Sturm Graz im Tief: "Nicht durch Emotionen treiben lassen"

Der LASK am Sonntag (17.00 Uhr), dann Red Bull Salzburg und wieder die Wiener Austria: Fr Vizemeister Sturm stehen nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen richtungsweisende Partien gegen Bundesliga-Topteams auf dem Programm. Nach dem Out im FB-Cup gegen die Austria (0:2) droht dem entthronten Cupsieger ein unruhiger Herbst, Trainer Heiko Vogel weht ein zunehmend rauerer Wind entgegen.Vier Niederlagen im Europacup, nur drei Siege in den ersten acht Liga-Runden und jngst das frhe Aus im Cup: "Das ist nicht unser Anspruch", sagte Sport-Geschftsfhrer Gnter Kreissl. "Wir hatten in der Meisterschaft noch kein Spiel, wo uns der Gegner dominiert hat. Es hat aber auch das Umgekehrte noch nicht gegeben. Die Bilanz entspricht dann mit drei Siegen auch den Leistungen - durchschnittlich."Kreissl hat aber auch den Trend im Blick, und der ist mit nur einem Sieg aus den vergangenen acht Pflichtspielen klar negativ. "Ich wei, dass der Trend derzeit nicht fr die Sache spricht und Druck erzeugt." Diesen bekommen die sportlichen Verantwortlichen mit jeder Niederlage deutlicher zu spren. "Die Schwarz-Weien mssen am Sonntag beim LASK gewinnen, sonst sind personelle Umstellungen die logische Konsequenz", forderte die "Kleine Zeitung" in ihrer Freitag-Ausgabe bereits.Von Schnellschssen hlt der ehemalige Torhter Kreissl aber nichts. "Ich werde beobachten, wie Leistung und das Resultat gegen den LASK aussehen und dann daraus mgliche Schlsse ziehen. Aber so weit, dass wir gezwungen sind, irgendwas zu tun, so weit ist es noch nicht."Er will sich die Aufregung in seinen knapp zweieinhalb Jahren als Sportchef der Grazer "in gewisser Weise auch erarbeitet" haben. "Als ich gekommen bin, war der Verein gelhmt von einer Lethargie. Die Aufregung jetzt ist mir lieber als wenn es die Leute kaltlassen wrde. Dass Sturm Graz die Leute berhrt und mitnimmt, war vor zwei, drei Jahren nicht ganz so."Im Cup belohnten sich die Steirer zuletzt fr eine der besseren Saisonleistungen nicht. "Ob die Leistung gut oder wie lange sie gut war, tut nichts zur Sache", machte sich Kreissl keine Illusionen. "In Wahrheit ist es derzeit nicht mglich, die Lage mit guten Aussagen zu verbessern. Das einzige, was uns hilft, sind Erfolge."Die anstehende Liga-Programm bis zur Lnderspielpause hat es mit dem LASK-Gastspiel, Salzburg (h) und der Austria (a) in sich. "Ich freue mich darauf und bin zuversichtlich, dass uns das entgegenkommt. Wir haben uns in den Spielen gegen die vermeintlich guten Teams leichter getan, als in jenen, die man in der ffentlichkeit unter Pflichtsieg versteht", sagte Kreissl und fhrte die Partien gegen den WAC (1:1), Rapid (1:1) und die Austria (0:2) zuletzt an.Es steht die Mglichkeit einer sich beschleunigenden (negativen) Eigendynamik - etwa bei drei Niederlagen und einem Abrutschen in die untere Tabellenhlfte - im Raum. In diesem Fall wre eine Trainer-Diskussion unvermeidlich. Ein Stresstest fr Kreissl und den in der Vorsaison mit dem Vizemeister- und Cuptitel erfolgsverwhnten Verein. "Es wird darauf ankommen, dass ich mit meinem engsten Kreis nchtern in der Bewertung bleibe und mich nicht durch Emotionen treiben lasse", sagte Kreissl.Noch hat Trainer Vogel sein Vertrauen. "Ich kann nur sagen, dass der Trainer und sein Team alles tun, um erfolgreich zu sein", sagte Kreissl. Klar ist aber auch: Vogel und sein Team mssen in den kommenden Spielen liefern. "Am Schluss ist der Fuball doch pragmatisch, weil man irgendwann an einen Punkt kommt, wo man Ergebnisse vorweisen muss", erklrte Kreissl.Der 44-Jhrige nahm aber auch die Spieler in die Pflicht, die sich zuletzt vor den Trainer gestellt hatten. "Wir haben es in dieser Saison noch nicht geschafft, das Momentum - eines der wichtigsten Dinge im Sport - auf unsere Seite zu bringen. Das hat mit der Bereitschaft zu tun, defensiv wie offensiv das Notwendige zu machen, um die Spiele zu gewinnen." Eine Negativspirale zu stoppen, ist nie einfach. "Es ist ein Kraftakt gefragt", wei auch Kreissl.