05. Feb. 2017

Trotz Verletzten-Misere kein Jammern bei Rapid-Coach Canadi
Eine wunschgeme Vorbereitung auf den Frhjahrsauftakt der Fuball-Bundesliga sieht anders aus: In den vergangenen Wochen standen Rapid-Coach Damir Canadi gleich acht Spieler zumindest phasenweise nicht zur Verfgung, einige Akteure fallen noch monatelang aus. Dennoch verzichtete Canadi im APA-Gesprch auf Wehklagen.Eine wunschgeme Vorbereitung auf den Frhjahrsauftakt der Fuball-Bundesliga sieht anders aus: In den vergangenen Wochen standen Rapid-Coach Damir Canadi gleich acht Spieler zumindest phasenweise nicht zur Verfgung, einige Akteure fallen noch monatelang aus. Dennoch verzichtete Canadi im APA-Gesprch auf Wehklagen."Ich setze mich mit Verletzungen wenig auseinander. Mir ist es wichtig, dass ich einen ganzen Kader entwickle", betonte der Wiener. Die Breite des Kaders wird fr Rapid im ersten Pflichtspiel des Jahres am Sonntag bei der Austria zu einem wichtigen Faktor, schlielich fehlen Christoph Schwendter, Matej Jelic, Philipp Schobesberger, Ivan Mocinic, Thomas Schrammel und Maximilian Wber definitiv. Immerhin sollte Maximilian Hofmann nach berstandener Knchelblessur wieder zur Verfgung stehen. Auerdem drfte Stefan Schwab - zuletzt monatelang wegen eines Knchelbruchs out - gegen den Erzrivalen ein Thema sein.Auch wegen der langen Verletztenliste setzte Canadi in der Vorbereitung auf Improvisation. Louis Schaub etwa wurde regelmig an vorderster Front eingesetzt. "Im 3-5-2-System fallen die Flgel weg. Schaub und auch Murg sind gelernte Strmer und knnen diese Position gut bekleiden."Dafr rckte der im Herbst als Strmer eingesetzte Joelinton ins zentrale Mittelfeld. "Es ist besser fr ihn, wenn er mit dem Gesicht Richtung Tor spielt. Er ist ein fleiiger, laufstarker Spieler, hat eine gute Technik und ein gutes Auge fr den Mitspieler. Er kann aber weiterhin auch ganz vorne agieren", sagte Canadi ber den Brasilianer.Aufgrund der verletzten Innenverteidiger experimentierte Canadi zudem mit Mario Pavelic und Stephan Auer im Abwehrzentrum. "Wir hatten auf dieser Position einige Ausflle, da mssen wir schauen, dass sie sich mit dieser Rolle auseinandersetzen und ein Gefhl dafr entwickeln", meinte der Rapid-Coach.Nicht nur einigen Spielern, auch Canadi selbst steht im Frhjahr eine Vernderung bevor. In Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel kam ein neuer Vorgesetzter, der whrend der Partien auf der Trainerbank Platz nehmen wird. "Ich finde, da ist nichts dabei. Das ist sogar sehr gut, denn dadurch ist er nher beim Team. Er ist die Schaltzentrale zwischen Mannschaft und Verein, und wenn er sieht, was ich von der Mannschaft will, kann er sich viel besser in mich hineinversetzen", erklrte Canadi und meinte schmunzelnd: "Ich glaube, ich bin lauter als er, also wird er eher ein Problem mit mir haben als ich mit ihm."Die Zusammenarbeit mit Bickel bewertet der Coach positiv. "Wir tauschen uns sehr offen und ehrlich aus und berlegen uns gemeinsam die besten Strategien fr Rapid." Am Ende dieses Nachdenkprozesses soll ein Ergebnis stehen, das die Grn-Weien wieder reif fr Trophen macht. "Obwohl wir finanziell nicht mithalten knnen, wollen wir eine Mannschaft formen, die Salzburg sehr nahe ist und um den Titel mitspielen kann. Das muss auch ber Leidenschaft, Technik und Taktik gehen", erzhlte Canadi.Der bisher letzte Meistertitel gelang 2008, auf einen Cup-Triumph wartet Rapid schon seit 1995. Dabei bietet diesmal gerade der Pokal-Bewerb die wohl grte Chance, doch noch ein Ticket fr die Europa-League-Qualifikation zu lsen. "Da haben wir die Mglichkeit, mit drei Spielen in den Europacup zu kommen, da werden wir alles probieren", versprach Canadi. Das Cup-Viertelfinale steigt am 5. April auswrts gegen den Vorletzten SKN St. Plten.Mit einem internationalen Startplatz ber die Liga schaut es ungnstiger aus - den fnftplatzierten Htteldorfern fehlen 16 Runden vor Schluss 12 Punkte auf Rang drei, der auf jeden Fall zur EL-Quali berechtigt. Der Tabellenvierte Austria liegt zehn Zhler entfernt - umso wichtiger ist das Derby zum Jahresauftakt. "Es ist eine Chance fr uns, nher heranzurcken und den Kampf um die Nummer eins in Wien wieder spannend zu machen", sagte Canadi. Allzu groe Bedeutung wollte er dem Duell mit dem Erzrivalen aber nicht beimessen. "Ich htte gerne, dass wir erst nach den 16 Frhjahrsrunden bewertet werden."Bei Rapid gilt zwar generell das Erreichen eines internationalen Startplatzes als Ziel, Canadi relativierte jedoch diese Vorgabe. "In meinen Vertragsverhandlungen hat mir niemand gesagt, dass ich irgendetwas muss. Wir wollen langfristig erfolgreich sein, so ist es mir gegenber kommuniziert worden."Allerdings htte der 46-Jhrige auch nichts dagegen, wenn sich die gewnschten Resultate schnell einstellen sollten. "Es ist klar, dass die innere Gier nach Erfolg gro ist, doch dafr braucht es einen gewissen Prozess, und den werden wir mit unserem Wissen und bestmglicher Arbeitsleistung bewerkstelligen", beteuerte Canadi. Der Wiener unterschrieb im vergangenen November vom SCR Altach kommend einen Vertrag bis Sommer 2018.