08. Feb. 2017

Salzburgs Neo-Geschftsfhrer Reiter will "Profil schrfen"
Seit 1. Februar amtiert Stephan Reiter bei Fuballmeister Red Bull Salzburg als Geschftsfhrer Commercial. Schon die Funktionsbezeichnung des 45-Jhrigen zeigt, dass er nicht als 1:1-Nachfolger des ehemaligen Generalmanagers Jochen Sauer zu sehen ist. Im Vergleich zu seinem fuballaffinen Vorgnger will der Mann aus der Konsumgterindustrie vor allem eines: "Das Profil des Vereins schrfen."Seit 1. Februar amtiert Stephan Reiter bei Fuballmeister Red Bull Salzburg als Geschftsfhrer Commercial. Schon die Funktionsbezeichnung des 45-Jhrigen zeigt, dass er nicht als 1:1-Nachfolger des ehemaligen Generalmanagers Jochen Sauer zu sehen ist. Im Vergleich zu seinem fuballaffinen Vorgnger will der Mann aus der Konsumgterindustrie vor allem eines: "Das Profil des Vereins schrfen.""Die Verantwortlichkeiten sind etwas anders aufgeteilt", meinte Reiter im Hinblick auf Sauer, der schon vor seiner Ttigkeit in Salzburg u.a. fr VfL Wolfsburg und Hertha BSC gearbeitet hatte. Auch Reiter wird freilich mit Sportdirektor Christoph Freund ein Duo bilden, seine Expertise soll sich aber primr auf das Kommerzielle beziehen: "Ich werde mir nicht anmaen, mich in sportliche Details einzumischen", sagte Reiter, dem die Verantwortung fr das Gesamtbudget obliegt, gegenber der APA.Gut elf Jahre hat Reiter bei Coca Cola zugebracht, zuletzt firmierte er drei Jahre fr den finnischen Sportartikelhersteller Amer (u.a. Salomon, Atomic, Wilson, Mavic) als Geschftsfhrer fr sterreich, Slowenien, Ungarn und Kroatien. Die Aufgabe bei den " Bullen" sei fr den verheirateten Vater einer elfjhrigen Tochter "als Pongauer, der in Salzburg lebt, extrem reizvoll". Gemeinsam mit Freund will er den Club "in eine neue ra" fhren.Eine neue Zeitrechnung ist fr den Verein durch den Rckzug Red Bulls als Eigentmer - dessen Sonderrechte wurden auch im Hinblick auf das Financial Fairplay im Sommer 2015 zurckgefahren - angebrochen. "Die wirtschaftliche Ausrichtung wird da natrlich wichtiger. Man hat bewusst jemanden gesucht, der nicht aus dem Fuballbereich kommt, der neue Sichtweisen einbringt. Da mssen wir uns breiter aufstellen, das ist ganz klar der Auftrag dahinter", meinte Reiter. Er werde sich stark um Marketing, Merchandising, Hospitality und Kommunikation kmmern, wolle "erklren, fr was wir stehen: Innovation, Leidenschaft und Begeisterung, neue Wege zu gehen."Die Strukturreform im Verein und der verschrfte wirtschaftliche Wettbewerb verlangten, in dieser Hinsicht "noch aktiver zu sein. Man muss sich ein Stck neu erfinden, um in der Vorreiterrolle zu bleiben", betonte Reiter. "Sportlich gibt es in der Bundesliga insgesamt neun Konkurrenten, aber kommerziell mssen wir uns in einem deutlich greren Umfeld behaupten." Zuletzt hatte Salzburg ja erstmals in der Red-Bull-ra ein Geschftsjahr (2015/16) mit einem finanziellen Minus (1,7 Mio. Euro) abgeschlossen. Das frhe Europacup-Aus in Kombination mit der Strukturreform brachte die Premiere.Ein Blick auf die Einnahmen durch Spielerverkufe wie jenen von Dayot Upamecano, der im Winter fr kolportierte 12 Millionen Euro nach Leipzig gewechselt war, darf ihn freilich beruhigen. "Transfererlse sind eine ganz wichtige Sule in unserem Finanzierungsmodell", meinte Reiter. Das Thema Traditionsfuball vs. Kommerz wollte er nicht weiter kommentieren. Klar sei aber: "Kommerzialisierung ist fr jeden Verein unerlsslich, sonst kannst du nicht im Profibereich Fuball spielen. Zudem haben wir ja in Salzburg auch eine wirtschaftliche und soziale Verantwortung, die man nicht unterschtzen darf."In puncto Fanzuspruch sieht er Luft nach oben. Im Herbst etwa waren die Zuschauerzahlen in der Red-Bull-Arena im Vergleich zum Jahr davor um 15 Prozent gesunken. "Wir waren sportlich in der letzten Zeit sehr erfolgreich, in der ffentlichen Wahrnehmung aber weniger. Diese Lcke mssen wir fllen", stellte Reiter fest. Schnellschsse drfe man sich von ihm trotz denkbar hoher Motivation nicht erwarten. "Es heit, man soll in den ersten 90 Tagen keine wesentlichen Entscheidungen treffen", meinte Reiter. Das werde zwar nicht ganz mglich sein. "Aber mit groen Entscheidungen mchte ich mir schon ein bisschen Zeit lassen."