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03. Juni 2019

Sturm im Europacup, aber Unmut auf allen Ebenen

Sturm Graz htte am Sonntag eigentlich etwas zu bejubeln gehabt. Im letzten Abdruck buchten die Steirer als alles andere als bessere Elf sterreichs fnftes Europacup-Ticket. Ein 0:1 gegen Rapid reichte nach einer Zitterpartie. Mit Schlusspfiff gab es dennoch Unmut von den Rngen. Spieler ebenso wie Vertreter der Fhrungsriege trabten enttuscht vom Spielfeld. Freude sieht anders aus."Ende gut, alles nicht gut", sagte Trainer Roman Mhlich in seinem ersten Resmee. Ungefragt entschuldigte sich der Ex-Sturm-Profi ("Das tut mir leid") fr eine Entgleisung gegenber einem Fan beim Abgang. Die Verabschiedung von der Fankurve entfiel fr die Spieler weitgehend. Die Anhngerschaft wollte von den Sturm-Akteuren ohnehin nichts wissen, quittierte die Vorstellung in den vorangegangenen 90 Minuten mit Schweigen, fr Rckpsse setzte es Pfiffe. Heimvorteil gab es keinen. "Wir wollen Sturm sehen", skandierten die Fans unmittelbar nach Spielende.Die Profis hatten dafr Verstndnis. "Wir mssen uns hinterfragen, dass es so weit kommen kann, dass die Fans nicht mehr hinter uns stehen", erklrte Routinier Jakob Jantscher. Der Ex-Internationale blieb wie viele andere im Entscheidungsspiel farblos. Schonungslos war Lukas Spendlhofer, dessen Eigentor (43.) am Ende folgenlos blieb: "Das Minimalziel war der Europacup, das haben wir zumindest erreicht. Aber das Wie, das war Sturm nicht wrdig." Immerhin hatten die Steirer bei einem Handspiel von Emeka Eze Glck, dass es keinen Elfer gab. Der Nigerianer vergab dann auch Sturms einzige wirkliche Chance. So agierten die Steirer bis zum Schlusspfiff im Alarmmodus.Gnter Kreissl sprach von einer "Qual", die er auf der Tribne erlebt habe. "Vom Kopf her kann ich mich freuen, vom Herzen her nicht", meinte Sturms Sport-Geschftsfhrer. Er bernehme die volle Verantwortung fr das schlechte Abschneiden in dieser Saison. "Wir haben strukturell viel gemacht, aber man sieht es nicht. Wir konnten nicht an die Leistungsgrenze gehen und wir mssen jeden einzelnen Spieler hinterfragen. Wir mssen neue Impulse setzen", redete Kreissl wieder Klartext.Von seinen Transfers zndete im Sommer kaum einer. Der georgische Mittelfeldspieler Otar Kiteishvili war die Ausnahme. Philipp Hosiner, Filipe Ferreira, Lukas Grozurek oder Raphael Obermair konnten nicht in die Fustapfen ihrer Vorgnger treten. Nach dem umjubelten Cupsieg 2018 und den darauffolgenden Abgngen einiger Leistungstrger war die Erwartungshaltung zwar hoch, die Leistungen stimmten aber berhaupt nicht.Prsident Christian Jauk wusste, dass Fehler passiert sind. "Viele davon im Sommer 2018. Diese muss man korrigieren und die Dinge dort hinbringen, wo sie hingehren", sagte der Clubchef auf Sky. Der Sportchef sei intern unumstritten. "Ich gehe davon aus, dass Gnter Kreissl und sein Team es hinbringen werden", hielt Jauk fest.Mhlichs Kredit scheint bei vielen Fans schon aufgebraucht. Die Heimmisere - gegen Rapid setzte es die sechste Niederlage in Liebenau en suite - ist ein Kritikpunkt, eine zu defensiv angelegte Spielweise ein anderer. Mhlich hlt dagegen, dass er mit den verfgbaren Spielern so arbeite, wie er sich den meisten Erfolg erhoffe. "Die Erwartung bei Sturm ist eine Topleistung und Topergebnisse. Wenn die Erwartungen nicht erfllt werden, geraten alle unter Beschuss", wusste Mhlich dennoch.Der Nachfolger des Anfang November entlassenen Heiko Vogel will nun im Sommer versuchen, den Kader auszumisten. Zu gro sei dieser, monierte Mhlich. Gleichzeitig wrde Qualitt auf einigen Positionen fehlen. "Wir wissen, wo wir ansetzen mssen", erklrte der 47-Jhrige. Er sagte aber auch: "Da muss man sehen, wie sich das realisieren lsst." International starten wird Sturm in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League. Die Heimpartie wird nach dem Becherwurf-Urteil der UEFA als "Geisterspiel" ber die Bhne gehen.