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11. Feb. 2022

Tino Casali vs. Patrick Pentz: Das Duell der Gruber-Boys

Das Duell zwischen Altach und der Austria (Samstag, 17 Uhr – siehe Spielplan Runde 19) ist auf einer Position ganz besonders brisant. Denn zwischen den Pfosten finden sich mit Tino Casali und Patrick Pentz zwei Spieler, die von 2013 bis 2017 gemeinsam im Austria-Talenteschuppen groß wurden. „Ich bin damals gleichzeitig mit Patrick zur Austria gekommen“, erinnert sich Casali. „Schlussendlich haben wir es beide zum Bundesliga-Tormann geschafft, obwohl auf ganz unterschiedlichen Wegen.“ Während Pentz bei der Austria blieb und schließlich unter Thorsten Fink schon vor vier Saisonen den Durchbruch schaffte, kam Casali viele Jahre nicht über den Nummer 2 Status hinaus – ehe er bei Altach überraschend statt Martin Kobras seine Chance bekam und jetzt in seiner ersten Saison als Einsergoalie seinen Status sehr souverän untermauerte.

Frontman gegen Durchbeißer

„Auch den Tino zähle ich noch zu meinen Jungs“, hegt Austria-Tormann-Koordinator Franz Gruber beim Spiel gegen die Vorarlberger auch Sympathien für den Gegner. Casalis starke Saison hätte ihn „nicht überrascht, vielmehr freue ich mich sehr darüber.“ Mit 17 holte Gruber Casali auf Empfehlung von Christian Schmölzer von Kärnten nach Wien – und im selben Sommer auch Pentz von Salzburg. „Patrick war von seiner Art immer schon ein Frontman, sehr locker und fußballerisch sehr gut. Er wurde von manchen für seine Größe belächelt, aber hat es allen gezeigt. Er macht kaum Fehler. Über 120 Bundesligaspiele und dass er jetzt auch im Nationalteam ist. Das sagt wohl alles.“ Tino bringt mit seinen 1,93 Metern einen Großenvorteil mit. „Er musste sich aber alles mit sehr viel Fleiß erarbeiten.“ Dafür ist er das, was man einen extremen Musterprofi nennt. „Ein Typ Sportler, so wie man ihn sich als Trainer wünscht“. Freilich bewies auch Casali früh sein Talent. Besonders erinnert sich Gruber an seine Leistungen für Österreich bei der U20-WM in Neuseeland, besonders beim 0:0 gegen Argentinien.

Zwei Typen der neuen Generation

Abgesehen von ihrer Austria-Vergangenheit sind Pentz und Casali als Typen ziemlich unterschiedlich – nicht nur optisch. „Tino ist ruhiger. Die vielen Rückschläge haben ihn sicher gestärkt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es an einer gewissen Trotzreaktion liegt, dass er jetzt so stark ist – einfach aus dem heraus, es allen beweisen zu wollen.“ Pentz Stärken neben seiner tollen Antizipation und Reaktionsschnelligkeit? „Er ist sehr locker. Das vermittelt der Mannschaft eine gewisse Sicherheit. Und er kann mit Kritik gut umgehen.“ Für Gruber sind beide auf ihrem Weg nicht aufzuhalten: „In Österreich redet man oft zu viel über die guten Torhüter von früher, aber diese Generation ist auch auf einem sehr guten Weg. Heute sind neue Attribute gefordert. Das Tormannspiel hat manche Dinge wie das Blocken zum Beispiel vom Eishockey übernommen. Auch das Fußballerische ist viel wichtiger. Da hat sich Tino stark weiterentwickelt. Und auch körperlich sind beide in einem sehr guten Zustand.“ So darf man sich zum Frühjahrsauftakt auf das Duell zweier Spitzen-Torhüter freuen. Und deren gemeinsamer Mentor Franz Gruber ist wahrscheinlich der Einzige, der sich bei diesem Spiel auch über ein torloses Remis freuen würde.