09. März 2019

Sturm sprt den Druck: Zwei Runden mit "Endspielcharakter"
Sturm Graz hat die Tabelle derzeit fest im Blick. "Sicher schaut der ein oder andere mehr auf die Tabelle als sonst, es ist ein Endspielcharakter da", sagte Stefan Hierlnder vor den beiden letzten Grunddurchgangsspielen der ums obere Play-off kmpfenden Grazer bei Salzburg und gegen Austria Wien. Der Sturm-Kapitn ist kein Fan des neuen Modus in der Fuball-Bundesliga.Zahlenspiele sind in sterreichs hchster Liga derzeit populr. Braucht Sturm sechs Punkte, um ber dem Strich, der die Meister- von der Abstiegsrunde trennt, abzuschlieen? Hierlnder will sich daran nicht beteiligen. "In Mathe war ich nie gut", sagte der 28-Jhrige im Gesprch mit der APA. Er will aber vernommen haben, dass es "auch so laufen knnte, dass ein Sieg schon reicht".Darauf verlassen sollte sich der Vizemeister nicht. Punkte beim Sonntags-Gastspiel bei Serienmeister Salzburg knnten entscheidend sein. Hierlnder hat Salzburg mit Sturm in den vergangenen zwei Saisonen viermal gebogen, auswrts zuletzt im Oktober 2016. "Das Wichtigste ist, dass wir nicht vor Ehrfurcht erstarren, sondern versuchen, etwas mitzunehmen. Es gilt mit einer guten Leistung die anderen Faktoren wie Spielglck auf unsere Seite zu ziehen."Krperliche Verschleierscheinungen der Salzburger erwartet der FB-Teamspieler nach deren missglckter Europa-League-Dienstreise nach Neapel (0:3) nicht. "Sie sind den Rhythmus gewohnt, das werden sie wegstecken." Wahrscheinlicher sei da eine Salzburger "Trotzreaktion".Nach Sturms 1:1 in Mattersburg und der 0:3-Niederlage beim LASK hat Rapid bis auf einen Zhler aufgeschlossen. Die Grazer spren den Druck. "Das hat man schon in den letzten zwei Wochen gemerkt, es ist ein anderes Feeling in der Mannschaft. Aber das bringt der Spitzensport mit sich. Ich sehe das nicht so schlimm. Wir spielen jetzt die zwei Runden und dann wird abgerechnet."Die Schlussrechnung knnte Sturm auch als Siebenten ausweisen. Hierlnder: "Dann htten wir das Ziel, ins obere Play-off einzuziehen, verfehlt. Es wre bitter, wenn wir das nicht erreichen, weil wir eigentlich im Winter eine gute Ausgangsposition hatten. Aber auch dann kann ich alle beruhigen: Mit dem Modus ist die Mglichkeit noch da, sich international zu qualifizieren."Dabei steht Hierlnder dem neuen Ligabetrieb eher kritisch gegenber. "Als Spieler war ich jetzt nie der groe Fan von dem Modus. Ich will keine Partei ergreifen, aber es werden dadurch ein paar Mannschaften benachteiligt. Wenn du wirklich eine gute Saison spielst und zehn Punkte Vorsprung hast, und dann wird das geteilt, ist das schon eine kleine Benachteiligung."Andererseits sieht er ein Spannungselement fr die Zuschauer. Und letztlich knnte gerade Sturm nach dem verpatzten Start ein Nutznieer der Regelung sein. Die Zeit, die man im Fuball nicht habe, ist nach einem turbulenten Transfer-Sommer Sturms grter Gegner. "Automatismen, Hierarchien entstehen nicht von einem auf den anderen Monat. Deshalb gibt es in unserer Formkurve noch immer 'Ups and Downs'."Einen knchernen Bnderriss im rechten Mittelfu, der ihn seit Dezember zweieinhalb Monate plagte, hat Hierlnder einigermaen berwunden. "Es ist noch ein gewisser Schmerz da, aber das hlt sich in Grenzen." Ex-Trainer singen Lobeshymnen auf seine Vielseitigkeit. "Ich versuche viel nach Gefhl in Rume zu gehen, wo ein anderer vielleicht nicht hingehen wrde." Das soll auch Trainer Roman Mhlich wissen. "Ich bin vielleicht keine Geheimwaffe, aber man kann mit mir Dinge einspielen, die nicht alltglich sind."Salzburg bestimmte vier Jahre lang seinen Alltag. Am Sonntag kommt es zum Wiedersehen mit dem Verein, fr den er die meisten Spiele in seiner Profikarriere absolviert hat. Eine Handvoll alter Bekannter gibt es dort noch. "Ich glaube, der Andi Ulmer spielt noch immer dort." Hierlnder freut sich auf den Trip. "Es ist immer besonders, in Salzburg zu spielen. Es ist ein super Stadion - und unsere Fans machen es dann auch zu einem stimmungsvollen Fuballspiel."