29. Mai 2019

Sturm Graz sieht Play-off gegen Rapid als "Zuckerl"
So wie Rapid knnte auch Sturm Graz eine verkorkste Saison mit einem Sieg im Europacup-Play-off der Fuball-Bundesliga noch halbwegs retten. Daher war Trainer Roman Mhlich vor dem Hinspiel am Donnerstag im Allianz Stadion bemht, trotz zuletzt drei Niederlagen in Folge positive Stimmung zu verbreiten.Folgerichtig will der frhere FB-Teamspieler die anstehenden beiden Partien nicht als "Nachzipf" bewerten. "Ich sehe diese Spiele nicht als Strafe, sondern als Zuckerl, um die Saison zu retten", betonte Mhlich.Seine Mannschaft muss eine Ehrenrunde drehen, weil in der Meistergruppe nur Platz fnf herausschaute. In den zehn Partien im oberen Play-off holten die Steirer nur neun Punkte - dabei htte es zu fnf Siegen und fnf Unentschieden gereicht, wenn die Spiele jeweils zur Halbzeit abgepfiffen worden wren.Der regelmige Rckfall nach der Pause sei jedoch laut club-eigenen Untersuchungen nicht auf krperliche Probleme zurckzufhren, beteuerte Mhlich. "Die Statistik zeigt, dass wir gut vorbereitet ins Match gehen. Aber wenn es wild wird und der Gegner den Druck erhht, halten wir die Ordnung nicht und spielen die Konter zu berhastet", kritisierte der Wiener. In diesem Zusammenhang will sich der 47-Jhrige nicht aus der Verantwortung nehmen. "Auch ich habe es nicht geschafft, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Der Erfolg ist ausgeblieben", gab Mhlich zu.Das soll sich gegen Rapid ndern. "Wir mssen Leidenschaft, Disziplin und Willen zeigen", forderte Mhlich. Vor dem Htteldorfern zeigte der Coach Respekt. "Uns erwartet ein schwieriges, interessantes und geschichtstrchtiges Spiel. Rapid hatte im Herbst hnliche Probleme wie wir. Fakt ist, dass diese Mannschaft von der Qualitt her ins obere Play-off gehrt."Im Gegensatz zu den Rapidlern, die am Dienstag gegen Mattersburg einen 2:0-Heimsieg feierten, geht Sturm ausgerastet in die Partie. Dafr sieht Mhlich einen psychologischen Vorteil fr die Htteldorfer, von denen seiner Meinung nach weniger erwartet wird, weil sie aus der Qualifikationsgruppe kommen. "Wir haben da mehr zu verlieren. Auerdem hat sich Rapid in der Quali-Gruppe Selbstvertrauen geholt."Bei Sturm hingegen herrscht nach den jngsten Tiefschlgen kein berbordender Optimismus, zudem muss man sich auch noch mit dem Unmut der eigenen Anhnger auseinandersetzen. Wie die Fan-Szene bekannt gab, wird es aus Protest gegen die jngsten Auftritte der "Blackys" in beiden Duellen mit Rapid keinen organisierten Support geben.Kapitn Stefan Hierlnder uerte fr diesen Schritt ein gewisses Verstndnis. "Dass die Fans enttuscht sind, ist klar und auch in Ordnung. Wir werden aber versuchen, so eine Leistung auf den Platz zu bringen, dass der Funke berspringt und der Support wieder aufgenommen wird."Das Fass zum berlaufen hatte die 1:2-Niederlage am Sonntag beim WAC gebracht - danach wurde die Mannschaft von den Anhngern im Trainingszentrum in Messendorf zu einer Aussprache empfangen. Mhlich meinte ber diese Unterredung: "Man muss sagen, die Fans haben recht. Sie waren uns gegenber korrekt und freundschaftlich, griffig in den Kommentaren, aber vernnftig. Man sieht, dass sie sich um den Club sorgen. Wre ich in der Kurve gestanden, htte ich dasselbe Gefhl gehabt."Der Sturm-Coach hat Erfahrung damit, am Saisonende gegen eine von Dietmar Khbauer betreute Mannschaft in einem Play-off anzutreten - im Vorjahr verlor er mit dem SC Wiener Neustadt gegen den SKN St. Plten im Duell um den Aufstieg in die Bundesliga. Eine andere Bilanz spricht jedoch fr Mhlich und sein Team: Sturm ist gegen Rapid seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen.