Zur Navigation springenZur Suche springenZum Hauptinhalt springenZum Footer springen

10. Aug. 2018

Sturms vllig verunglckter Abend mit unschnem Hhepunkt

Sturm Graz steht nach einem vllig verunglckten Europacup-Abend vor einem schwierigen Nachspiel. Die sportliche Niederlage nach dem 0:2 gegen AEK Larnaka im Heimspiel der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation tat weh, mehr noch schmerzten die Club-Verantwortlichen aber die Bilder des nach einem Becherwurf blutenden Unparteiischen. Es war der unschne Hhepunkt der Partie."Der Vorfall lsst mich verzweifelt zurck", sagte Sport-Geschftsfhrer Gnter Kreissl ber die Szene in der 78. Minute, die fr die Grazer eine empfindliche Sanktion vonseiten der UEFA nach sich ziehen wird. Zumindest eine fnfstellige Geldstrafe scheint sterreichs Vizemeister sicher. Europas Fuball-Union wird zunchst einmal ein Verfahren einleiten. Sturm kndigte an, gegen den Becherwerfer zivilrechtlich vorgehen zu wollen und dachte Regressforderungen an. Ein Stadionverbot wird sicher folgen.Wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag vermeldete, wurde gegen einen 34-Jhrigen eine Anzeige erstattet. Ein auf TV-Bildern deutlich als Werfer erkennbarer Zuschauer im rosa Poloshirt hatte seinen Platz auf der Lngsseite der Merkur Arena nach dem Vorfall rasch verlassen, wurde aber bald darauf in Polizeigewahrsam genommen. Ein sichtlich mitgenommener Kreissl meinte in einer ersten Reaktion: "Ich war von der Tribne in 30 Sekunden am Spielfeld und htte den Tter am liebsten selber gefasst."Sturms Sportchef bezeichnete die Tat eines Einzelnen, der eine fast 40-mintige Spielunterbrechung nach sich zog, als "nicht bezifferbaren Imageschaden". Christian Jauk vertrat dieselbe Meinung. "Viel Aufbauarbeit der letzten Jahre ging heute leider verloren", sagte Sturms Prsident. Die Bilder des am Rasen liegenden schwedischen Linienrichters Fredrik Klyver wrden "im Herzen wehtun". Jauk bedankte sich in dieser Hinsicht bei den Offiziellen, dass das Spiel berhaupt fertig gespielt wurde.Dass der schwedische Schiedsrichter Mohammed Al-Hakim die Partie wieder anpfiff, ersparte Sturm wohl ein 0:3 auf dem grnen Tisch. So reisen die Steirer immerhin noch mit einer kleinen Hoffnung zum Rckspiel in Larnaka am kommenden Donnerstag. Eine Wende gelang beispielsweise auch im Vorjahr, als die Grazer nach einem 0:1 gegen Mladost Podgorica auswrts noch 3:0 siegten. Eines ist aber klar: Gegen die abgebrhte Legionrs-Auswahl von AEK muss eine klare Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen her.So patzte Torhter Jrg Siebenhandl vor dem 0:1 durch den Spanier Truyols (46.) gleich zweimal binnen wenigen Sekunden. Ivan Trickovski (74.) bestrafte defensiv nachlssige Grazer dann erneut. Vorne gab es in der zweiten Halbzeit zwar eine Steigerung, Treffer wollte jedoch keiner gelingen. Bei einem vermeintlichen Elferfoul an Peter Zulj blieb der Pfiff aus (66.), was Sturms Trainer Heiko Vogel fr die Niederlage entscheidend fand. "Bei 1:1 htten wir ein anderes Spiel gesehen", hielt der Deutsche fest.Die Spieler zeigten sich zerknirscht. "Das war die gefhlt schlechteste Leistung, seit ich bei Sturm bin", meinte der seit zwei Jahren fr die Steirer spielende Fabian Koch. Lukas Spendlhofer kndigte an: "Wir haben verdient verloren und mssen das nchste Woche wiedergutmachen. Die Mglichkeit besteht noch." Der Innenverteidiger gab zu: "Vom Spielerischen her hat wahnsinnig viel gefehlt." Der wie immer um klare Worte bemhte Kreissl sprach von einer "unterirdischen Mannschaftsleistung" und einem gerechten Ergebnis, merkte aber auch an: "Ich glaube, dass noch etwas mglich ist."In der Bundesliga bei zwei Siegen in zwei Saisonspielen haltend, hat es fr Sturm international heuer noch zu keinem Sieg und nur einem Treffer in drei Spielen gerecht. Ajax Amsterdam war in der Qualifikation zur Champions League eine Nummer zu gro, nun scheint auch Larnaka eine schwer zu nehmende Hrde zu sein. Die Zyprioten fgten Sturm bereits die zehnte Heimniederlage in Folge auf internationaler Ebene zu. Larnaka steht auerdem noch gar nicht im Ligabetrieb und kann Krfte schonen, whrend Sturm am Sonntag in St. Plten gastiert.Vogel gab an, die mit einigen spanischen Profis spielenden Zyprioten nicht unterschtzt zu haben. Die Gste htten aber furios gespielt und sehr reif agiert. "Sie sind jetzt natrlich Favorit", hielt Sturms Coach fest. Er muss auf der Mittelmeerinsel auch Teamspieler Stefan Hierlnder vorgeben, der sich in der Nachspielzeit eine vllig unntige Rote Karte abholte. "Das passte zum Abend", erklrte Vogel, der ffentliche Kritik aussparte: "Es war ein schwaches Spiel meiner Mannschaft, aber was ich ihr zu sagen habe, bleibt unter uns."