16. Okt. 2017

Sturm gewann Schlager dank "extrem dominanter" Vorstellung
Der 3:0-Heimsieg von Sturm Graz ber die Austria hat am Sonntag nicht nur begeisterte Sturm-Fans zurckgelassen. "Mehr kann man sich nicht wnschen", meinte etwa Sportdirektor Gnter Kreissl, der freilich den Abgang von Trainer Franco Foda zum FB frchten muss. Ein Schicksal, das auch der Austria drohen knnte. Nach der schwachen Vorstellung in Graz hatte man aber vorerst ganz andere Sorgen."Ich bin extrem enttuscht und wtend ber das Ergebnis und auch, dass wir den Anschluss an die Spitze so einfach hergegeben haben." Die Worte des zuvor ber 90 Minuten abgemeldeten Solostrmers Christoph Monschein geben das violette Stimmungsbild perfekt wieder. Kein Wunder, dass Thorsten Fink eine Lesung seiner ballesterischen Leviten ankndigte. "Die Mannschaft wird sich von mir einiges anhren mssen", sagte Austrias Trainer, der vor Spielbeginn noch seine Bereitschaft fr Teamchef-Gesprche mit dem FB angekndigt und von seinem Sportdirektor Markus Kraetschmer dafr Grnes Licht erhalten hatte.Genau das wollte Sturms Sportdirektor Gnter Kreissl vor dem Spiel zwar nicht besttigen ("Es basiert derzeit alles nur auf Gerchten"), auch "sein" Coach Foda bekundete aber, offen fr Teamchef-Plaudereien mit Schttel zu sein. Nach dem Spiel war Kreissl jedenfalls von der Darbietung angetan. "Das war die kompletteste Leistung seitdem ich da bin", sagte der ehemalige Austria-Profi, in Graz seit Mai 2016 im Amt. "Das war eine extrem dominante Leistung fr ein Spitzenspiel."Nach Deni Alars verschossenem Elfmeter beim Stand von 0:0 (21.) erlitten die "Blackys" keinen Einbruch. "Wir sind trotzdem cool geblieben", betonte Alar, der seine "Schuld" mit dem Doppelpack (27., 56.) mehr als beglich. "In der Vergangenheit haben wir immer wieder leichte Schwchephasen gehabt. Das war heute berhaupt nicht zu sehen", befand Kreissl an einem Abend, an dem auch Selbstlob erlaubt war. "Ich glaube, dass das die beste Saisonleistung von uns war. Wir waren von der ersten bis zur letzten Sekunde die bessere Mannschaft", stellte Alar fest."Wir waren von Beginn an sehr giftig, haben nach Balleroberungen sehr gut nach vorne gespielt", konstatierte Foda, dessen Truppe das Umschaltspiel der Austria gut unterband. Dem 51-Jhrigen gefiel nicht zuletzt das Abwehrverhalten: "Wir haben defensiv eine sehr gute Arbeit geleistet und die Rume schnell zugemacht." Goalie Jrg Siebenhandl, 90 Minuten lang praktisch arbeitslos, besttigte dies: "Wir waren defensiv richtig, richtig gut." Foda freilich wollte auf mahnende Worte nicht vllig verzichten. "In der letzten halben Stunde haben wir die Konter nicht gut zu Ende gespielt", sagte er. Die Leistung msse zudem besttigt werden: "Wir mssen aber auch nchstes Wochenende gegen Mattersburg alles abrufen."Die Austria ist schon am Donnerstag in der Europa League zuhause gegen Rijeka gefordert. "Ich muss die Mannschaft aufbauen, ihnen Vertrauen dafr geben", erklrte Fink, der die richtige Mischung aus kritischen und motivierenden Worten finden muss. "Sturm war in allen Belangen berlegen", kam er nicht umhin einzubekennen. Das erkannte auch Kapitn Raphael Holzhauser an, er pldierte aber dafr, khlen Kopf zu bewahren. "Wir haben acht Spiele in Folge nicht verloren. Dass das wiederkommt war klar. Vielleicht zum richtigen Zeitpunkt. Die Welt geht nicht unter", sagte der Mittelfeldmann.Fink stie sich nicht zuletzt an der an den Tag gelegten "Lethargie", die er explizit ansprach. Was ihn wohl auch etwas unruhig macht, ist die Personalsituation. Linksverteidiger Christoph Martschinko erlitt vermutlich eine Kreuzbandverletzung und knnte lnger fehlen. In der Innenverteidigung gibt es ohnehin schon keinen Spielraum, gegen Rijeka darf man zumindest auf die Rckkehr von Heiko Westermann hoffen. Und weil sich Felipe Pires in der Nachspielzeit ein unntig hartes Foul samt Roter Karte leistete (Fink: "Das war hchstens Gelb") herrscht just im Derby gegen Rapid am kommenden Sonntag auch im offensiven Mittelfeld Knappheit.