28. Juli 2018

Schiedsrichter haben vor Liga-Start "Hausaufgaben gemacht"
Der Start in die neue Fuball-Bundesliga-Saison bedeutet nicht nur fr die Clubs eine neue Herausforderung. Auch die Referees wollen sich in der kommenden Spielzeit von ihrer besten Seite prsentieren, wie Robert Sedlacek, der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommission, der APA erklrte. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", betonte der 63-Jhrige.In einem krzlich abgehaltenen Lehrgang bekamen die Unparteiischen noch einmal letzte Informationen und Anweisungen ber die wohl wichtigsten Themen der kommenden Monate. Im Mittelpunkt stand dabei das Handspiel. "Natrlich kann man nicht immer zu 100 Prozent sagen, wann bei einer Aktion auf Handspiel zu entscheiden ist oder nicht", sagte Sedlacek. Es gebe aber bestimmte Richtlinien: Sollte sich etwa die Hand bei der Ballberhrung ber der Schulter befinden, sei dies zu ahnden.Auerdem wurde klargestellt, dass ein mit der Hand erzieltes Tor keinesfalls zu geben ist. "Wenn der Ball zum Beispiel von der Stange zurckprallt, den Spieler an der Hand trifft und dann ins Tor geht, ist dieser Treffer abzuerkennen. Das versteht jeder, der mit Fuball zu tun hat", meinte der Schiedsrichter-Boss. In der Vorsaison bugsierte Rapids Stefan Schwab in Mattersburg den Ball unabsichtlich mit der Hand ins gegnerische Netz, das Tor wurde gewertet und Rapid siegte 1:0 - ein derartiges Szenario soll es laut Sedlacek nicht mehr geben.Ein besonderes Augenmerk wird auch auf besonders harsche Attacken gelegt. "Wir wollen die Spieler vor Brutalitt und bertriebener Hrte schtzen", sagte Sedlacek, der sich auch eine entschiedene Vorgehensweise gegen taktische Fouls wnscht. Ziel sei es, generell die Fehlpfiffquote zu minimieren. "Es hat in der letzten Saison zu viele klare Fehlentscheidungen gegeben, die aber in der ffentlichkeit nicht so publik geworden sind, weil sie keinen Einfluss auf den Ausgang des Spiels genommen haben", bemngelte der Wiener Verbandschef.Hier knnte der Videobeweis Abhilfe schaffen - auf den man in sterreich aber noch lange warten muss. "Die Schiedsrichter stehen dem positiv gegenber. Doch zuerst muss die Liga evaluieren, was es kostet, dann muss geregelt werden, wer zahlt, und dann braucht es noch ein Jahr Vorlaufzeit", umriss Sedlacek den Zeitplan.Vorerst bleibt es dabei, dass sich heimische Schiedsrichter auf ihre eigenen Eindrcke und jene ihrer Assistenten verlassen mssen und dabei so fehlerlos wie mglich bleiben sollten. "Aber man kann niemanden verdammen, wenn eine Entscheidung schiefgeht. Das passiert auch den Allerbesten", meinte Sedlacek.Deshalb appellierte der Wiener schon jetzt an die Spieler und Trainer, sich in punkto Kritik zurckzuhalten. "Wir werden nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, aber ein gewisser Respekt ist notwendig." Dies gelte selbstverstndlich auch umgekehrt im Verhalten der Referees gegenber Vereinsvertretern, denn einem selbstherrlichen Auftreten von Schiedsrichtern kann Sedlacek nichts abgewinnen. "Wir brauchen keinen wilden Mann auf dem Spielfeld, sondern einen, der das Spiel lenkt. Einen, der Spielleiter, aber nicht Richter ist."Erreicht werden soll das mit Referees, die allesamt schon in der vorigen Bundesliga-Saison im Einsatz waren. An Erfahrung im heimischen Oberhaus mangelt es also nicht, dafr aber fehlt die Expertise aus groen internationalen Turnieren - seit Konrad Plautz bei der Heim-EURO 2008 gab es keinen sterreichischen Unparteiischen mehr bei Welt- oder Europameisterschaften. "Wir gehren nicht zur absoluten Spitze, was wahrscheinlich auch an der Wertigkeit der Liga liegt. Aber wir sind bestrebt, diesen einen zu finden, der zu einer Endrunde fhrt", erklrte Sedlacek.