09. Aug. 2018

Sturm Graz nach Skandalspiel vor Aus in Europa League
Sturm Graz steht nach einem Skandalspiel vor dem Aus in der Europa League. Das Heimspiel des Vizemeisters gegen AEK Larnaka in der dritten Qualifikationsrunde endete am Donnerstag mit 2:0 (0:0) fr die Gste aus Zypern. Sturm droht darber hinaus eine empfindliche Strafe von der UEFA, nachdem das Spiel nach einem Becherwurf auf einen Schiedsrichter-Assistenten lange unterbrochen war.Truyols brachte AEK nach einem Patzer von Jrg Siebenhandl unmittelbar nach dem Seitenwechsel in Fhrung. Kurz nach dem zweiten Treffer durch Ivan Trickovski (74.) wurde der schwedische Unparteiische Fredrik Klyver an der Seitenlinie von einem aus dem Fansektor geworfenen Trinkbecher getroffen und lag stark blutend auf dem Rasen. Schiedsrichter Mohammed Al-Hakim schickte die Teams in die Kabine, die Partie wurde dann nach fast 40 Minuten Unterbrechung fertig gespielt. Stefan Hierlnder sah in der Nachspielzeit noch die Rote Karte.Wie die Polizei bekannt gab, wurde der Werfer gefasst. Er wurde anhand der Videobilder klar identifiziert. Es ist zu erwarten, dass die UEFA zumindest eine Geldstrafe aussprechen wird. Sturms Aufstiegschance ins Play-off der Europa League - wo voraussichtlich Trencin (4:0 gegen Feyenoord Rotterdam) warten wrde - ist darber hinaus nur noch klein. Das Rckspiel in der AEK-Arena von Larnaka erfolgt kommenden Donnerstag (17.30 Uhr MEZ).Fr Sturm war es die zehnte Heimniederlage im Europacup in Folge. Sie war durchaus verdient. AEK kombinierte sich bereits in den ersten Minuten gefllig Richtung Grazer Gehuse. Der spanische Trainer Andoni Iraola bot in seiner Elf sechs Landsleute auf, dazu kam je ein griechischstmmiger Australier, ein Niederlnder, ein Mazedonier, ein Brasilianer und ein Zyprer. Die Gste waren bei Temperaturen klar ber 30 Grad ballsicherer, aber auch spielstrker, beweglicher und in ihren Aktionen zielgerichteter.Heiko Vogel war an der Seitenlinie merkbar unzufrieden. Sturms Trainer sah, wie AEK einem Tor nach einer Viertelstunde sehr nahe war. Mittelstrmer Apostolos Giannou scheiterte aus kurzer Distanz an Sturm-Torhter Siebenhandl (16.), keine Minute spter zischte ein Schuss von Acoran ber die Latte. Vogel ordnete die Abwehr danach neu, Hierlnder rckte in die Viererkette zurck. Probleme hatte Sturm weiterhin, so fand ein Querpass der Zyprer im Strafraum der Steirer keinen Abnehmer (28.).Das Publikum in Graz wurde unruhig, immerhin erfing sich Sturm nach einer halben Stunde und lie keine Chancen mehr zu. Bis zum Pausenpfiff stand auf der Habenseite fr die Grazer aber nur ein Fernschuss von Sandi Lovric (30.). Er hatte den Vorzug vor Markus Lackner erhalten.Halbzeit zwei startete mit einem folgenschweren Fauxpas von Siebenhandl, der nach einem Rckpass mit einem Annahmefehler einen Eckball verschuldete. Fr sterreichs Teamtorhter kam es noch schlimmer: Spendlhofer und Siebenhandl machten bei der anschlieenden Standardsituation keine gute Figur, der Spanier Truyols kpfelte ins leere Tor ein.Sturm war offensiv nun zwar besser im Spiel, lief aber immer wieder Gefahr, sich Konter einzufangen. So traf Trickovski die Lattenoberkante, im Gegenzug klrte AEK-Schlussmann Tono Ramirez bei einem Schuss von Peter Zulj mit den Fingerspitzen zur Ecke (51.). Unterhaltsam war es allemal, was die beiden Teams den Zuschauern lieferten. Sturm reklamierte noch zweimal Elfmeter, wobei ein Strafsto bei einem Tackling gegen Zulj (66.) wohl zu geben gewesen wre.Auf der Gegenseite klrte Avlonitis noch in extremis gegen den Richtung Tor ziehenden Giannou. Der Angreifer erwies sich aber weiter als nicht zu kontrollieren und legte auch das 2:0 durch seinen Kapitn Trickovski auf. Vier Minuten spter erfolgte der Becherwurf. Sturm versuchte nach Wiederanpfiff - anstelle von Klyver stand der vierte Offizielle an der Linie -, den Anschlusstreffer zu erzielen. Fr die Vogel-Elf lief aber weiterhin nichts zusammen. Und im Finish musste sogar Hierlnder vom Feld, nachdem er einen Gegenspieler mit einem hohen Bein getroffen hatte.