25. Apr. 2019

Sieglose Austria wankt durch Meistergruppe
Es htte ein Befreiungsschlag werden sollen, stattdessen bleibt der Austria weiter der Status der Sieglosen. Das 2:2 gegen St. Plten offenbarte am Mittwochabend, warum die Wiener derzeit zurecht auf Rang sechs der Meistergruppe stehen. Zehn Spiele, dabei nur ein Erfolg gegen den um den Klassenverbleib kmpfenden TSV Hartberg - die Austria wankt wie ein Abstiegskandidat durchs Frhjahr."Wir haben die Schnauze voll", skandierte der harte Fankern der Violetten nach dem enttuschenden Remis noch lange nach Schlusspfiff. Dazwischen gab es Parolen gegen AG-Vorstand Markus Kraetschmer. Der stellte sich wie die Kapitne Alexander Grnwald und Florian Klein der bis an den Spielfeldrand vorgestoenen Anhngerschaft. Er knne mit dem Unmut gegen seine Person leben, sagte Kraetschmer davor. Er sprach von "stmperhaften Fehlern" bei den Gegentoren. "Trotz der Anstrengungen der letzten Tage haben wir nicht das gesehen, was wir uns erwarten", meinte der Manager.Das Heimspiel gegen St. Plten sollte richtungsweisend fr die Ambitionen der Wiener im Saisonfinish sein. Schlussendlich zeigte das Remis auf, warum die in der Meistergruppe nach wie vor sieglose Austria Gefahr luft, zum zweiten Mal in Folge die Europacup-Teilnahme zu verpassen. Den Gegentoren von Luan (57.) und Michael Ambichl (77.) gingen individuelle Patzer voraus, die bei den Favoritnern des fteren zu sehen sind. Ohne die gesperrten Michael Madl und Alexander Grnwald prsentierte sich die Austria im Spielaufbau auch ohne Ideen. Zu viele Spieler, davon auch die meisten Sommer-Zugnge, agieren unter ihrer Normalform.Trainer Robert Ibertsberger war bedient. Der Salzburger luft wie sein Team einem Erfolgserlebnis hinterher. Bisher hat der Nachfolger von Thomas Letsch noch keine Pluspunkte gesammelt, um ber die Saison hinaus Cheftrainer der Austria zu bleiben. Ibertsberger sprach von einer "Riesenenttuschung". Sein Plan, die St. Pltner mit einer offensiven Aufstellung in die Knie zu zwingen, ging nicht auf. Zu kompliziert habe man im Angriff agiert, monierte der 42-Jhrige. "Wir haben Dinge vermissen lassen, um mit einem Sieg aus der Partie raus zu gehen", sagte er zum wiederholten Mal.Klein sprach von Verunsicherung in der Mannschaft. "Das einzige, das helfen wrde, ist ein Sieg." Auch trage es nicht dazu bei, dass man wegen Verletzungen und Sperren jede Woche verndert agieren msse, betonte der ehemalige Teamspieler. Ausgerechnet Alon Turgeman schoss am Mittwoch beide Tore (59., 70.) fr die Austria. Der Israeli war im Frhjahr bisher ber Kurzeinstze nicht hinaus gekommen. Der Eindruck bleibt bestehen, dass die sportliche Leitung noch immer an einer Erfolgself bastelt, whrend die Chance auf das Ticket fr den Europacup immer kleiner wird."Jeder kann sich ausrechnen, dass es mit dem heutigen Tag nicht leichter geworden ist", meinte Kraetschmer dazu. Man stehe "in der verdammten Pflicht, Lsungen zu finden". Am Sonntag wartet das Auswrtsspiel in St. Plten, danach geht es zu Hause gegen Salzburg weiter. Gelingt in St. Plten wiederholt kein voller Erfolg, droht gegen den Meister womglich schon ein "Endspiel" um einen Startplatz in der Europa-League-Qualifikation. Den knnte die Austria bei einem Cupsieg der Salzburger auch als Fnfter noch ber das Play-off erreichen.St. Plten bleibt als aktueller Fnfter sowieso im Rennen. Auf den Dritten WAC fehlt den Niedersterreichern nur ein Zhler, mit dem Vierten Sturm Graz ist man punktegleich. "Unser Ziel ist ein internationaler Startplatz. Wenn wir so weiterspielen, werden wir es schaffen", meinte SKN-Torhter Christoph Riegler selbstbewusst. Torschtze Ambichl sah der Retourpartie gegen die Austria entgegen: "Solange wir punkten, ist alles gut. Am Sonntag haben wir die Chance, es noch besser zu machen."