10. Dez. 2018

Sturm Graz als Nutznieer der Nullnummer gegen Rapid
Der Schlager der 17. Fuball-Bundesliga-Runde zwischen Rapid und Sturm Graz endete am Sonntag mit einer Nullnummer, und dennoch gab es einen kleinen Sieger: "Blackys"-Coach Roman Mhlich trat sichtlich zufrieden die Heimfahrt aus Wien-Htteldorf an, schlielich hielt seine Mannschaft die Grn-Weien auf Distanz und behauptete Rang sechs, der noch zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt.Die Steirer liegen weiterhin aufgrund der besseren Tordifferenz vor den siebentplatzierten Hartbergern, auf Rapid betrgt der Vorsprung nach wie vor drei Zhler. "Fr uns war es das Minimalziel, mit einem Punkt nach Graz zu reisen. Das ist gelungen, deshalb sind wir mit dem Ergebnis zufrieden", resmierte Mhlich.Seit seinem Amtsantritt holte Sturm sieben von neun mglichen Punkten und erhielt noch kein Gegentor. Mhlichs Plan, zunchst einmal die Defensive zu strken, trug bisher Frchte, wobei Rapid mit etwas mehr Risiko durchaus zu erwischen gewesen wre. "Ob es ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte waren, wissen wir frhestens, wenn der Grunddurchgang vorbei ist. Aber im Moment haben wir uns mit diesem Unentscheiden in eine gute Position gebracht", sagte der Sturm-Coach.Fr Rapid trifft das fnf Runden vor dem "Cut" nicht wirklich zu. Den Htteldorfern, die mit 16 Treffern die wenigsten Tore aller zwlf Bundesligisten erzielt haben, fehlen je drei Punkte auf Sturm und Hartberg sowie vier Zhler auf den Fnften Austria. Daher sprach Trainer Dietmar Khbauer von zwei verlorenen Punkten, wobei noch eine gewisse Zuversicht existiert. "Das Gute ist, dass die anderen vor uns auch nicht voll gepunktet haben. Es ist noch alles mglich."Fr die angestrebte Aufholjagd gilt es allerdings einige Dinge zu verbessern - zum Beispiel den entscheidenden Pass zum Kreieren einer Torchance. "Wir haben oft den letzten Ball nicht gut genug gespielt", bemngelte KhbauerSeine Truppe erarbeitete sich - so wie Sturm - nur eine zwingende Mglichkeit. Grund dafr seien jedoch nicht nur eigene Unzulnglichkeiten gewesen, sondern auch desolate Platzverhltnisse. "Der schlechte Rasen ist fr uns definitiv ein Nachteil, weil die Mannschaften gegen uns im Allianz Stadion nicht mit offenem Visier und nicht so offen wie daheim spielen", sagte Khbauer. Das holprige Geluf lasse die Rapid-Profis schlechter aussehen, als sie eigentlich seien, betonte der Ex-Teamspieler. "Es ist schwierig, wenn einfache Psse irgendwo hingehen und jeder glaubt, das war ein technischer Fehler."Khbauers Spieler formulierten die Kritik am Rasen ihres Heimstadions teilweise noch drastischer. So meinte etwa Goalie Richard Strebinger: "Auf so einem Platz kommt kein Spiel zustande. Ich verstehe nicht, wieso man das nicht in den Griff bekommt. Da muss man ins Budget reinfahren und eine gescheite Wiese herstellen, sonst kann ich auch in der Landesliga spielen."hnlich uerte sich Mittelfeldspieler Thomas Murg. "Es war ab und zu unmglich, den Ball direkt zu spielen. Der Platz macht es nicht leichter fr die Mannschaft, die viel Ballbesitz hat." Der Rasen wurde erst im August wegen Pilzbefalls erneuert, seit Ende Oktober gab es inklusive der Sturm-Partie nur drei Heimspiele. Fr Rapid-Nachwuchsteams ist das Spielfeld tabu, Rapid absolviert darauf im Normalfall ausschlielich die Abschlusstrainings vor Heimpartien.In den kommenden Tagen wird das Grn noch einmal ordentlich beansprucht. Am Mittwoch steigen dort die letzten Einheiten von Rapid und den Glasgow Rangers vor dem Europa-League-Duell, das am Donnerstag stattfindet. Den Grn-Weien reicht dabei schon ein Punkt zum Aufstieg ins Sechzehntelfinale.Drei Tage spter geht es zum Jahresabschluss im Auswrtsderby gegen die Austria um eine gute Ausgangsposition fr das Grunddurchgangs-Finish im Frhjahr. "Wir wollen jetzt am Donnerstag aufsteigen und am Sonntag das Derby gewinnen", gab Murg als Marschroute vor. Ob Abwehrchef Mario Sonnleitner dabei mithelfen kann, ist noch offen - der Steirer musste in der ersten Hlfte wegen Muskelproblemen ausgetauscht werden, Khbauer will beim Innenverteidiger kein Risiko eingehen.