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11. Nov. 2021

Sechs 18-Jhrige strmen die ADMIRAL Bundesliga!

„Ich habe den direkten Vergleich“, bestätigt einer, der es wissen muss, die Vermutung – Martin Scherb, Leiter der Talenteförderung des ÖFB, aber auch U19-Teamchef und damit Trainer des so hoffnungsvollen 2003er-Jahrganges. „Ich habe im Frühjahr 2018 den 1999er-Jahrgang übernommen, der damals altersmäßig dem heutigen 2003er entspricht. Damals waren Luca Meisl, Nicolas Meister und Philipp Sturm die einzigen drei Spieler, die im Liefering-Kader standen und damit in der 2. Liga spielten. Alle anderen, auch Christoph Baumgartner von Hoffenheims U19, waren noch in ihren Nachwuchsteams. Heute haben ich aus meinem Team Huskovic, Ivkic, Jasic und Babuscu als Stammspieler in der ADMIRAL Bundesliga und eine ganze Reihe von Spielern in der 2. Liga.“

Wie positiv sich die Spielpraxis in der Bundesliga auf die Entwicklung der Burschen auswirkt, konnte Scherb bereits beobachten: „Es hat sich beim 1:0-Sieg gegen Kroatien im September schon gezeigt, dass wir dadurch auch international konkurrenzfähiger sind. Bisher hat uns gegen solche Top-Nationen oft noch ein wenig die körperliche Reife gefehlt.“

Für bundesliga.at charakterisiert Martin Scherb die 18-jährigen Torschützen:

Onurhan Babuscu (* 5. 9. 2003, FC Flyeralarm Admira, 2 Tore). Der Admira-Mittelfeldspieler hat sich beim 4:0-Sieg gegen Austria Klagenfurt gleich mit einem Doppelpack in der ADMIRAL Bundesliga vorgestellt, da war er noch keine 18. „Onur ist einer der besten Freunde von Yusuf Demir, der ja, das darf man nicht vergessen, auch ein 2003er-Jahrgang ist. Beide sind sie riesige Trabzonspor-Fans, weil ihre Familien aus Trabzon kommen. Onurhan ist technisch überragend im eins gegen eins, hat wirklich unglaubliche Fähigkeiten im Dribbling und beherrscht auch die Spielverlagerung schon perfekt. Vielleicht fehlt ihm noch ein bisschen die Robustheit, aber ich weiß, dass auch Andi Herzog große Stücke auf ihn hält und ihm viel Vertrauen schenkt.“

Benjamin Sesko (* 31. 5. 2003, Red Bull Salzburg, 3 Tore). „Dass er schon im slowenischen A-Team zum Einsatz kommt und auch dort schon getroffen hat, sagt alles.“ Über die Vorzüge des bulligen Mittelstürmers muss man tatsächlich nicht viele Worte verlieren. Nicht umsonst wurde er bereits als „der nächste Haaland“ gehypt. In der Bundesliga hat eine Oberschenkelverletzung seinen Tor-Lauf gebremst, seinem Marktwert, der bereits auf acht Millionen Euro taxiert wird, konnte sie allerdings nichts anhaben.

Muharem Huskovic (* 5. 3. 2003, FK Austria Wien, 1 Tor). „Wenn man Muki heute sieht, glaubt man kaum, dass er in der U15 noch zu den Kleinsten gehörte. Er hat sich im letzten Jahr toll entwickelt und hat heute einen Körper wie ein Modellathlet. Ich weiß, dass er mit Austria-Talentecoach Christoph Glatzer in den letzten Jahren intensiv mit Einzelspiel-Analysen gearbeitet hat und im Kopf so weit ist, dass er hundertprozentig seinen Weg machen wird. Wenn er so weiter arbeitet, ist er nicht aufzuhalten.“

Noah Ohio (* 16. 1. 2003, FK Austria Wien, 2 Tore). Die Leipzig-Leihgabe war bisher der perfekte Joker der Austria. Gegen den LASK hat er mit seinem Tor den ersten Saisonsieg sichergestellt, gegen die Admira hat er den Violetten 30 Sekunden nach seiner Einwechslung einen Punkt gerettet. „Ein echter Rohdiamant, pfeilschnell und mit dem linken Fuß brandgefährlich. Er bringt alles mit, um ein richtig Guter zu werden.“

Noah Bischof (* 7. 12. 2002, CASHPOINT SCR Altach, 1 Tor). Der Altacher gehört zwar nicht zu Martin Scherbs Jahrgang, war aber auch erst 18, als er beim 1:0-Sieg gegen den LASK das Goldtor erzielte. Als drittjüngster Torschütze der Altacher Bundesliga-Geschichte. Nur Mehmet Malkoc, dessen Oberhauskarriere nur neun Minuten dauerte, sowie die Red-Bull-Leihgabe Dimitri Oberlin waren noch jünger als Bischof.

Adis Jasic (* 12.2.2003, RZ Pellets WAC, 1 Tor). „Ein Instinktfußballer, ein Raumdeuter, wie ich selten einen erlebt habe. Sein Tor gegen Rapid hat er als rechter Außenverteidiger erzielt, dabei war seine Position immer im zentralen Mittelfeld als Achter oder Sechser. Wie er unter Druck Situationen löst, ist phantastisch. Er erkennt eine Situation blitzschnell und hat sofort eine Idee, wie er sie lösen kann. Robin Dutt hat gemeint, dass er anfangs nicht immer ganz zufrieden mit seinen Trainingseinheiten war, aber mittlerweile ist er absolut auf dem richtigen Weg.“

„Es hat sich viel getan“, ist Martin Scherb zufrieden, dass die Bundesliga immer jünger wird und immer mehr Talente das Vertrauen bekommen. „Zum einen haben sicher die Vereine und Akademien die Hauptarbeit geleistet, aber auch das Projekt 12 des ÖFB und die damit verbundene Umstellung auf die individualisierte Begleitung der Spieler durch Talentecoaches hat sicher einiges dazu beigetragen. Gerade bei Huskovic und Babuscu weiß ich, dass sie auf die individuelle Ernährungsberatung - zu der wir auch ihre Eltern eingeladen haben, damit sie auch von Zuhause die Unterstützung bekommen - sehr gut angesprochen haben. Das sind kleine Mosaiksteine, die aber alle ihren Beitrag leisten.“ Damit sich vielleicht bald Österreichs A-Teamchef auf Nachschub freuen kann.