remis in die K.o.-Phase der Europa League auf. 2) Bei gleichzeitig schlechterem Abschneiden von Lazio in Rotterdam (oder einem um fünf Tore höheren Sturm-Sieg) käme Sturm als Gruppensieger sogar direkt ins Achtelfinale. 3) Bei einer Niederlage in Herning (Heimatort des FC Midtjylland) steigen die Grazer in die K.o.-Phase der Europa Conference League auf, wenn gleichzeitig Feyenoord gegen Lazio entweder nicht oder um fünf Tore höher als Midtjylland gegen Sturm gewinnt. 4) Nur wenn Sturm bei Midtjylland verliert und Feyenoord gleichzeitig gegen Lazio nicht höher als mit vier Toren Unterschied gewinnt, überwintern die Blackies nicht in Europa.

Sky-Experte Marko Stankovic über…

… die Vorzeichen: „Die Aufgabe in Herning gegen Midtjylland ist nicht so einfach, wie sie vielleicht erscheint. Denn um sicher in Europa zu überwintern, müssen die Grazer etwas mitnehmen. Aber man muss nur schauen, was Lazio dort gemacht hat – gar nix!“

… Sturms bisher besten Auftritt: „Sturm hat eine Spielweise, die nicht so viel anders ist als die von Salzburg. Damit kann man international einigen Klubs weh tun. So waren die Punktgewinne gegen Lazio beide Male nicht Glück, sondern verdient. Das 2:2 im Olympiastadion in Rom war für mich aber wie eine bestandene Reifeprüfung. Dort zwei Mal nach Rückständen zurückzukommen, muss man erst zusammenbringen.“

… Otar Kiteishvili: „So ein Tor wie er gegen Feyenoord, noch dazu mit dem schwächeren Fuß, schießt nur ein Unterschiedspieler. Für mich war das auch ein Beweis für Sturms intelligente Kaderplanung. Es waren eigentlich immer die Ersatzspieler, die den Unterschied ausgemacht haben. Ich denke, der nächste wird der Jantschi sein. Man spürt fast, dass er schön langsam nervös wird auf der Bank. Ich tippe, dass er in Midtjylland dran ist, etwas Entscheidendes zu machen.“

… William Böving: „Dass man nach Höjlund mit ihm gleich den nächsten Volltreffer gelandet hat, spricht für Sturms extrem gutes Scouting. Dass man zwei Mal in Kopenhagen fündig wurde, wird nicht immer gelingen, aber man weiß jetzt, dass der Spielstil aus dieser Region gut zu Sturm passt. Andi Schickers Geheimnis ist, dass er stark auf Daten gestützt bereits zu einer Zeit sucht, wo nach gar kein Bedarf besteht. Er ist sicher Sturms Mastermind und Chris Ilzer setzt das phantastisch um.“

 

Europa Conference League: Hapoel Be’er Sheva – FK Austria Wien (Donnerstag, 3. 11., 21.00 Uhr, live auf Sky)

Die Ausgangslage: Die Austria kann mit einem Sieg noch Gruppen-Dritter werden, aber nicht mehr aufsteigen, Hapoel Be’er Sheva kann mit einem Sieg noch Zweiter werden, wenn Villarreal in Posen gewinnt.

Sky-Experte Marko Stankovic über…

… die Vorzeichen: „Ein Spiel, in dem es um nichts geht, gibt es für einen Fußballer nicht. Für die Austria wäre es vor allem wichtig, noch einmal Geld ins Börserl zu bekommen. Für Österreich geht es um Punkte in der UEFA-Fünfjahreswertung und für die Spieler um einen Lernprozess. Aus solchen Spielen können sie viel mitnehmen, damit sie – wie Sturm – im nächstes Jahr den nächsten Schritt machen können.“

… den Weg seines Ex-Klubs: „Der Weg mit den jungen Spielern ist ein interessanter und intelligenter. Manfred Schmid hat im Vorjahr etwas geschafft, was der Austria niemand zugetraut hätte. Sein Spruch von den ein, zwei sch … lechten Jahren bei seiner Präsentation war sehr clever. Damit hat er in einem unruhigen Umfeld die Erwartungshaltung bei den Fans zurückgeschraubt und Zeit gewonnen, eine Mannschaft zu formen.“