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15. Sept. 2023

Sturm Graz vs. Red Bull Salzburg: 5 Grnde fr einen Liga-Kracher

Es ist das Duell, auf das in der ADMIRAL Bundesliga seit Langem hingefiebert wird. Und nimmt man die ersten sechs Runden als Maßstab, kommt es am Samstag in der bereits restlos ausverkauften Merkur Arena (19.30 Uhr, live auf Sky) wirklich zum ersten Aufeinandertreffen der beiden (noch ungeschlagenen) Teams, denen die größten Chancen auf den Titelgewinn eingeräumt werden. Erster gegen Zweiter, Meister gegen Vizemeister, die besten Abwehrreihen, die treffsichersten Offensiven. Wir nennen fünf Gründe, warum man sich Sturm Graz vs. Red Bull Salzburg auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

 

1. Die Bilanz der letzten Jahre

Seit Einführung des aktuellen Liga-Modus‘ hat keine Mannschaft eine so starke Bilanz gegen Serienmeister Red Bull Salzburg wie Sturm Graz. Konkret: In 20 Liga-Spielen holten die Grazer vier Siege und drei Unentschieden. Betrachtet man nur die letzten fünf Liga-Duelle, ist die Bilanz mit jeweils zwei Siegen und einem Remis sogar ausgeglichen. Und nimmt man noch den ÖFB Cup dazu, als sich die Steirer im vergangenen Jahr im Halbfinale auswärts in der Mozartstadt durchsetzen, kann man absolut von einem Duell auf Augenhöhe sprechen. „Die Salzburger wissen genau, dass sie in der Meisterschaft um keinen Deut nachlassen dürfen, weil ihnen die Grazer im Nacken sitzen“, sagt beispielsweise Altach-Co-Trainer Roman Wallner, der bei beiden Klubs eine Vergangenheit hat.

2. Das Duell der Top-Goalies

Zwei Gegentore nach sechs Spielen – wer im Schnitt nur 0,3 Treffer pro Match kassiert, hat automatisch gute Chancen, am Ende ganz vorne zu stehen. Die letzte Saison, in der zwei Teams zusammen nur vier oder weniger Gegentore nach sechs Runden kassierten, war 2002/03 mit Austria (2) und Pasching (1) an der Spitze. Einer der Hauptgründe sind natürlich die starken Leistungen der neuen Männer zwischen den Pfosten. Bei Salzburg lässt Team-Goalie Alexander Schlager keinen Zweifel daran, dass er ein würdiger Nachfolger des nach Monaco abgewanderten Philipp Köhn ist. Und mit Kjell Scherpen haben die Grazer den mit 2,06 Meter größten Liga-Tormann aller Zeiten verpflichtet, der gleich einmal den Rekord aufstellte, die ersten 414 Liga-Minuten ohne Gegentor zu bleiben. „Hierher zu kommen, gleich in die Startelf aufgenommen zu werden und dann auch noch so einen Rekord aufzustellen, ist schon ganz speziell“, sagte der Niederländer kürzlich an dieser Stelle.

3. Die Grazer Heimstärke

Von den 16 Spielen in der Merkur Arena gewann Sturm in der Saison 2022/23 zwölf und holte insgesamt (inkl. Punkteteilung) 24 Punkte – das bedeutet Platz eins in der Heimtabelle, noch vor dem Meister aus Salzburg (23). Und auch wenn man das Kalenderjahr 2023 hernimmt, haben die Grazer erst zwei Heim-Partien in der ADMIRAL Bundesliga verloren. Einmal gegen Austria Klagenfurt am 25. Februar und zuletzt im April, damals ausgerechnet gegen den jetzigen Gegner Red Bull Salzburg. Die sind übrigens die mit Abstand beste Auswärtsmannschaft der Liga und insgesamt bereits seit 36 Liga-Spielen ungeschlagen (28 Siege, acht Remis) – ein Allzeit-Rekord! Die letzte Pleite setze es – man ahnt es – gegen Sturm Graz in der 2. Runde der Vorsaison.

4. Clash der Top-Trainer

Während Christian Ilzer in seiner vierten Sturm-Saison und auf dem Weg ist, einer der längstdienenden Trainer der Liga zu werden (nur Thomas Silberberger von der WSG Tirol ist noch länger im Amt), übernahm der im Ausland gestählte Gerhard Struber (Barnsley, Red Bull New York) den Posten in Salzburg kurzfristig, nachdem Matthias Jaissle völlig überraschend dem Ruf des Geldes aus Saudi-Arabien folgte. Struber war 2019 beim WAC der unmittelbare Nachfolger von Ilzer und schlägt ihn dort im Vergleich des Punkteschnitts knapp (1,76:1,49). Beide haben in jenem Jahr auch gemeinsam die UEFA Pro Lizenz erworben und sind sich seither nur einmal als Gegner auf den Trainerbänken begegnet: WAC-Trainer Struber schlug Austria-Wien-Coach Ilzer im September 2019 mit 3:0.

5. Das Match der Super-Stürmer

Beide Klubs standen im Sommer vor der riesigen Herausforderung, ihre Top-Stürmer ersetzen zu müssen. Bei Salzburg zog es Noah Okafor (AC Milan), Benjamin Sesko (Leipzig) oder Junior Adamu (Freiburg) in die Ferne, die Grazer verloren nach Rasmus Höjlund im vergangenen Jahr vor dieser Saison Emanuel Emegha, der nach Straßburg in die französische Ligue 1 ging. Doch die Nachfolger zeigten auf Anhieb, was in ihnen steckt. Karim Konate ließ sein Können zwar schon im Frühjahr der abgelaufenen Saison durchblitzen, startete heuer aber mit spektakulären Aktionen und vier Toren in den ersten sechs Runden so richtig durch. Der 19-jährige Ivorer wird sogar schon mit Superstar Erling Haaland verglichen. Ebenfalls vier Tore hat Sturm-Neuzugang Szymon Wlodarczyk, vom polnischen Klub Gornik Zabrze gekommen, auf seinem Konto. Bei den jüngsten Länderspielen gehörte er noch nicht zum A-Kader der Polen (sondern spielte für die U21, für die er in sieben Spielen vier Treffer erzielte), es gilt aber nur als Frage der Zeit, wann er sein Können neben Superstar Robert Lewandowski zeigen kann.

 

Fotos: GEPA pictures