17. Mai 2019

Sturm hofft im EC-Rennen auf berraschung gegen Salzburg
Vier Spiele, null Punkte: Die Merkur Arena ist fr Sturm Graz in der Meistergruppe der Fuball-Bundesliga mehr Fluch als Trumpf gewesen. Am Sonntag (17.00 Uhr) bietet sich fr die Steirer eine letzte Mglichkeit, vor eigenem Publikum anzuschreiben. Gelingen muss dies im Rennen um Rang drei ausgerechnet gegen Meister Salzburg, wo Christoph Leitgeb zum vorletzten Mal im "Bullen"-Dress spielen wird.Der viertplatzierten Truppe von Coach Roman Mhlich fehlen vier Punkte auf den WAC, der bei der fnftplatzierten und mit Sturm punktegleichen Austria gastiert. Die Grazer sind also auf dem Weg zu einem Europa-League-Fixplatz in der kommenden Saison auf Schtzenhilfe der Wiener angewiesen. Der Blick der Grazer, die sich ein "Endspiel" beim WAC erarbeiten wollen, ist aber nur auf die eigene Aufgabe gerichtet, die ohnehin grer nicht sein knnte."Unabhngig von der personellen Besetzung ist Salzburg die beste Mannschaft in sterreich. Wir haben aber die Mglichkeit zu berraschen, wenn ich an die letzten beiden Spiele in Salzburg denke", sagte Mhlich. Am 10. Mrz erkmpfte man sich ein 0:0, bei der 1:3-Niederlage am 14. April gab man ein 1:0 aus der Hand. Das war auch zuletzt beim Heim-1:3 gegen die Austria der Fall. "Da haben wir es dem Gegner bei den Toren zu leicht gemacht", erklrte der Sturm-Trainer. Das wusste auch Abwehrspieler Lukas Spendlhofer, der meinte: "Nach der unntigen Niederlage gegen die Austria gab es hngende Kpfe, wir sind dann aber wieder aufgestanden, haben gut trainiert und rechnen uns eine Chance aus."Zuvor hatte man auch gegen St. Plten (0:1), WAC (1:2) und LASK (2:3) zu Hause den Krzeren gezogen. "Gegen St. Plten und den WAC waren wir schlecht, gegen den LASK und die Austria haben wir aber eine gute Leistung gebracht. Es fehlt nicht so viel", analysierte Mhlich. Sein Team ist aktuell als Vierter auf einem fixen Europacup-Platz, bei einem Rckfall auf Rang fnf msste man im Play-off um einen internationalen Platz kmpfen. "Seit ich hier bin, waren wir immer unter Druck. Wenn man bei Sturm Graz ist, muss man damit umgehen knnen", betonte Mhlich.Die Partie steht im Zeichen des 110-jhrigen Jubilums der Grazer. Aufseiten der Gste steht mit Leitgeb ein Routinier im Mittelpunkt. Am Freitag wurde bekannt, dass Leitgebs Vertrag in Salzburg nach zwlf Jahren nicht verlngert wird. Von Sturm war der mittlerweile 34-Jhrige im Sommer 2007 zu Salzburg gewechselt. Denkbar wre nun eine Rckkehr des Mittelfeldspielers nach Graz. "Es ist klar, dass Leitgeb noch jeder Mannschaft in sterreich helfen kann", sagte Mhlich. Leitgeb hat aber wegen seiner Zukunft noch keine Entscheidung getroffen."Nach der Saison werde ich mich mit der Familie zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergeht, ob ich weiterspiele oder etwas anderes mache", hielt sich der 41-fache FB-Teamspieler alles offen. Fix ist nur, dass er seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Graz verlegen wird und einen einwchigen Trip nach Schweden zum Fischen gebucht hat. Dass er danach ins Trainer- oder Managergeschft einsteigen wird, schloss er aber aus. "Trainer kommt fr mich berhaupt nicht infrage, wenn ich so sehe, wie viel Stress Marco Rose mit uns hat, und Manager kann ich mir noch schwerer vorstellen", gestand Leitgeb.Mit Salzburg gewann er neunmal den Meistertitel und wurde sechsmal Cupsieger. "Der zweite Titel war besonders, weil ich da die ganze Saison verletzungsfrei war und durchgespielt habe", gab der Routinier Einblick. Die Entscheidung der Clubfhrung, seinen Vertrag nicht mehr zu verlngern, konnte er verstehen. "Ich habe nicht viel gespielt, das ist es normal, dass der Verein eine Entscheidung trifft. Ich habe vollstes Verstndnis, es waren zwlf fantastische Jahre", bekrftigte Leitgeb. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund sprach von "keiner leichten Entscheidung". "Es ist auergewhnlich und in diesen Zeiten nicht mehr vorstellbar, dass ein Spieler so lange bei einem Verein bleibt", sagte Freund.Am Sonntag bekommt Leitgeb an seiner alten Wirkungssttte fix einen Einsatz als Wechselspieler. Daneben kndigte Coach Marco Rose auch bereits einen Startelfeinsatz Leitgebs im letzten Heimspiel am 26. Mai gegen St. Plten an. "Wie ich 2007 hergekommen bin, htte ich mir nicht gedacht, dass ich solange bleibe. Jetzt wollen wir die restlichen zwei Spiele noch positiv ber die Bhne bringen, wenn mglich mit zwei Siegen", hoffte Leitgeb. Das wre auch nach dem Geschmack von Rose, den es zu Mnchengladbach zieht. Er htte dann exakt 50 Ligasiege in seiner ra eingefahren."Die Zeit, um die Gegner zu analysieren, ist vorbei, wir wollen einfach gemeinsam noch die Zeit genieen, sie aber auch erfolgreich gestalten. Wir wollen unser Spiel durchbringen, es wird eine richtig gute Mannschaft auf dem Platz stehen", erluterte Salzburgs Trainer. Bei ihm selbst ist nun die Zeit gekommen fr viel Sentimentalitt. "Das ist nicht verwunderlich nach sechs besonderen Jahren", betonte der Deutsche. Sein Team hat gegen Sturm fnf der sechs jngsten Ligaspiele gewonnen.