27. Jan. 2025
Sturm startet als Gejagter, Salzburg "maximal ambitioniert" - Der Frühjahrauftakt mit den Sportdirektoren
Mitten im Ligaphasen-Finale der Fußball-Champions-League rüstet sich auch die Bundesliga-Konkurrenz der Königsklassen-Teilnehmer Sturm Graz und Salzburg für den Frühjahrsauftakt. Ein offenes Meisterschaftsrennen und enger Kampf um die Top-Sechs-Plätze kündigt sich an. Mit dem Ligahit zwischen Leader Sturm und dem ersten Verfolger Austria soll der Bundesliga am 7. Februar Spannung für ein heißes Frühjahr eingehaucht werden.
Drei Punkte liegen die Wiener überraschend nur hinter dem Meister. "Man ist nicht durch Glück Zweiter, sondern weil wir so stabil waren", betonte Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner bei der Auftaktpressekonferenz der Liga am Montag in Wien vor versammelter Sportdirektoren-Riege. Quasi als Vorspiel kreuzen beide Teams bereits am Samstag - ebenfalls in Graz - im Cup-Viertelfinale die Klingen.
Ex-Rapidler als Biereth-Ersatz
Sturm hat davor noch ein Klagenfurter "Heimspiel" gegen RB Leipzig vor der Brust. Beim Doublesieger wird sich weisen, wie die Abgänge von Jusuf Gazibegovic und Mika Biereth kompensiert werden. Der ehemalige Rapid-Stürmer Fally Mayulu wurde leihweise von Bristol City geholt. Sportchef Michael Parensen setzt große Erwartungen in den Franzosen wie auch die gesamte Mannschaft. Eines sei aber klar: "Wir müssen am Limit sein", meinte Parensen. Von Titeln wollte er nicht sprechen, gleichzeitig meinte der Deutsche: "Wenn die Entwicklung stimmt, denke ich aber, dass wir eine hohe Qualität im Kader haben, um erfolgreich zu sein."
Groß ist der Optimismus im Lager von Rapid. Trainer Robert Klauß verbietet seinen Kickern nicht, vom Titel zu träumen. Sportchef Markus Katzer befeuerte die Träume mit der Verpflichtung von Romeo Amane. Dem Mittelfeldmann von der Elfenbeinküste wird großes Potenzial nachgesagt, aufgrund einer Verletzung wird der 21-Jährige vorerst aber kein großes Thema sein. Katzer hielt den Ball am Montag eher flach. "Es ist nicht schlau - auch wenn man Rapid heißt - vom Meistertitel zu sprechen, wenn man 16 Jahre keinen geholt hat." Acht Punkte Rückstand hat Rapid aktuell auf Sturm, die Punkteteilung steht jedenfalls noch an.
Salzburgs Suche nach der Konstanz
Ex-Serienmeister Salzburg könnte beim Saisonfinale im Mai als großer Profiteur derselben dastehen. Zehn Punkte - gleichauf mit dem WAC - liegen die neuerdings von Thomas Letsch betreuten "Bullen" aktuell hinter Sturm. Neo-Sportchef Rouven Schröder erklärte, weiter "maximal ambitioniert" zu sein. "Klar ist Druck drauf, den brauchen wir aber auch." Weniger Fehler und mehr Konstanz will Schröder im Frühjahr unter Letsch sehen. Mit Karim Onisiwo kam Verstärkung für den Angriff, in der Defensive wurde bis dato vergebens nach einem Leithammel gesucht.
Umkämpft ist die Region um den ominösen Strich. Das Rennen um die Meistergruppen-Teilnahme könnte zu einer Linzer Angelegenheit werden. Das kleine Blau-Weiß liegt als Sechster aktuell drei Punkte vor dem großen Rivalen LASK sowie Hartberg. Die Linzer Athletiker sind zum Start im Cup-Viertelfinale am Sonntag daheim gegen Salzburg auf Großes aus. "Wir wollen beweisen, dass wir hier sind und den Eindruck habe ich auch", meinte Christian Gratzei, der von Markus Schopp als neuer "Head of Football Operations" nach Oberösterreich geholt wurde.
Viele Augen auf Hinteregger
Am unteren Ende der Tabelle zeichnet sich ein hartes Frühjahr für Altach (10 Punkte), den GAK (12), Klagenfurt (15) und die WSG Tirol (16) ab. Mit Ausnahme von Tirol herrschte beim Quartett durchaus Transfertätigkeit. So setzt Altach auf die Polen-Rückkehrer Benedikt Zech und Alexander Gorgon, beim Aufsteiger aus Graz wurde der Kader hingegen gestrafft. Bei Klagenfurt soll Martin Hinteregger als Führungskraft aufspielen. Der 67-fache ÖFB-Teamverteidiger will es nach seinem Rückzug aus dem Profisport vor knapp zweieinhalb Jahren unter Peter Pacult noch einmal wissen.
"Körperlich ist er mittlerweile nahe an dem Niveau, wo er in Frankfurt war", berichtete Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. GAK-Sportchef Dieter Elsneg sprach wohl für alle Teams der unteren Region: "Der Start ist immer wichtig, aber wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken, wenn es zu Beginn nicht klappt." Nach dem Grunddurchgang gehe es in den abschließenden zehn Runden wieder "ums Eingemachte. Da heißt es Geduld beweisen."
Redakteur: APA
Fotos: GEPA pictures