28. Juni 2023

Tnzer auf dem Debtantenball: Die 27 Gewinner des Debt Awards
„Das erste Mal tat‘s noch weh“, sang Stefan Waggershausen einst. Was natürlich Quatsch ist. Denn in der Regel ist der allererste Auftritt, den ein Spieler in der ADMIRAL Bundesliga absolviert, ausschließlich mit Freude und der Hoffnung auf eine große Karriere verbunden. In der abgelaufenen Saison genossen 26 Kicker aus zehn Vereinen dieses Hochgefühl (siehe Liste unten), zu Belohnung wurde ihnen der Debüt Award verliehen, ein veredelter Spielball von adidas, der sie ewig an dieses besondere Ereignis erinnern soll.
Um diesen Award zu bekommen, müssen die Spieler folgende Kriterien erfüllen:
-> Der Spieler muss das 1. Mal in einer höchsten Spielklasse eingesetzt werden.
-> Er darf das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
-> Er muss mindestens drei Jahre insgesamt und eines davon ab der U15 bei einem Klub in Österreich registriert gewesen sein.
-> Und er muss mindestens zwei der drei Saisonen vor seinem Debüt bei einem Klub in Österreich registriert gewesen sein.
Wir haben uns die Liste der First-Timer genau angeschaut und ein paar Besonderheiten herausgearbeitet, die ihren Tanz auf dem Debütantenball zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.
Der Glückliche

Hätte Raphael Schifferl sein Debüt nur sechs Tage später gefeiert, der Award wäre ihm verwehrt geblieben. Denn dann hätte er (am 29. Juni) seinen 24. Geburtstag bereits hinter sich gehabt und den Kriterien nicht mehr entsprochen. Mit 20 Einsätzen und einem Tor legte der Abwehrspieler des WAC eine Top-Saison zum Start hin.
Der Senkrechtstarter
Teamchef Ralf Rangnick schwärmte bereits öffentlich von Dijon Kameri, als der gerade mal ein paar Minuten auf Bundesliga-Niveau in den Beinen hatte. Die allerersten davon gab ihm Salzburg-Trainer Matthias Jaissle in Runde 5 gegen Austria Klagenfurt. Und hätte sich der 19-Jährige nicht zwischendurch verletzt, hätte er wohl noch mehr als zwölf Spiele bestritten.
Der Gastarbeiter
Von den 26 Debütanten haben 25 einen rot-weiß-roten Pass, das entspricht einer Quote von 96,2 Prozent. Die restlichen 3,8 Prozent entfallen auf Belmin Beganovic vom Absteiger Ried. Die 18-jährige Sprintrakete hat einen bosnischen Pass, spielt seit der Jugend aber bereits in Österreich.
Die Profiteure

Überhaupt waren die Rieder der mutigste Klub, was die Einsatzzeiten von blutjungen Spielern angeht. Gleich sieben Spielern verhalfen die Oberösterreich zu ihren Debüts, neben Beganovic feierten noch Denizcan Cosgun, Diego Madritsch, Jonas Mayer, David Ungar, Nico Wiesinger und Ben-Travis Wörndl ihre Bundesliga-Premieren. Auf Platz zwei in diesem Ranking folgen die WSG Tirol und CASHPOINT Altach mit jeweils vier Debütanten.
Der Last-Minute-Man
Fast bis zur letzten Minute der Saison musste Altachs Damian Maksimovic auf sein Debüt warten. Er wurde in der 85. Minute der 32. Runde beim Match gegen die WSG Rirol eingetauscht und ist damit der (zeitlich gesehen) letzte Debütant der Spielzeit 2022/23. Last-Minute-Qualitäten haben aber noch keinem Fußballer geschadet.
Der Jüngste
Das Nesthäkchen unter den Debütanten ist Leon Grgic von Sturm Graz. Als er in der 19. Runde gegen Austria Klagenfurt eingewechselt wurde, war er gerade einmal 17 Jahre und 34 Tage alt. Das sind knapp 2,5 Jahre unter dem Durchschnitt der Spieler, die erstmals Bundesliga-Luft schnupperten.
Der Durchschnittliche
Denn das Durchschnittsalter aller Debütanten liegt bei 19,5 Jahren. Dem am nächsten kommt Hannes Küng von Aufsteiger Austria Lustenau, der bei seiner Einwechselung im Vorarlberg-Derby gegen Altach 19 Jahre und 9 Monate alt war.
Der Minimalist
Genau wie Hannes Küng kam auch Luca Wimhofer vom LASK in der abgelaufenen Saison insgesamt auf genau eine Minute Einsatzzeit, damit sind sie die Kurzarbeiter der Liga. Dafür gaben sie in ihren Zweitvertretungen ordentlich Gas, Küng absolvierte 27 Spiele in der Vorarlbergliga, Wimhofer in der Regionalliga Mitte 21 Partien.
Die Top-Hackler
Das war bei Nikolas Sattlberger (Rapid), Jakob Odehnal (Altach), David Franz Skubl und dem bereits erwähnten Raphael Schifferl (beide WAC) ganz anders. Sie standen bei ihren Debüts von der ersten Minute bis zum Abpfiff auf dem Platz. Die meisten Einsätze nach dem jeweiligen Debüt hat Rieds David Ungar zu verzeichnen, der insgesamt auf stolze 27 Saisonspiele oder 2.265 Einsatzminuten kommt.
Der Debütantenball der Saison war übrigens gleich die erste Runde. In dieser feierten fünf Spieler ihren Premieren-Einsatz, allein drei bei der Partie Rapid vs. Ried. Aber auch in der 32. und letzten Runde gab es noch zwei Erstmalige, was auf die sehr gleichmäßige Verteilung über die Saison hinweist. Hier noch einmal alle Debüt-Award-Abstauber in der Übersicht:
SC Austria Lustenau (2): Tobias Berger, Hannes Küng
RZ Pellets WAC (3): Raphael Schifferl, David Franz Skubl, Pascal Müller
SK Rapid Wien (1): Nikolas Sattlberger
SV Guntamatic Ried (8): David Ungar, Denizcan Cosgun, Jonas Mayer, Belmin Beganovic, Diego Madritsch, Nico Wiesinger, Ben-Travis Wörndl, Tizian-Valentino Scharmer
WSG Tirol (4): Cem Üstündag, Kilian Bauernfeind, David Jaunegg, Thomas Geris
FC Red Bull Salzburg (2): Dijon Kameri, Samson Baidoo
Cashpoint SCR Altach (4): Emre Yabantas, Jakob Odehnal, Simon Nosa Salami Nelson, Damian Maksimovic
FK Austria Wien (1): Matteo Meisl
SK Puntigamer Sturm Graz (1): Leon Grgic
LASK (1): Luca Wimhofer
Fotos: GEPA pictures