04. Feb. 2018

"Unsaubere" Salzburger dank Ramalho-Traum-Comeback obenauf
Kein berzeugender Auftritt, aber gewonnen und gleich die Tabellenfhrung bernommen: Fr Red Bull Salzburg berwog nach dem 2:1-Sieg zum Frhjahrsauftakt gegen die Admira klar das Positive. Das auch dank Rckkehrer Andre Ramalho, der in der 95. Minute per Kopf traf und sein Team erlste. Als Belohnung gab es einen Zwei-Punkte-Polster auf Sturm Graz, die Titel-Marschrichtung stimmt wieder.Dass die drei Punkte ganz wichtige waren, wurde auch an der Reaktion von Salzburg-Trainer Marco Rose deutlich. Der Deutsche rannte nach dem Treffer quer ber das Feld, um mit seinen Spielern zu feiern. "Es war fr mich einfach emotional, im ersten Moment habe ich nicht einmal gemerkt, dass Andre Ramalho der Torschtze war", sagte der 41-Jhrige.Der Brasilianer sorgte ausgerechnet bei seinem Comeback und zugleich 100. Pflichtspiel fr die "Bullen" fr den entscheidenden Treffer. Der 25-Jhrige war im Herbst bei Bayer Leverkusen nur zu drei Kurzeinstzen gekommen, hat eine schwierige Zeit hinter sich. Der Neustart bei seinem alten und neuen Club, an den er bis Sommer 2022 gebunden ist, htte nicht besser laufen knnen."Es ist ein Traum, ein Wahnsinnsgefhl", betonte Ramalho. Zumal er in seiner Karriere noch nie in letzter Minute ein Siegestor erzielt habe. "Mein Hauptjob ist eigentlich, dass wir kein Gegentor bekommen. In der Situation am Ende wollte ich ganz einfach das Beste daraus machen", schilderte der kopfballstarke Innenverteidiger.Bei seiner Elf, fr die Munas Dabbur zum 13. Mal in dieser Saison traf, lief es ber weite Strecken nicht nach Wunsch. Verbesserungspotenzial gibt es in vielen Bereichen. "Wir haben nicht das gespielt, was wir eigentlich spielen wollten, haben zu viele technische Fehler begangen und nicht die Aktionen gesetzt, um eine verteidigende Mannschaft in Bedrngnis zu bringen", resmierte Rose. Das blieb auch seinen Kickern nicht verborgen. "Wir haben uns extrem schwergetan, im Spielaufbau zu unsauber gespielt", analysierte Tormann Alexander Walke.Der erste Sieg nach drei Liga-Remis in Folge schaute trotzdem heraus. Und der fnfte Titelgewinn en suite rckte nher, zumal Winterknig Sturm im ersten Spiel unter Trainer Heiko Vogel in Mattersburg (0:1) einen Fehlstart hinlegte. "Wir wollen Meister und Cupsieger werden und auf diese Ziele hin werden wir weitermarschieren, allerdings mssen wir zuknftig besser spielen", meinte Ramalho.Walke sieht sein Team noch lange nicht am Ziel. "Uns wird sicher nichts geschenkt, wir mssen alles reinhauen, um auch am Ende vorne zu stehen", betonte der Deutsche. Deshalb wird auch die Admira-Partie in den nchsten Tagen genau analysiert. "Wir werden offen und ehrlich die Dinge aufarbeiten, die nicht so gepasst haben", kndigte Rose an. Als nchste Hrde wartet am Samstag zum Auftakt der 22. Runde das Gastspiel in Altach. Es ist zugleich die Generalprobe fr das Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League bei Real Sociedad am 15. Februar.Auf die Sdstdter wartet mit dem Heimspiel gegen Rapid am kommenden Sonntag gleich der nchste "Brocken". Die Wiener waren vor dem Sonntag-Derby gegen die Austria nur drei Punkte vom Vierten aus Maria Enzersdorf entfernt. "Nchste Woche mssen wir mindestens die gleiche Leidenschaft an den Tag legen und die eine oder andere Situation besser ausspielen", gab Tormann Andreas Leitner die Marschroute vor.Zuvor galt es die Last-Minute-Niederlage zu verdauen. "Es ist sehr, sehr bitter, zum Weinen", meinte Leitner. Laut seinem Coach sei der spte Gegentreffer auch ein Zeichen von Unroutiniertheit gewesen. "Es ist bitter, aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben aufopferungsvoll gekmpft und alles reingehauen", hob Ernst Baumeister das Positive hervor. Seine Personalsorgen wurden aber nicht kleiner: Mit dem 22-jhrigen Kameruner Macky Bagnack wird ein weiterer Spieler in den nchsten Wochen verletzungsbedingt fehlen.