11. Feb. 2018

Sturm prolongierte Fehlstart - "Haben ganz andere Ansprche"
Sturm Graz und Heiko Vogel, das ist bis jetzt keine Erfolgsgeschichte: Der Winterknig der Fuball-Bundesliga verlor am Samstag auch sein zweites Frhjahrsspiel mit 0:1. Aus einem Punkt Vorsprung zum Jahresende 2017 ist somit gleich ein Rckstand von fnf Zhlern auf Tabellenfhrer und Titelverteidiger Salzburg geworden. Die Stimmung in Graz ist daher wenig berraschend unterkhlt."Wir haben viel zu leichtfertig die ersten beiden Spiele verloren. Wir haben ganz andere Ansprche", verlautete Sturms Sport-Geschftsfhrer Gnter Kreissl nach dem Heim-0:1 gegen den WAC. Wie auch schon beim 0:1 in Mattersburg hatten die Grazer fast 70 Prozent Ballbesitz, ihnen unterliefen aber immer wieder zum Teil haarstrubende Fehler. Einer davon, von Christian Schoissengeyr, leitete das 0:1 von Majeed Ashimeru (50.) und somit die Niederlage ein."Es ist eine ganz bittere Niederlage fr uns. Ich habe keinen Lichtblick gesehen. Die Kritik gilt Gnter Kreissl, dem Trainerteam und der gesamten Mannschaft", sagte ein selbstkritischer Kreissl. Auch Coach Vogel suchte die Schuld nicht bei anderen. "Es gibt nur einen, der die Verantwortung trgt, und das bin ich", betonte der 42-jhrige Deutsche. Der Nachfolger von FB-Teamchef Franco Foda hatte kurz nach der Partie noch keine Erklrung. "Ich werde in mich gehen und mit meinem Stab das Spiel analysieren und dann werden wir schauen, wie die richtigen Antworten aussehen werden", sagte Vogel.Die individuellen Fehler sind nicht das alleinige Problem der 2018 noch torlosen Steirer. Das Offensivspiel ist nicht mehr mit jenem des erfolgreichen Herbstes vergleichbar. "Wir trainieren sehr gut, bringen die Qualitt aber nicht auf den Platz. Wir mssen uns mehr Chancen erarbeiten und mehr spielerische Akzente setzen", erluterte Rckkehrer Jakob Jantscher. Der 29-Jhrige fiel bei seinem Comeback kaum auf. Laut seinem Mittelfeldkollegen Stefan Hierlnder sei man wieder knallhart am Boden der Realitt angekommen. "Die Automatismen funktionieren noch nicht, wir finden nicht die Laufwege, die es dem Gegner schwer machen", analysierte der 27-Jhrige.Auf die Grazer warten harte Wochen. Am Samstag mssen sie zum Dritten Rapid, danach wartet das Heimspiel gegen Salzburg (25. Februar). "Jetzt mssen wir gegen Rapid und Salzburg gewinnen, dann schaut es wieder ganz anders aus", gab Tormann Jrg Siebenhandl die Marschroute vor. Nach dem Cup-Viertelfinale gegen den Burgenland-Liga-Club SV Wimpassing (28. Februar) geht es mit dem LASK (3. Mrz/auswrts) und der Admira (10. Mrz/auswrts) gegen weitere Clubs aus den Top 5.Im Gegensatz zu Sturm luft es fr den WAC 2018 hervorragend. Vier Punkte aus zwei Spielen nach dem Auftakt-0:0 gegen Altach waren groe Schritte in Richtung Klassenerhalt. Der Vorsprung des Vorletzten auf Schlusslicht St. Plten vergrerte sich auf 13 Punkte. hnlich wichtig war die Tatsache, dass zwei Langzeitserien ein Ende fanden. Ashimeru fixierte den ersten Wolfsberger Sieg seit 26. August 2017. In der Fremde war es gar der erste Erfolg seit 30. November 2016."Endlich ist uns auswrts wieder ein Sieg gelungen", atmete WAC-Mittelfeldspieler Daniel Offenbacher auf. Auch Coach Heimo Pfeifenberger fiel ein Stein vom Herzen. "Wir haben gegen einen bermchtigen Gegner auswrts gewonnen. Der Sieg ist eine riesengroe Befreiung", jubelte der Salzburger. Die Salzburg-Leihgaben Ashimeru und Igor haben eingeschlagen. "Sie tun uns fuballerisch gut", meinte Pfeifenberger. Verbesserungspotenzial gibt es fr ihn noch an vorderster Front. "Wir mssen die Offensivaktionen besser zu Ende spielen, da sind wir noch zu hektisch", wei der WAC-Trainer.Schlusslicht St. Plten hat ganz andere Probleme, kassierte zu Hause beim 0:3 gegen Mattersburg bereits die fnfte Niederlage in Serie. Die Mission, den Klassenerhalt ohne die Relegationsspiele zu erreichen, wird immer unrealistischer. Mit dieser Bestandsaufnahme scheinen sich auch die Spieler abzufinden. "Wir werden alles geben, so lange es rechnerisch mglich ist, aber es wre naiv von uns, wenn wir nicht mit einem Auge auf die Relegation blicken wrden", meinte etwa Kapitn Dominik Hofbauer.Trainer Oliver Lederer fand wie immer in der ffentlichkeit lobende Worte fr sein Team. "Der Auftritt in der ersten Halbzeit war voll in Ordnung. Das war nicht so, wie ein Tabellenletzter auftritt", analysierte der Ex-Profi. "Dass wir nach dem ersten Tor so wegbrechen, darf uns nicht passieren." Auch fr Lederer ist das Wort Relegation nicht mehr unaussprechlich. "Wir mssen jetzt Punkte holen, und wenn wir am Ende Letzter sein sollten, werden wir uns auf die Relegation konzentrieren."